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Die Welt spielt verrückt

von Bill Bonner

Mit all meinen Gedanken und meinen guten Absichten...habe ich absolut nichts erreicht. Nichts, das ich und sehr wenig, was der alte Ben (Strong, Vorsitzender der Fed) taten...hat gute Auswirkungen gehabt...oder überhaupt Auswirkungen. Bis auf die Tatsache, dass wir eine Menge Geld von armen Leuten eingesammelt haben und es den vier Winden gaben."

Mit diesen Sätzen hat Montagu Norman - ehemaliger Vorsitzender der Bank of England - die Arbeit einer ganzen Generation seiner Kollegen beschrieben. Das war die Generation der Zentralbanker, die die heutigen Zentralbanker zu dem machten, was sie sind. Vor 1914 wurde von ihnen erwartet, dass sie nichts tun. Das bedeutet, sie sollten der Wirtschaft weder helfen noch schaden. Seit 1945 verging kaum ein Tag, an dem sie nicht eingegriffen haben.

Das war die Generation von Hjalmar Schacht in Deutschland und Emile Moreau in Frankreich, während der oben erwähnte Ben Strong für die USA stand und Norman selbst - der unter Pseudonym reiste - stand für England. Das war die Generation, die den Krieg gut und den Frieden schlecht finanzierte. Die Briten und die Franzosen verschuldeten sich stark bei den Amerikanern und waren deshalb fähig, den Ersten Weltkrieg erheblich länger zu führen, als sie es eigentlich finanziell konnten. Dann, anstatt die faulen Schulden abzuschreiben, erwartete jeder von jemand anderem, dass er sie bezahlte.

Die Amerikaner warteten auf die Zahlungen von den Briten. Die Briten sendeten freundliche Erinnerungen an die Franzosen, welche wiederum von den Deutschen das Geld wollten und deshalb ins Ruhrgebiet einmarschierten. Das brachte ihnen kein Geld, aber es hatte die nicht beabsichtigte Folge, dass dadurch die politische Karriere von Adolf Hitler gefördert wurde. Die Schulden waren faul - das geschlagene Reich konnte die geforderten Summen nicht aufbringen. Und je mehr die Deutschen zahlten, desto schwächer wurde ihre eigene Wirtschaft - je mehr sie versuchten, zu zahlen, desto weniger waren sie fähig, zu zahlen.

Das war die Generation, die den Goldstandard abschaffte, um Schulden in einer Höhe machen zu können, die sie nicht zurückzahlen konnten.

Und es ist diese Generation, die im Buch Lords of Finance" von Liaquat Ahamed beschrieben wird. Das soll ein Buch über Finanzen sein. Aber die zentralen Figuren scheinen kaum die Grundrechenarten zu beherrschen. Die Deutschen sahen sich mit Reparationsforderungen von 12 Mrd. Dollar konfrontiert, in heutigen Dollar wären das ca. 2,4 Billionen Dollar. Das konnten sie unmöglich bezahlen. Anzunehmen, dass dieses Geld bezahlt werden würde, war so, als ob man erwartet, dass die Iren ihre Bankenkrise alleine in den Griff bekommen, oder als ob man erwartet, dass die Amerikaner allen ihren Zahlungsverpflichtungen in Höhe von 200 Billionen Dollar nachkommen werden.

Ich möchte auf das Buch Lords of Finance" zurückkommen - und die darin beschriebenen Zentralbanker. Engländer, Franzosen, Amerikaner, Deutsche.

Zumindest der Franzose - Moreau - hatte richtige Prioritäten. Er mied die internationalen monetären Konferenzen, damit er zur Eröffnung der Jagdsaison zu Hause war und außerdem Bürgermeister seines Heimatdorfes St. Leomer werden konnte - mit ungefähr 200 Einwohnern. Später gab er seinen Posten bei der Zentralbank komplett auf, um mehr Geld bei der Bank of Paris zu verdienen.

Sein deutsches Gegenstück, Hjalmar Schacht, wäre auch besser jagen gegangen. Stattdessen förderte er Hitler. Aber das erst, nachdem er das deutsche Problem der Hyperinflation gelöst hatte, wofür er berühmt geworden war.

Das Problem mit der Mark war offensichtlich. Es gab zu viele; Schachts Vorgänger von Havenstein hatte schon vor 9 Jahrzehnten quantitative easing" betrieben. Schacht übernahm dessen Posten und führte am 20. November eine neue Währung ein: Die Rentenmark.

Von Havenstein fiel am selben Tag tot um. Zumindest war Herr Schacht ein intelligenter Mensch. Wie Norman hatte er gelegentlich ehrliche Augenblicke und sagte z.B.: Die gesamte moderne Welt ist verrückt...jeder ist verrückt", sagte er. Und so bin ich es auch..."

Aber die bemerkenswerte Sache ist die Schlussfolgerung von Ahamed. Auf 502 Seiten wird beschrieben, wie Zentralbanker und Ökonomen wie Enten quaken. Auf Seite 503 offenbart der Autor, dass er taub ist. Er teilt uns mit, dass die Welt dank dieser Leute ein besserer Ort geworden ist. Alle vorigen Seiten sprechen dagegen. Nichts davon hat den Output der Welt um einen einzigen Sou oder Pfennig erhöht.

Nehmen wir Mr. Strong. Wären die Dinge besser gewesen, wenn er nicht 1928 gestorben wäre, wie der Autor meint? Er ist der Ansicht, dass Strong 1931 stärker interveniert hätte, und ein allgemeines Bankensterben verhindert hätte. Er scheint die Lektion seines eigenen Buchs nicht verstanden zu haben - dass nämlich faule Schulden in der Tat schnell sterben sollten. Nebenbei gesagt - es war Ben Strong, der mehr als alle anderen für die Weltwirtschaftskrise verantwortlich war. Er senkte 1927 die Zinsen, obwohl da schon der Aktienmarkt heiß lief. Einer der teuersten Fehler (der Fed) oder jedes anderen Bankensystems" sei das gewesen, so Adolph Miller vor dem US-Kongress im Jahr 1931.

Dieser Fehler führte zu einer Spekulationsblase - die wiederum platzte, und die Nachfolger von Ben Strong weigerten sich, die faulen Schulden sterben zu lassen. Das wiederum führte zu einer langen Depression.

Good work, boys.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de / » http://www.investor-verlag.de