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Mutter aller Rezessionen

Dienstag, 13. Dezember 2011, 12:55
von Mr N. N.
Nun ist es also wieder so weit. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge spricht die zweitgrößte Bank Deutschlands, die Commerzbank, mit der Bundesregierung über Staatshilfen. Im übrigen zum dritten mal in drei Jahren.

Eurohypo als neue staatliche Bad Bank"?

Seit mehr als einer Woche gebe es intensive Gespräche zwischen der Bundesregierung und Vertretern der Commerzbank. Eine Grundsatzeinigung solle noch vor Weihnachten erzielt werden. Hauptsächlich gehe es wohl darum, die derzeit nur schwer verkäufliche Commerzbank-Tochter Eurohypo in eine staatliche Bad Bank" einzubringen. Hintergrund ist auch, dass der Großteil der Staatsanleihen der Schuldenstaaten bei der Eurohypo liegt. Insgesamt hatte die Commerzbank zum Ende des dritten Quartals Staatsanleihen der Krisenstaaten Südeuropas im Volumen von 13,6 Milliarden Euro in den Büchern stehen.

Tagesverlierer in Frankfurt

Einmal mehr war die Commerzbank-Aktie am Montag in einem desolaten Umfeld der Tagesverlierer an der Frankfurter Börse. Es ging um fast acht Prozent bergab. Der Schlusskurs lag bei 1,223 Euro. Es fehlen also nur mehr gut zehn Cent zum Allzeittief. Gut möglich also, dass die Commerzbank-Aktie noch im Krisenjahr 2011 zum Penny Stock werden wird. Generell dürfte das Aktienklima weiter äußerst schwierig bleiben. Gestern stürzte der deutsche Leitindex um 3,4 Prozent ab. In den Marktkommentaren war von starken Rezessionsängsten und Zweifeln an der Wirksamkeit der Brüsseler Gipfelbeschlüsse die Rede. Insofern ist es auch wenig überraschend, dass die europäische Gemeinschaftswährung auf 1,318 US-Dollar abstürzte.

Warnung vor der Kreditklemme

Derweil warnt der Chef der Europäischen Bankaufsicht (EBA), Enria, in der aktuellen Ausgabe des Spiegel" vor einer schweren Kreditklemme in Europa. Enria befürchtet, dass die Banken nach dem jüngsten Stresstest weniger Kredite vergeben werden und so die Wirtschaft abwürgen. Der EBA-Chef will unbedingt verhindern, dass die Banken einfach ihr Geschäft herunterfahren, um so die geforderten Eigenkapitalquoten zu erreichen. Wohl gemerkt, die Commerzbank kündigte ja bereits an, das Kreditvolumen um bis zu 30 Milliarden Euro herunterfahren zu wollen.

Schrumpfende Bankbilanzen

Ohnehin wird Europas Banken kaum etwas anderes übrig bleiben, als auf massiven Schrumpfkurs zu gehen. Noch immer liegt das Verhältnis der vergebenen Kredite zu den Einlagen bei ungesunden 118 Prozent. Einer jüngsten UBS-Studie zufolge werden allein die Banken in der Euro-Zone die Bilanzsummen um sage und schreibe 4,5 Billionen Euro verkürzen. Laut UBS könnte dies dazu führen, dass in den kommenden drei Jahren sich das Kreditvolumen um bis zu 1,7 Billionen Euro verknappen wird.

Ja, ein derart radikaler Schrumpfkurs wird auch in der Realwirtschaft gravierende deflationär-depressive Folgen zeitigen. Die Gefahr einer massiven Abwärtsspirale ist extrem hoch. Das ist der Stoff für die Mutter aller Rezessionen.

Und da wären wir sogleich wieder bei der EZB. Es ist also nur eine Frage der Zeit, ehe das Team um Mario Draghi nicht nur den letzten Retter für schwer angeschlagene Staaten spielen darf; es wird wohl auch der Druck dahingehend zunehmen, dass die EZB der unter einer schweren Kreditklemme leidenden Realwirtschaft DIREKT unter die Arme greifen solle.

Aber, gemach, gemach. Noch ist es nicht so weit. Noch dürfen die Verantwortlichen im Eurotower erst zusehen, wie sich das deflationäre Treiben so richtig entfalten wird.

Einzig fraglich bleibt eben, wann die Verantwortlichen bei der EZB dem deflationären Siechtum ein Ende setzen werden.

Vermutlich noch in der ersten Hälfte des Rezessionsjahres 2012...

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de