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Angezählt: Griechenland und die Banken

Donnerstag, 13. Oktober 2011, 05:44
von Miriam Kraus
Final Countdown: Griechenland
Ja, auch für die Griechen wird die Zeit knapp. Bis Mitte November muss die nächste Finanztranche fließen, sonst müssen sich die Griechen entscheiden, ob sie den letzten Euro an die Gläubiger oder die Rentner ausbezahlen. ;-) (ich weiß, ist eigentlich nicht komisch...aber am Ende bleibt einem ja nur noch der Humor..).

Die Troika hat nun zwar endlich ihren Griechenland-Urlaub beendet, aber ganz sicher sind sich die Inspektoren noch nicht. Zwar haben sie was von "zuversichtlich" geschwafelt, doch der Abschlussbericht steht noch aus. Offenbar will man die Griechen auf den letzten Drücker noch zu ein paar Zugeständnissen erpressen. Bis Ende Oktober soll die griechische Regierung unter anderem noch ein paar Vermögenswerte in den Privatisierungsfonds übertragen. Oh je, und das wo die Griechen doch selber nicht so ganz genau wissen, was ihnen eigentlich gehört.

Na ja, ich hoffe bloß, dass eine notwendige Umschuldung der Griechen (Medienberichten zufolge, wird derzeit über einen höheren Schuldenschnitt auf freiwilliger Basis mit den privaten Gläubigern verhandelt) nicht im Chaos einer handfesten Bankenkrise untergeht.

Finaler Countdown: Banken

Oh je, die Banken! Um die mache ich mir immer noch am meisten Sorgen. Und lustigerweise tut das auch endlich die Europäischen Bankenaufsicht EBA, die jetzt Blitz-Stresstests durchführt und wenn sie damit fertig ist, wohl erkennen wird, dass der Kapitalbedarf so einiger Banken in ganz Euroland, in der Realität nicht gerade gering ist. Der IWF ging vor ein paar Wochen von einem Bedarf in Höhe von 200 Milliarden Euro aus.

Und dabei geht es nicht nur um die griechischen Banken, die natürlich alle bis zum Hals in Schwierigkeiten stecken, sollten die Griechen einen deutlichen Schuldenschnitt durchführen. Nein, keine Sorge, die griechischen Banken sind nicht alleine. Wir haben ja auch noch portugiesische, italienische und französische Banken, mit denen jetzt schon keiner mehr Geschäfte machen will.

Und dann sind da auch noch die deutschen Banken, die ihre stillen Einlagen, nach Basel III, nicht zur Kernkapitalquote zählen dürfen - ich spreche da insbesondere von den Landesbanken, aber die kennen wir ja mittlerweile schon als Problemfälle.

Die Crux:

Es sind sich zwar endlich mal alle einig, dass die Banken mehr Kapital benötigen, doch, wie sie das anstellen sollen, bleibt weiterhin fraglich.

Außerdem: Wenn die EBA den Banken eine Kernkapitalquote von 7-10% vorschreiben sollte (sobald sie mal mit ihren Blitz-Tests fertig ist), dann werden eine ganze Menge Banken Geld brauchen - auch die, welche bislang eigentlich auf der eher sicheren Seite stehen.

Nur, wer will in der aktuellen Lage schon in europäische Banken investieren?

Und Kommissions-Häuptling Barroso macht es da für die Banken nicht gerade einfacher, wenn er fordert, dass die Banken auf die Ausschüttung von Dividenden verzichten sollen, um so ihr Eigenkapital zu erhöhen. Das bietet schließlich noch einen weiteren Grund, um nicht in europäische Banken zu investieren.

Doch, wenn die Banken ihr Eigenkapital nicht auf herkömmlichem Wege (über hohe Gewinne, von denen ein Teil einbehalten werden kann, ohne die Aktionäre zu verprellen; oder über Kapitalerhöhungen) erhöhen können, dann bleibt ihnen ja nur noch der Gang zum Staat, der dann aber auch deutliche Mitspracherechte haben will.

Fast könnte man meinen, die Häuptlinge bereiten in Wirklichkeit schon die große Bankenverstaatlichung vor, was allerdings glaubwürdiger wäre, wenn sie sich auch darauf einigen könnten, wer denn die Banken rekapitalisieren soll - womit wir wieder beim EFSF angelangt sind, denn nicht alle Staaten werden es sich leisten können, ihre eigenen Banken mit Kapital zu versorgen.

Fakt ist, wir haben eine Bankenkrise in Europa, doch ich befürchte auch, dass der "Zonen-Politik-Elefant im Porzellanladen" mit gut gemeinten, aber wieder nicht ganz durchdachten Schnellschüssen, die Lage am Ende nur noch verschlimmern wird.

Doch, hey, den Banken bleibt ja auch noch eine weitere Möglichkeit, ihre Kernkapitalquote zu erhöhen: durch die Einschränkung des Kreditvolumens. Doch sollten sie diese Möglichkeit wählen und weniger Kredite an die Unternehmen heraus geben, dann sehen wir aus der Bankenkrise im Handumdrehen auch wieder die nächste Wirtschaftskrise entstehen.

So long liebe Leser...keine Ahnung, wie weit wir schon runtergezählt worden sind...aber, wenn unser scheidender EZB-Chef Trichet Recht hat (und das hat er in dem Zusammenhang sicher), dann hat die Krise sowieso schon ein systemisches Ausmaß erreicht...da bleibt nur zu hoffen, dass wir, sobald der Startschuss fällt, in die richtige Richtung laufen werden...obwohl...DIE richtige Richtung gibt es ja gar nicht...im Endeffekt gibt es nur zwei Richtungen: volles zusammenlaufen oder auseinander rennen und beide Richtungen führen auf einen harten steinigen Weg...aber hey, so oder so, egal was kommt, we're leaving together (wir gehen/verlassen zusammen - 1.Zeile aus The final Countdown) die aktuelle Situation....liebe Grüße und bis morgen...

Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de