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BIP steigt - Preise steigen noch stärker

Samstag, 14. Mai 2011, 07:01
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg das Bruttoinlandsprodukt in der Republik zum Vorquartal um 1,5% an, womit man das Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2008 bereits
überschritten habe. Zum Vorjahr soll es sich gar um ein volkswirtschaftliches Wachstum von 5,2% handeln. Natürlich sind diese Zahlen gut und jeder dürfte sich über eine derartige Entwicklung freuen, doch kann diese Entwicklung nicht in die Zukunft fortgeschrieben werden. Manche Analysten sprechen aktuell gar von einem goldenen Jahrzehnt oder einem kommenden neuen Wirtschaftswunder, das auf die Bundesrepublik zukäme.

Dabei soll sich die deutsche Wirtschaft, dank ihrer guten Positionierung, den massiven fundamentalen Problemen, die wir in Europa und der Welt aktuell haben, auf wundersame Weise widersetzen und entziehen können. Das dies so nicht funktioniert sollte eigentlich jedem heute klar sein. Die Wachstumszahlen sind natürlich preisbereinigt und die Diskrepanz zwischen geschönten offiziellen Warenkörben wie dem VPI, der zum Vorjahr um 2,4% stieg und zweistelligen Preissteigerungen für Lebensmittel und dreistelligen Preissteigerungen für Rohstoffe, lässt stark an dieser Wachstumsgeschichte zweifeln. Selbst die offiziellen Großhandelspreise stiegen zum Vorjahr mit einer Rate von 9,2% an.

Die fundamentale Verfassung der europäischen Volkswirtschaften hat sich seit dem Jahr 2008 nicht verbessert. Staatliche Förderungen und Stützungen ganzer Wirtschaftszweige, die zwar wie in China ein Scheinwachstum suggerieren, haben lediglich alte Blasen weiter aufgebläht und Neue entstehen lassen. Dies bietet jedoch kein Fundament für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und wachsenden Wohlstand. Entgegen den optimistischen Analysen sehen wir eine erneute wirtschaftliche Kontraktion bereits über uns aufziehen, die uns noch in diesem Jahr, womöglich in den nächsten Monaten, erreichen dürfte. US-Präsident Obama kündigte indes an die laufenden Konjunkturprogramme und somit die staatliche Wirtschaftsplanung, weiter ausdehnen zu wollen. Dabei sind die steigenden Preise nicht auf exogene Faktoren wie die Unruhen in Nordafrika oder auf ein stärkeres Wachstum in den Schwellenländern zurückzuführen, sondern liegen in der heimischen Geld- und Fiskalpolitik begründet.

Die Ratingagentur Standard & Poor’s hatte in dieser Woche die Bonitätsnote Griechenlands von „BB-" auf „B“ herabgestuft und beließ den Ausblick weiter auf „negativ“. Ende vergangener Woche machte das Gerücht über einen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion die Runde, was natürlich völliger Blödsinn war. Diese Woche überrasche dann die gegenteilige Meldung über ein erneutes Hilfspaket, das fast 60 Mrd. Euro umfassen und den Liquiditätsbedarf der nächsten beiden Jahre abdecken soll, den Markt. Die Rendite griechischer Anleihen sank daraufhin wieder deutlich von 16,3% auf aktuell 15,4%. Da wahrscheinlich immer mehr Marktteilnehmern klar wird, dass besonders die Deutschen für diese Hilfszahlungen aufkommen werden, stieg die Rendite bundesdeutscher zweijähriger Anleihen mittlerweile um bis zu 0,2% über denen von Frankreich, Finnland und den Niederlanden an.
Auch Irland hat mittlerweile Probleme seinen Zinsverpflichtungen nachzukommen, weshalb man bereits darüber nachdenkt, das Land über niedrigere Zinsen zu entlasten. Finnland hatte sich wie erwartet gebeugt und zugesagt, sich an dem Rettungspaket für Portugal beteiligen zu wollen.
In den USA mahnte der FED-Chef Ben Bernanke den Kongress die Schuldenobergrenze von 14,3 Billionen US-Dollar wieder anzuheben, da die USA Gefahr liefen, in der kommenden Woche bereits ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen zu können, was eine Krise des weltweiten Finanzsystems auslösen würde. In weiser Voraussicht, dass die Bonität der USA weiter sinken wird und die Zinsen weiter steigen werden, hat der weltgrößte Rentenfonds Pimco seine Leerverkäufe von US-Staatsanleihen von 3% auf 4 % erhöht. Bei Pimco ist Gold nach Aktien mittlerweile die zweitgrößte Position im Portfolio. Die Lage an den Märkten ist weiterhin schlecht und trübt sich im Augenblick täglich ein. Gold und Silber werden von dieser Entwicklung langfristig profitieren können.

Weitere Beobachtungen
Die Betreiberfirma des japanischen havarierten Nuklearkomplexes Fukushima Daiichi beantragte Staatshilfe, um die Betroffenen entschädigen zu können. In einem kapitalistischen Land wäre das Unternehmen und seine Anteilseigner längst bankrott.
Am 18. Mai startet die HKMEX (Hong Kong Mercantile Exchange), das asiatische Pendant zur amerikanischen COMEX, ihren Handel in HongKong. Gehandelt werden auch Terminkontrakte Gold und Silber.

AUTOR
Markus Blaschzok, Dipl.-Betriebswirt (FH), CFTe, ist Chef-Analyst bei pro aurum. Er untersucht die mittel- bis langfristige Entwicklung der Finanz-, Rohstoff- und insbesondere der Edelmetallmärkte und ist Autor des wöchentlich erscheinenden pro aurum Marktkommentars sowie verschiedener Fachpublikationen. Als Verfechter der Österreichischen Schule der Nationalökonomie verfolgt er einen ganzheitlichen Analyseansatz. Er hält Vorträge zu Themen der Österreichischen Schule, wie beispielsweise den monetär bedingten Konjunkturzyklen als Ursache von Wirtschaftskrisen und der Vermögenssicherung mit Edelmetallen und Rohstoffen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Pro Aurum