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Griechenland - "Spiel auf Zeit" als Lösungsweg

Freitag, 17. Juni 2011, 13:07
von Sven Weisenhaus
heute ist wieder Hexensabbat beziehungsweise "großer Verfallstag". Am jeweils dritten Freitag der Monate März, Juni, September und Dezember laufen an den wichtigsten Terminbörsen Futures und Optionen aus.

Dieses Ereignis muss häufig dafür herhalten, um heftige Kursschwankungen zu begründen. Ich persönlich kann diese Erfahrungen nicht teilen, vermutlich insbesondere, da mein persönlicher Tradingstil hiervon unberührt bleibt.
Bevor ich nun zur angekündigten Silber-Analyse komme, werfen wir noch einen Blick auf die neuesten Konjunkturdaten. Zudem habe ich noch eine Überlegung angestellt zur Verschuldung bzw. zu einer möglichen Umschuldung Griechenlands.

Inflationsrate auf dem höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren

Die Verbraucherpreise in den USA stiegen im Mai so stark wie seit über zweieinhalb Jahren nicht mehr. Die Lebenshaltungskosten erhöhten sich um 3,6% im Vergleich zum Vorjahresmonat.Im Vergleich zum Vormonat legten die Preise um 0,2% zu.

New Yorker Konjunkturindex bricht ein

Die Industrie im US-Bundesstaat New York verlor im Juni überraschend stark an Fahrt. Der Empire State-Index der New Yorker Fed für das Verarbeitende Gewerbe brach im Juni auf -7,79 Punkte von plus 11,88 Zählern im Mai ein, wie die New Yorker Federal Reserve am Mittwoch mitteilte.
Das Barometer rutschte damit erstmals seit November 2010 in den negativen und damit im kontraktiven Bereich.
Analysten hatten dagegen mit einem Anstieg auf plus 12,50 Punkte gerechnet.
Die Daten gelten als Frühindikator für die gesamte Industrie in den USA.

Das "alte Europa" mit gegenteiligem Bild

Genau gegenteilige Daten gibt es erneut vom "Alten Europa". Laut den neuesten Daten von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, lag die jährliche Inflationsrate im Euroraum im Mai bei 2,7%, gegenüber 2,8% im April. Damit wurden die ersten Prognosen bestätigt. Ein Jahr zuvor hatte sie 1,7% betragen. Im Vormonatsvergleich blieben die Preise sogar stabil.
Die jährliche Inflationsrate der EU lag im Mai 2011 bei 3,2%, gegenüber 3,3% im April. Ein Jahr zuvor hatte sie 2,1% betragen. Die monatliche Inflationsrate betrug 0,1% im Mai 2011.
Hier schwächen sich die inflationären Tendenzen also im Gegensatz zu den USA etwas ab.

Und die Industrie in der Eurozone konnte ihre Produktion im April indes überraschend um 0,2% gegenüber dem Vormonat steigern.
Auch hier also deutlich bessere Zahlen gegenüber dem inzwischen sogar negativen Konjunkturindikator der USA.

Ähnlich das Bild am Arbeitsmarkt. Nach vorläufigen Erhebungen von Eurostat blieb die Zahl der Erwerbstätigen im ersten Quartal 2011 sowohl im Euroraum (ER17) als auch in der EU27 gegenüber dem Vorquartal stabil. Gegenüber dem Vorjahresquartal nahm die Beschäftigung im Euroraum um 0,1% und in der EU27 um 0,3% zu.

Staatspleite verschoben

Bei solchen Daten tritt das Gerangel um die Rettung Griechenlands fast in den Hintergrund.

Während die Planungen für das neue Rettungspaket auf Mitte Juli verschoben wurde, soll die Entscheidung zur Auszahlung der nächsten Tranche in Höhe von 12 Mrd. Euro aus dem bestehenden ersten Paket am Sonntag fallen, um eine Staatspleite zu vermeiden.

Vorraussetzung für die Zahlung der Tranche war eigentlich die Einigung auf weitere Hilfen. Diese scheinen damit aber bereits so gut wie sicher, da die EU gegenüber dem IWF ansonsten an Glaubwürdigkeit und Vertrauen verlieren würde. Hier wurde nur Zeit gewonnen, um sich auf die Details zum neuen Rettungspaket einigen zu können.

Alles bereits so geplant?

Die Renditen von Zweijahrespapieren übersprangen unterdessen die 30-Prozent-Marke. Ich glaube kaum noch an einen Ausgang, wie sich die EU ihn erhofft. Wann erkennen die Herren endlich, dass der Markt eine solche Lösung nicht akzeptiert?

Vielleicht spekulieren sie aber auch darauf. Da die Kurse der Anleihen bei derart hohen Zinsen eh schon weit im Kurs gesunken sind, wäre ein Haircut, bei dem die Anleihen unter dem Nennwert zurückbezahlt werden, wohl nicht mehr so schmerzhaft.

Stellen Sie sich vor, Sie zahlen für eine "Griechen-Anleihe", bei der Sie am Ende der Laufzeit 100 Euro erhalten, derzeit nur 70 Euro. Nun würde ein Haircut bedeuten, dass sie zum Beispiel statt der 100 Euro nur 80 Euro erhalten. Wie schmerzhaft wäre dieser Schulden schnitt dann für Sie?!

Verluste schon einkalkuliert?

Ich gebe zu, dass dieses Beispiel etwas vereinfacht dargestellt ist. Schließlich hat auch irgendwann einmal jemand 100 Euro für diese Anleihe bezahlt. Aber ich hoffe, Sie verstehen, in welche Richtung es geht. Die Verluste sind bei den ursprünglichen Käufern inzwischen vielleicht schon einkalkuliert?! Nach Einschätzung der Credit Suisse zum Beispiel ist bei den griechischen Banken ein Forderungsverzicht (Haircut) von 35% auf die Staatsanleihen des Landes bereits eingepreist.

Es gibt auch Gewinner dieser Krise

Man darf auch nicht vergessen, dass auf der anderen Seite auch auf eine Pleite Griechenlands spekulieren und sich dies bislang als einträgliches Geschäft erwiesen hat. Es gibt also nicht nur Verlierer, sondern auch Gewinner dieser Krise, auch wenn sich die beiden Seiten sicher nicht die Waage halten.

"Spiel auf Zeit" als Lösungsweg

Vielleicht ist das aktuelle Spiel auf Zeit genau die richtige Lösung, um die Märkte an eine Umschuldung Griechenlands heranzuführen. Ich hatte ja zuletzt bereits berichtet, dass sich die Banken und Versicherungen bereits von Ihren Engagements in griechischen Werten lösen. Die daraus entstehenden Verluste können im Zeitablauf besser verdaut werden als bei einem plötzlichen Schuldenschnitt.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de