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US-Geldbasis steigt um 339 Milliarden US-Dollar seit Jahresbeginn

Samstag, 12. März 2011, 07:54
Zeichen, die einen Wendepunkt an den Finanzmärkten ankündigen und die Investoren warnen, konnte man in dieser Woche überall an den Märkten finden. Warnend für jene, die immer noch in Anleihen investiert sind oder ihre Kunden in derartige Produkte treiben, war der Verkauf der US-Staatsanleihenbestände durch den weltgrößten Rentenfonds „PIMCO Total Return“. Der Manager des Fonds Bill Gross, der ein Volumen von 237 Mrd. US-Dollar verwaltet, hatte bis Ende Februar seine gesamten Bestände an US-Staatsanleihen (12% des Fondsvolumens) in Höhe von 28 Mrd. US-Dollar verkauft und seine Cash-Quote von 12 Mrd. auf 54 Mrd. US-Dollar hochgefahren. Im Dezember hatte PIMCO angekündigt bis zu zehn Prozent seiner Gelder direkt oder indirekt in Aktien anlegen zu wollen. Der PIMCO-Chef Mohamed El-Erian hatte in der Vergangenheit öfters vor den negativen Auswirkungen der überbordenden Staatsverschuldung und der Gefahr einer Inflation gewarnt.
Die Frage warum die US-Staatsanleihen seit Mitte Dezember, trotz der hohen Verkäufe durch PIMCO praktisch nicht mehr gefallen sind, dürfte sich beantworten, indem man sich die Monetäre Basis der US-FED ansieht. Diese stieg mit dem Einbruch der Anleihenmärkte im November an und nahm besonders mit dem Beginn des Jahres 2011 extrem zu. Allein letzten Monat stieg die Geldbasis um 142 Milliarden US-Dollar auf 2.353 Milliarden US-Dollar an!
Diese inflationäre Entwicklung wirkt stark preissteigernd. Mit dem Auslaufen von QE2 im Sommer, könnten die Anleihen und Aktienmärkte massiv unter Druck geraten, wenn nicht sofort ein QE3-Programm der US-Regierung angeschlossen wird.

Auch wenn Trichet und der Ben Bernank noch immer keine Gefahr an der Inflationsfront sehen und die Bevölkerungen zweckmäßig beschwichtigen, so beginnen immer mehr Investoren das dem Untergang geweihte Schiff der Anleihen zu verlassen, bevor es im anstehenden Inflationssturm mit all seinen Passagieren und ihrem Geld untergehen wird. Preissteigerungsraten, wie wir sie seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr sahen, stehen unmittelbar vor der Türe und werden bereits in diesem Jahr die Verbraucher mit voller Wucht treffen. Wie das Statistische Bundesamt in dieser Woche bekannt gab, stiegen die Großhandelspreise im Februar mit einer Jahresrate von 10,8 Prozent, so stark wie seit 1981 nicht mehr, an. Dass dies binnen kürzester Zeit unmittelbare Auswirkungen auf die Konsumentenpreise haben wird, dürfte jedem klar sein. Seit dem dritten Quartal 2010 warnen wir bereits vor stark steigenden Konsumgüterpreisen ab dem Mai 2011.

Der Fondsmanager von PIMCO verhält sich nach einem logischen Muster, wie wir es seit vielen Jahren bereits vorhersagen. Auf der Suche nach einer Anlagemöglichkeit, die möglichst inflationssicher ist, werden Anleihen verkauft und in Aktien umgeschichtet, wohl wissend, dass Aktien bei steigenden Zinsen real verlieren werden. Doch werden diese realen Verluste weitaus geringer sein, als mancher Totalausfall in Anleihen. Weitere Fondsmanager und Investoren werden dem Weg von Bill Gross folgen und nicht nur in Aktien, sondern auch in Rohstoffe und besonders in Edelmetalle investieren. Die Markteilnehmer ändern also zunehmend ihre Wahrnehmung über die aktuelle Situation und so ist es nicht verwunderlich, dass mit
großem Nachlauf auch die Ratingagenturen ihre Benotungen ändern. So wurde in dieser Woche wieder einmal die Bonität Griechenlands durch Moody’s um gar drei Stufen von „Ba1“ auf „B1“ gesenkt und die Spaniens um eine Note auf „Aa2“. Der griechische Finanzminister rief daraufhin wieder nach einer „stärkeren Regulierung der RatingAgenturen.“ Portugal nahm am Mittwoch eine Milliarde am Finanzmarkt auf und musste dafür bereits 6% Zinsen zahlen, bei nur 1,6-facher Überzeichnung. Es dürfte aufgrund der steigenden Inflation nicht mehr lange dauern, bis auch Portugal unter den Schutzmantel der europäischen Transferunion schlüpfen darf.
Der vermeintlich hohe Ölpreis, die Unruhen in Libyen oder das Beben in Japan sind nur Sündenböcke für die Probleme, die durch die Inflationspolitik verursacht wurden. Lassen Sie sich nicht für dumm verkaufen und schützen Sie sich vor dieser Politik, indem sie sich der Inflation über den Kauf von Edelmetallen entziehen und so ihre Kaufkraft mindestens erhalten.

AUTOR:
Markus Blaschzok, Dipl.-Betriebswirt (FH), CFTe, ist Chef-Analyst bei pro aurum. Er untersucht die mittel- bis langfristige Entwicklung der Finanz-, Rohstoff- und insbesondere der Edelmetallmärkte und ist Autor des wöchentlich erscheinenden pro aurum Marktkommentars sowie verschiedener Fachpublikationen. Als Verfechter der Österreichischen Schule der Nationalökonomie verfolgt er einen ganzheitlichen Analyseansatz. Er hält Vorträge zu Themen der Österreichischen Schule, wie beispielsweise den monetär bedingten Konjunkturzyklen als Ursache von Wirtschaftskrisen und der Vermögenssicherung mit Edelmetallen und Rohstoffen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Pro Aurum