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Weitere Rekorde in Deutschland

von Sven Weisenhaus

am Mittwoch habe ich Ihnen einige Zahlen zu den Menschen in unserem Land geliefert, die nicht auf großartige Ersparnisse zurückgreifen können und auf finanzielle Hilfe angewiesen sind. Heute möchte ich einen Blick auf die andere Seite der Medaille werfen.

Geldvermögen der Deutschen erreicht neuen Rekord
Mit 4.880 Mrd. Euro hat das Geldvermögen der Deutschen im abgelaufenen Jahr einen Rekord erreicht. Im Durchschnitt verfügt damit jeder Bundesbürger über 59.900 Euro nach 57.000 Euro Ende 2009, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie der Allianz Global Investors (AGI). Dies entspricht einem Zuwachs um insgesamt 210 Mrd. Euro oder 4,7%.
Begünstigt wurde diese Entwicklung durch eine höhere Sparquote, die 2010 um 0,2 Prozentpunkte auf 11,3% zulegte und zugleich stieg das verfügbare Einkommen um 2,6%.
Natürlich hatte auch der Anstieg des DAX um 16% einen großen Anteil daran, doch dürften hiervon nur die wenigsten profitiert haben.
Ich hatte das Anlageverhalten der Deutschen schon mehrfach hier im Wave Daily kritisiert, denn erneut rund 1.850 Mrd. Euro lagen 2010 auf Sicht-, Termin- und Sparkonten oder in Sparbriefen. In Aktien und andere Kapitalmarktprodukte wie Investmentfonds oder Anleihen wurden 28 Prozent des Geldvermögens investiert.

Deutsche Wirtschaft wächst so stark wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr
Einen weiteren Rekord verzeichnete das Bruttoinlandsprodukt der größten europäischen Volkswirtschaft. Dieses wuchs 2010 um 3,6%, nachdem es 2009 mit einem Minus von 4,7% noch so stark wie noch nie seit Bestehen der Bundesrepublik geschrumpft war.
Zwar sind diese Zahlen vom Grundsatz her beeindruckend, aber für die Leser des Wave Dailys kommen sie sicher nicht überraschend. So habe ich ja hier regelmäßig Rekord-Daten für Deutschland veröffentlicht. Und auch die Prognosen für das BIP lagen bereits in ähnlicher Höhe.
Mit anderen Worten hatte jeder dieses Wachstum erwartet.
BIP-Wachstum (preisbereinigt, gegenüber dem jeweiligen Vorjahr) der letzten 10 Jahre:

2000: + 3,2%
2001: + 1,2%
2002: + 0,0%
2003: - 0,2%
2004: + 1,2%
2005: + 0,8%
2006: + 3,4%
2007: + 2,7%
2008: + 1,0%
2009: - 4,7%
2010: + 3,6%

Inflationäre Tendenzen nehmen zu
Der Index der Großhandelsverkaufspreise lag im Jahresdurchschnitt 2010 um 5,9% über dem Stand des Jahres 2009. Einen höheren Preisanstieg gab es letztmalig im Jahr 1981 mit 7,7% gegenüber 1980.
Zwar lag der Index im Jahr 2010 noch um 1,5% unter dem Stand des Jahres 2008, als er sein bisher höchstes Niveau erreicht hatte, aber irgendwann werden die aktuellen Preissteigerungen auch auf die Konsumenten umgelegt.
Gegenüber dem Vorjahresmonat Dezember stiegen die Großhandelsverkaufspreise um 9,5%. Im November 2010 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr 7,8% und im Oktober 7,7% betragen.
Im Monatsvergleich zwischen November 2010 und Dezember 2010 stiegen die Großhandelspreise um 1,8%. Einen so hohen Preisanstieg gegenüber einem Vormonat gab es zum letzten Mal im Januar 1989 (+1,8% verglichen mit Dezember 1988).
Natürlich können die extremen Kurssteigerungen insbesondere bei den Rohstoffen langfristig nicht ohne Folgen bleiben.

EZB-Leitzins unverändert
Dies sieht im übrigen auch der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) Jean-Claude Trichet so. Dennoch beließ die EZB den Leitzins erwartungsgemäß unverändert bei 1,0%. Was soll sie auch anderes machen vor dem Hintergrund der folgenden Situation:

Euroländer treffen auf ausreichende Nachfrage - aber zu höheren Preisen
Das mit hohen Schulden kämpfende Portugal hatte am Mittwoch Anleihen im Volumen von 1,25 Milliarden Euro am Markt platzieren können und musste weniger Zinsen zahlen als befürchtet. Für die dreijährige Anleihe wurden Zinsen in Höhe von 5,396% fällig (nach 4,041% im Oktober), für die bis 2020 laufende Anleihe mussten 6,716% (nach 6,806%) gezahlt werden. Die Marke von 7% wurde als kritisch bezeichnet.
Bei einem vergleichsweise kleinen Betrag von 1,25 Milliarden Dollar handelt es sich am Anleihemarkt eigentlich nur um ein Routinegeschäft. Aufgrund der prekären Situation waren hierauf aber natürlich alle Augen gerichtet.
In diesem Jahr muss Portugal über Anleihe-Emissionen noch rund 20 Mrd. Euro einsammeln. 9,5 Mrd. Euro davon für Rückzahlungen an seine Gläubiger und 10,7 Mrd. Euro um das Haushaltsloch zu stopfen.
Am Donnerstag folgten Spanien und Italien.

Spanien platzierte Staatsanleihen im Umfang von 3 Mrd. Euro. Die Nachfrage war zwar doppelt so groß wie das Angebot, allerdings verlangten die Anleger einen Zinssatz von 4,542%. Bei der letzten vergleichbaren Auktion Anfang November gaben sich die Anleger mit einer Rendite von 3,576% zufrieden.

Italien nahm 6 Mrd. Euro am Markt auf. Für die 15-Jahrespapiere musste ein Zinssatz von 5,06% geboten werden (den höchsten seit Juni 2009) und für 5-Jahresläufer forderten die Anleger eine Rendite von 3,67%, im Vergleich zu 3,24% im November.

Zur Erinnerung:
Spanien bzw. dessen Banken im Land haben nach dem Platzen der dortigen Immobilienblase massive Probleme. Nach Einschätzung der Rating-Agentur Moody's drohen durch faule Immobilienkredite Verluste in Höhe von 90 Mrd. Euro.
88 Mrd. Euro haben die Banken bereits abgeschrieben.
Zusätzlich sind die spanische Banken in Portugal mit weiteren 78 Mrd. Dollar stark engagiert, die ebenfalls vom Ausfall bedroht sind, sollte Portugal seine Finanzprobleme nicht in den Griff bekommen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de