Game over für die US-Erholung
Dienstag, 14. Juni 2011, 07:37
von Martin Weiss
Nach sechs Verlust-Wochen in Folge schaffte der deutsche Leitindex am Pfingstmontag immerhin ein kleines Plus von 15 Punkten.
Am Ende standen 7085 Zähler auf der Tafel. Die japanischen Standardwerte begannen indes die Woche im Minus. Nippons Leitindex schmierte einmal mehr ab; und zwar um 0,7 Prozent auf nur noch 9448 Yen. An den US-Börsen ging es beim Dow Jones um einen winzigen Punkt auf 11952 nach oben. Der marktbreite S&P 500 verharrte ebenfalls bei 1271 Zählern. Und last but not least ging es beim Nasdaq um vier Zähler oder 0,15 Prozent nach unten.
Gekaufte Erholung
Ja, die zurückliegende leichte Erholung der US-Wirtschaft wurde durch das größte fiskalische und monetäre Spektakel aller Zeiten gekauft. Wie schon so oft gesagt, handelt es sich dabei wahrlich nicht um eine reale, nachhaltige Erholung. Im Gegenteil. Hinter der vermeintlich schönen Fassade der Verbesserung am Arbeitsmarkt verbergen sich Millionen von Menschen, die es mittlerweile aufgegeben haben, einen Arbeitsplatz zu suchen und ebenso Millionen von Langzeitarbeitslosen. In Wahrheit ist die Lage schlimmer als während der großen Depression der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.
US-Wirtschaft auf dem Weg nach unten
Anders formuliert, die US-Wirtschaft befindet sich wieder auf dem Weg nach unten. Ähnlich wie Finanzwerte wie PMI Group oder die Hauspreise geht es zunächst wieder in Richtung des Tiefstands des ersten Quartals des Jahres 2009. Es könnte aber diesmal weit tiefer gehen. Denn die nächste große Krise steht vor uns. Das Platzen der gewaltigen Staatsschulden-Blase. Fürwahr, diese Krise wird wahrlich kein Spaziergang werden.
Ende der Zwischenerholung
Wie ich schon vor zwei Jahren in meinem Buch schrieb, konnten die Verantwortlichen eine temporäre Zwischenerholung, ja Zeit kaufen. Sie konnten den Tag der Wahrheit etwas verzögern. Sie konnten eine Aktienmarkt-Rallye anfachen, und sogar eine schwache realwirtschaftliche Erholung stimulieren. Und sie konnten in der Tat auch neue spektakuläre (Schulden-)Blasen aufblasen. Aber damit werden keinesfalls Probleme gelöst oder Verantwortung für die Zukunft unserer Kinder übernommen. Im Gegenteil.
Ernste Warnung
Insofern sei abschließend nochmals die dringende und ernste Warnung ausgesprochen. Insbesondere gilt dies für alle Aktien, die einen gewissen Bezug zum US-Häusermarkt aufweisen. Konkret geht es um Banken, Baufirmen, Möbelhersteller, ja sogar Einzelhändler. Sollten Sie diese Aktien partout nicht veräußern wollen, denken Sie evtl. daran, diese ggf. mittels Short-ETFs abzusichern.
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Quelle: » http://www.investor-verlag.de
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