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Die Rückkehr der Stagflation?

Mittwoch, 16. März 2011, 12:42
von Bill Bonner

Die Investoren machen sich Sorgen über eine neue Bedrohung durch Stagflation", so eine Schlagzeile in der Financial Times.
Man erinnert sich an die Stagflation der 1970er. Die Preise stiegen. Die Wirtschaft keineswegs. Das scheint nun wieder zu passieren - dank der Fed.
Die Wirtschaft ist gefangen zwischen einer unaufhaltsamen Macht auf der einen Seite und einem unbeweglichen Objekt auf der anderen. Zwischen einer Großen Korrektur"....und hässlichem Geld-Drucken. Deflation und Inflation. Stellen Sie sich nicht gegen die Fed", sagen alte Hasen. Das leichte Geld der Fed wird die Preise überall auf der Welt steigen lassen. Nicht alle Preise...zumindest nicht in den USA und anderen hoch entwickelten Volkswirtschaften. Aber die Preise für Güter wie Nahrungsmittel und Energie...und Aktien...steigen schnell. Eine normale US-Aktie hat in den letzten zwei Jahren 100% zugelegt. (Und derzeit ist diese Rally rund zwei Jahre alt.)

Währenddessen ist der private Sektor im Griff der Großen Korrektur". Er fuhr gegen die Wand, in der Krise der Jahre 2007-2009. Der private Sektor wollte sein Schuldenmachen aufhören...und Fehler korrigieren. In der International Herald Tribune" stand dazu: "Von der Rezession geschüttelt, zeigen die Amerikaner eine neue Sparsamkeit..."
Autos, Telefone und Kleidung, einst schnell wieder entsorgt, werden länger behalten..."
Der Artikel zitiert einen Experten, der sagt, dass Leute jetzt Neukäufe aus Notwendigkeit, nicht aus Eitelkeit" durchführen.

Die öffentliche Meinung ändert sich...der Zeitgeist ändert sich zusammen mit der Wirtschaftslage. Der normale Konsument ist nicht mehr so ausgabefreudig wie zuvor. Weil er nicht länger glaubt, dass er reicher wird. Der Preis seines Hauses fällt. Sein Job - wenn er einen hat - gibt ihm nicht mehr die Hoffnung auf Lohnerhöhungen.
Während die Fed die Preise weltweit steigen lässt, ist der durchschnittliche Amerikaner oder Europäer nicht fähig, mitzuhalten. Lokale Produkte und Dienstleistungen fallen sogar im Preis, während Amerikaner und Europäer ihre Käufe zurückfahren.
Aber die Preise, die von den Weltmärkten abhängen, und die Energiepreise steigen rapide.

Das Ergebnis: Die unwiderstehliche Kraft des Geld-Druckens der Fed kollidiert mit dem unbeweglichen Objekt Große Korrektur"....

Die Gefahr einer Stagflation
Eine Reihe von Ablenkungen macht es schwieriger, das wirkliche Bild zu sehen.
Die Fed sieht die Preisentwicklung durch ihre eigenen, verbogenen Brillengläser. Sie filtern Dinge, die im Preis steigen, einfach aus - wie Nahrungsmittel und Energie. Dann veröffentlichen sie eine Kern"-Inflationsrate und gratulieren sich selbst zu den stabilen Preisen.

Was wirklich passiert, ist natürlich, dass sie nur einen Teil des Bildes zeigen. Wenn man die Kern-Komponenten raus nimmt, dann vergrößert man zwangsläufig die Komponenten, die übrig bleiben. So z.B. die Kosten für Wohnen, welche gefallen sind.
Die Konsumenten, die weder essen noch heizen noch reisen, die können stabile Preise genießen. Der Rest von uns - zumindest von uns Amerikanern, denn ich bin ja selber auch einer - sieht seine Kaufkraft schwinden, da die Preise für Benzin, Müsli, Brot und vieles weitere steigen.

Die andere Ablenkung kommt daher, wie viel die Konsumenten ausgeben können. Wenn man sich die Einkommens-Zuwächse in den USA in den letzten 10 Jahren anschaut, dann wird man sehen, dass die Leute im Durchschnitt reicher geworden sind. Aber der Reichtum, der in dieser Periode geschaffen wurde, wurde nicht breit gestreut verteilt. Stattdessen wurde er in den Händen der Reichen" konzentriert. Um es abzukürzen: Der Reichtum, der in den Jahren nach der Jahrtausendwende geschaffen wurde, war eher Schein - basierend auf unklugen Schuldensteigerungen. Viele Leute schafften es, hohe Summen Geld anzuhäufen - besonders Leute im Finanzsektor...oder Leute mit Finanzanlagen. Das führt zu dem Mythos, dass Leute" reicher sind als sie es vor 10 Jahren waren. Aber das sind sie nicht. Der durchschnittliche Amerikaner und auch Europäer hat vom Geldscheffeln der letzten Dekade nicht besonders profitiert. In den USA haben sich normale Amerikaner Häuser gekauft zu Preisen, die überhöht waren. Jetzt sinkt so ein Amerikaner tiefer in seinen Sessel, wenn er den Teil mit den Immobilienverkäufen in seiner Zeitung liest. Sein Netto-Vermögen sinkt.

Wenn man diese Ablenkungen berücksichtigt, dann ist das wahre Bild trübe. Niedrige Einkommen. Hohe Schulden. Fallende Immobilienpreise. Steigende Preise für fast alles andere.
Stagflation? Ja. Das ist die jüngste Evolution der "Großen Korrektur".
Der private Sektor baut weiter Schulden ab, soweit ich das sehen kann. Aber der öffentliche Sektor baut massiv Schulden auf. Ergebnis? Die Schuldenlast steigt netto weiter an. Weltweit.
Also was solls? Kyle Bass hat dazu diese Zeilen geschrieben. Ich habe sie zwei Mal gelesen:

Spielen Schulden überhaupt eine Rolle? Es waren zu hohe Schulden, welche die Weltwirtschaft auf die Knie gezwungen haben. Seit 2002 sind die Schulden Jahr für Jahr um rund 11% gewachsen, während das BIP im selben Zeitraum um rund 4% pro Jahr gewachsen ist. Das Wachstum der Schulden hat das Wirtschaftswachstum um rund 275% übertroffen.

Wir glauben, dass Schulden eine Rolle spielen - wie jedes Mal seit dem Aufkommen der Finanzgeschichte. Ohne eine Lösung der globalen Schuldenlast werden die systemischen Risiken weiter wachsen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de / » http://www.investor-verlag.de