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Euro-Staatsschuldenkrise

Dienstag, 12. Juli 2011, 08:16
von Mr N. N.

Seit ein paar Tagen ist also nicht mehr so sehr Griechenland ganz oben auf der agenda der Euro-Staatsschuldenkrise. Aktuell hat Italien die Pole Position" übernommen, was augenblicklich schon etwas verwunderlich erscheint.

Italien im Visier

Verwunderlich insofern, weil das Gros der Marktbeobachter davon ausging, dass die Italiener erst ganz am Ende des Euro-Schuldendramas an der Reihe sein werden. Vor ihnen sollten eigentlich die Portugiesen, vielleicht auch die Spanier abgearbeitet" werden. Generell wollten die verantwortlichen Politiker und Notenbanker den Euro-Flächenbrand von Spanien oder Italien fernhalten. Fakt ist nun wohl, dass dieses Vorhaben grandios gescheitert ist. Italien konnte nicht mehr isoliert werden. Am gestrigen Montag kam es zu einem abermaligen Kurssturz an der altehrwürdigen Mailänder-Börse, bei dem vor allem Banken und Versicherungen heftig unter die Räder kamen.

Gewaltiger Renditeunterschied

Italienische Staatsanleihen wurden weiter abverkauft, die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen lag bei 5,8 Prozent. Damit muss der italienische mehr als doppelt so viel Zinsen wie der deutsche Staat bezahlen. Fakt ist, dass der offiziell bekannte italienische Staatsschuldenberg bei 1,84 Billionen Euro liegt; davon muss knapp die Hälfte in den kommenden fünf Jahren refinanziert werden. Im übrigen sind Deutschlands Banken der Bundesbank (Stand Ende April) zufolge mit 35,5 Milliarden Euro in italienischen Staatsanleihen investiert. Am Ende des ersten Quartals war bspw. die Commerzbank mit gut neun Milliarden Euro in italienischen Staatsanleihen investiert. Nicht zuletzt auch deswegen war die Commerzbank-Aktie gestern mit einem Minus von fast neun Prozent der größte Verlierer im deutschen Leitindex. Last but not least sei erwähnt, dass Frankreichs Geldhäuser noch stärker als die deutschen Institute in Italien engagiert sind.

Was tun die Euro-Retter?

Nachdem nun auch Italien akut infiziert ist, stellt sich die drängende Frage, wie nun die verantwortlichen Euro-Retter in der EZB und der Politik auf die dramatische Zuspitzung der Lage reagieren werden. Wird der Euro-Rettungsschirm auf 1,5 Billionen Euro verdoppelt oder gar unlimitiert erhöht? Oder unbegrenzte Bürgschafts- und Garantieerklärungen abgegeben? Werden Eurobonds ausgegeben, die Transferunion endgültig zementiert? Oder wird die EZB noch vehementer quantitative easing" betreiben?

Noch scheinen die Verantwortlichen bereit, mit allen Mitteln den Euro in der heutigen Form erhalten zu wollen.

Das Vertrauen in die chaotisch verzweifelten Rettungsbemühungen ist allerdings dahin. Die Flucht aus dem Euro setzte sich auch am gestrigen Montag fort. Der Schweizer Franken wurde mit Notierungen von unter 1,17 CHF je Euro auf ein neues Allzeit-Rekord katapultiert. Und last but not least kletterte der Goldpreis auf Euro-Basis auf über 1100,- Euro, was ebenfalls ein neues Rekordhoch war. Aus dem deutschen Edelmetallhandel wurde von einer sprunghaft gestiegenen physischen Nachfrage berichtet.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de