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Warum es Sinn macht, gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge zu beobachten

Mittwoch, 13. April 2011, 13:54
von Sven Weisenhaus
in der Nacht zum Dienstag gab es ein weiteres Erdbeben mit einer Stärke von 6,3. Zudem erhöhte die Atomaufsichtsbehörde am Morgen die Gefahr des Atomstörfalls im Kraftwerk Fukushima auf die Einstufung 7, was bisher nur die schwere Tschernobyl-Katastrophe hatte.
Die Auswirkungen auf die Märkte war zwar gering, doch spitzt sich die charttechnische Lage etwas zu. Hierzu im zweiten Teil des heutigen Beitrages mehr.

Griechenland sammelt erfolgreich Geld am Kapitalmarkt

Das hoch verschuldete Griechenland genießt weiterhin das Vertrauen der Investoren. Am Dienstag überstieg die Nachfrage das Angebot bei der Auktion von kurzfristigen Geldmarktpapieren beinah um das Vierfache. Statt ursprünglich 1,25 Milliarden Euro sammelte Griechenland sogar 1,625 Milliarden Euro ein, bei einer nur leicht gestiegenen Durchschnittsrendite von 4,8 Prozent.

Keine übermäßige Inflation erwartet

Am Sonntag (10. April) beantwortete ich noch einen Leser-Kommentar und schrieb, dass ich keine übermäßige Inflation erwarte. "Ich erwarte ein Auslaufen der aktuellen Programme und eine erste Zinserhöhung durch die Fed. Ebenso erwarte ich, dass die Notenbankbilanzen dann wieder verkürzt werden, durch den Verkauf der erworbenen Anleihen.", lautete meine Antwort.
Nun gab es zwei Meldungen zu vernehmen, die mich in meiner Ansicht bestärken:

Anstieg der Verbraucherpreise nur knapp über dem EZB-Ziel

Zum einen stiegen die Verbraucherpreise in Deutschland im März um 2,1% zum Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Vormonat Februar stieg der Verbraucherpreisindex um 0,5%. Damit wurden die bisherigen Schätzungen für März bestätigt. Wie auch in der Vergangenheit stiegen insbesondere die Kosten für Energie und Lebensmittel, während Elektroartikel günstiger zu haben waren.
Der Anstieg der Verbraucherpreise lag damit erneut nur knapp über dem EZB-Ziel. Wie auch aus meinen letzten Artikeln zu entnehmen war, glaube ich nach wie vor, dass die Inflation beherrschbar bleibt.

EZB kauft keine Anleihen

Zum anderen las ich in einem Handelsblatt-Artikel dass das Volumen der Anleihebestände der EZB bei 77 Milliarden Euro stagniere. Zugleich liefen Staatspapiere im Volumen von 55 Millionen Euro aus. Zwar wurden die Staatsanleihen nicht verkauft, das zurückfließende Geld wurde jedoch nicht reinvestiert, was letztlich den selben Effekt hat. Also auch hier Anzeichen dafür, dass die Liquidität wieder aus dem Markt genommen wird und sich die Notenbankbilanzen verkürzen (siehe Zitat oben).
Und wie das Wirtschaftsblatt berichtet, teilte der EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark am Dienstag in Hongkong mit, dass die EZB nach der jüngsten Zinserhöhung zukünftig auch bei der Geld-Versorgung der Geschäftsbanken stärker auf die Bremse treten will.

Ein Argument pro Silber (und Gold) einfach unbegründet

Ein Argument pro Silber (und Gold), nämlich das Drohen einer ausufernden Inflation durch die Politik der Notenbanken, ist also offenbar aus heutiger Sicht einfach unbegründet.
Dies sieht übrigens auch der Internationale Währungsfonds genau so. Er sieht keine Anzeichen für einen Inflationsschub, wie er laut einem Beitrag der Financial Times Deutschland am Montag in Washington berichtete. Demnach wäre nicht mal eine Zinserhöhung durch die EZB nötig gewesen.
Zudem sprach er sich gegen eine weitere Verlängerung des milliardenschweren Anleiheaufkaufprogramms der US-Notenbank Federal Reserve aus.

Gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge beobachten

Hier sehen Sie also an einem konkreten Beispiel den Zusammenhang meiner Beobachtung fundamentaler und gesamtwirtschaftlicher Daten mit den charttechnischen Analysen (zuletzt am Beispiel von Silber). Und Sie bekommen einen weiteren Eindruck davon, wie sich auch meine langfristige Meinung zu Silber ergibt. Die Gefahren, die hier diskutiert wurden und die den Silberpreis derzeit so treiben, scheinen derzeit noch unter Kontrolle.

Sinkende Erwartungen
Ein weiteres Beispiel, warum es Sinn macht, gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge zu beobachten:
Bereits am 23. März schrieb ich: "Auch für Deutschland sind Rückgänge in den Stimmungsindikatoren und hier insbesondere im Bereich der Erwartungen in meinen Augen so gut wie sicher." Dies natürlich auch vor dem Hintergrund der Situation in Japan.
Bereits zwei Tage darauf folgte am 25. März der ifo-Index, dessen Rückgang allein erwartungsbedingt war. Und nun trübten sich gestern die Konjunkturerwartungen des Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)überraschend stark ein, während die aktuelle Lage noch als gut eingeschätzt wird.
Im März wurde bei der Umfrage für die Konjunkturerwartungen noch ein Wert von 14,1 Punkten ermittelt (Februar: 15,7). Dieses Barometer fiel nun jedoch auf 7,6 Punkte.Die Lage beurteilten die vom ZEW befragten Finanzmarktexperten etwas besser: Dieses Barometer kletterte um 1,7 auf 87,1 Punkte.
Das Resultat entstammt einer Umfrage unter rund 300 Anlegern und Analysten.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de