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Die BRICS

Freitag, 15. April 2011, 05:46
von Miriam Kraus

Jim O'Neill von Goldman Sachs kann wirklich stolz auf sich sein. Als er vor 10 Jahren den Begriff der BRIC-Staaten als Synonym der aufstrebenden starken Volkswirtschaften Brasilien, Russland, Indien und China prägte, dürfte er allerdings kaum geahnt haben, wie beliebt diese Bezeichnung werden würde. Und zwar so beliebt, dass sich besagte Staaten mittlerweile selbst so nennen. Doch dies nur mal am Rande. Kommen wir lieber zum heutigen Thema...

Die BRICS machen mobil
..oder eher ein bisschen mobiler, wobei die Ergebnisse des Treffens keinesfalls unterschätzt werden dürfen.
In China haben sich besagte BRIC-Weltmächte heuer zum dritten Mal zusammengesetzt um über gemeinsame Interessen und Möglichkeiten zu sprechen. Neu ist in diesem Jahr auch Südafrika dazu gestoßen...deshalb nennen sich die BRIC nun auch BRICS. Oder goldene Steine, wie sie im chinesischen genannt werden.
Und die BRICS, so unterschiedlich die 5 Volkswirtschaften sind, haben durchaus Gemeinsamkeiten. Die stärkste Gemeinsamkeit ist, dass sie alle mittlerweile nicht nur zu den wachstumsstärkten Volkswirtschaften der Welt gehören, sondern vor allem, wie im Falle Chinas, auch schon zu den größten Volkswirtschaften und zusammengenommen zu einem der stärksten Wirtschaftsblöcke der Welt geworden sind - zugleich aber, obwohl ihre wirtschaftliche Macht wächst, international noch nicht ganz die Rolle spielen, die ihnen mittlerweile zukommen sollte.
Doch, wie heißt es so schön: zusammen ist man stark! Und dieses Credo scheinen die BRICS nun durchaus öfter mal anstimmen zu wollen. Zumindest wenn es um den gemeinsamen Dorn im Auge der BRICS geht: den US-Dollar!

Der Kampf gegen die Vorherrschaft des US-Dollar kann beginnen
Nun ist es zwar nicht so, als hätten die BRIC-Staaten (und vor allem China) zum ersten Mal die Dominanz des US-Dollar im weltweiten Währungs- und Finanzsystem bemängelt....was im Übrigen nur zu verständlich ist, denn angesichts des rücksichtslosen Geld- und Schuldenpolitik der USA, darf es nicht verwundern, wenn sich der größte ausländische Gläubiger des Landes (also China) so seine Gedanken macht. Allein...bislang fehlt die Alternative zur Leitwährung US-Dollar, so dass sich die Welt, trotz aller Gefahren, mehr schlecht als recht mit dieser abfindet (und nebenbei dafür sorgt, dass die Amis nur ja nicht zu früh abstürzen).
Doch die BRICS sind ja nicht auf den Kopf gefallen. Ihnen ist klar, dass sie sich weder sofort vom US-Dollar distanzieren, noch sofort eine Alternative bieten können. Doch eines können sie: eine Politik der kleinen Schritte einleiten, die sie ebenso schrittweise von einer Leitwährung entfernt, die sie nicht kontrollieren können und auf deren Kontrolleure sie sich nicht verlassen können.
Und genau diesen strategischen Weg haben die BRICS jetzt eingeschlagen...

In Zukunft werden diese 5 Volkswirtschaften, die entweder ein hohes Wachstum, oder hohe Rohstoffreserven oder beides zusammen bieten können, ihre Handelsbeziehungen untereinander nur noch in den eigenen Währungen ablaufen lassen. Auch Kredite wollen sie sich gegenseitig geben.

Welch genialer Schachzug: der Handel dieser 5 Länder, von denen eines bereits die zweitstärkste Volkswirtschaft der Welt ist und von denen mindestens 2 dazu angetan sind, innerhalb dieser Dekade ebenfalls zur höchsten Wirtschaftsriege der Welt zu gehören und von denen fast alle zu den rohstoffreichsten Ländern der Welt gehören, wird in Zukunft ohne den US-Dollar auskommen.
Das mag vielleicht aktuell noch keine hohen Wellen schlagen...noch machen alle 5 Länder viele, viele Geschäfte mit den USA und Europa...doch in meinen Augen ist dies ein erster bedeutsamer Schritt in eine Zukunft, in der die alten Supermächte ihren Zenit überschritten haben werden.
Und das gilt vor allem für die USA, während sich einzelne europäische Staaten sicher noch besser positionieren werden können (sofern alles gut geht). Denn, mal ganz ehrlich, was wäre denn die USA heute noch wert, wenn sie nicht die Oberherrschaft über die weltweite Leitwährung inne hätte...

Wann wird der US-Dollar nicht mehr unser Problem sein?
Verstehen Sie mich aber nicht falsch, ich möchte die US-Wirtschaft nicht schlechter machen als sie ist....es entspricht aber der Wahrheit, es einmal auszusprechen: angesichts der desaströsen Schuldenpolitik der USA (und daran ändert auch der aktuelle dortige Haushaltskrieg nichts, da die Schuldenobergrenze sowieso bald wieder erreicht wird und angehoben werden muss), angesichts dessen, dass sich die US-Wirtschaft keineswegs einer stabilen Erholung, sondern eher einer wackligen Tour auf tönernen Füßen rühmen darf und angesichts der ewig nur Blasen und darauf folgende Crashs kreierenden US-Notenbankpolitik, wäre jedes andere Land schon längst einmal übelst vom Markt abgestraft worden.
Doch den USA verzeiht man gern und schnell...das hat vor allem einen Grund und der heißt: Weltleitwährung US-Dollar. Wobei es mir nach wie vor nicht in den Sinn kommen will, weshalb man ausgerechnet den USA die Wahrung der Weltleitwährung in die Hand gegeben hat, nachdem schon die Wahrung des Goldstandards anno dazumal in den Händen der USA ein Desaster zur Folge hatte. Lustigerweise würden solche Monopolstrukturen, kämen sie bei Wirtschaftsunternehmen vor, in den meisten Ländern sofort bemängelt. Aber na ja, hat vermutlich mit der Angst und der schützenden US-Hand im Kalten Krieg zu tun gehabt. Nun wird es jedenfalls Zeit, dass auch die westliche Welt langsam begreift, dass der zu Ende ist...
...denn ich würde es lieber früher als später erleben, dass die wahren, wenn auch unschönen Worte des ehemaligen Finanzministers der Nixon-Regierung, John Connally, der da sagte:
"Der US-Dollar ist unsere Währung, aber euer Problem!"
...endlich an Bedeutung verlieren....

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de