StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageAnalysenNewsWissenAutorenChartsHandelForum

News:

News zu Silber

News zu Edelmetallen

News zu Minen

News zu Wirtschaft

News zu Währungen

News zu Wirtschaft:

Wirtschaft 2007

Wirtschaft 2008

Wirtschaft 2009

Wirtschaft 2010

Wirtschaft 2011

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

News-Select (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Rohöl – Jahresrückblick 2010

von Miriam Kraus

Wie auch im letzten Jahr, möchte ich heute mit einer ausführlichen Jahresrück- und Ausblick-Reihe zu den einzelnen (und mir im Moment am wichtigsten erscheinenden) Rohstoffen beginnen. Also, fangen wir an und zwar mit dem Rohöl.

Überprüfung der Prognose vom Januar 2010
Zunächst wollen wir uns einmal ansehen, wie sich meine Überlegungen vom Januar 2010 so das letzte Jahr über gehalten haben.

Ich zitiere einmal kurz aus Rohstoff-Daily vom 11.01.2010:

"Saudi Arabiens König Abdullah erzählte am 25.Dezember einer kuwaitischen Zeitung, er halte einen Ölpreis von 75 bis 80 US-Dollar pro Barrel für fair. Möglicherweise liegt das nächste Top-Ziel aber erst einmal bei 90 US-Dollar in 2010, aber dazu muss der Ölpreis zunächst die 85er-Marke schaffen. Ich glaube nicht, dass wir das Hoch von 2008 in diesem Jahr noch einmal sehen, denn schon ein Preis von über 100 US-Dollar birgt deutliche Gefahren für die weltwirtschaftliche Erholung - mit steigenden Kosten und sinkenden Margen für die Industrie. Fundamental betrachtet ist eine Korrektur zwar längst fällig, eintreten wird sie wohl aber erst, wenn es die Erwartungen zulassen. Bei stark enttäuschten Erwartungen könnte diese Korrektur dann auch deutlicher ausfallen. Langfristig gesehen und abhängig davon, wie sich der Wirtschaftszyklus weiter entwickelt, dürften dann allerdings wieder höhere Preise realistisch begründbar sein - etwa 120-130 US-Dollar bis 2013!"

Na ja, bis 2013 ist es ja noch ein gutes Stück hin, aber meine Überlegungen für 2010 haben sich in der Realität dann ganz gut gemacht. :-)

Sehen wir uns zum Vergleich doch einmal die Preisentwicklung an:

NYMEX Rohöl seit 2008 in USD/Barrel

Quelle: CFX-Trader

Im Gesamtjahr 2010 hat der WTI-Ölpreis um knapp 12% zugelegt. Diese Entwicklung ist, gegenüber der Rallye die andere Rohstoffpreise im vergangenen Jahr aufs Parkett gelegt haben, äußerst moderat. Die von mir erwartete Korrekturbewegung schob den Preis im Mai dann unter 68 US-Dollar pro Barrel. Seit Mitte des Jahres konnten sich die Ölpreise dann allerdings wieder erholen, entlang der übrigen Rohstoffpreise. Und das Hoch wurde lustigerweise Ende des Jahres bei 92 US-Dollar pro Barrel erreicht.

Somit kann ich mit meiner Prognose zur Preisentwicklung zufrieden sein, doch ich untermauere meine Überlegungen immer auch mit fundamentalen Kriterien und Überlegungen. Lassen Sie uns im zweiten Teil einen Blick auf diese werfen.

Im Fokus: China und das Erdöl

Am 11. Januar 2010 hatte ich in meinem Jahresausblick geschrieben, dass ich China und die Emerging Markets für einen der wichtigsten Faktoren für den Ölmarkt halte.

Ich zitiere einmal lose: "Auf der anderen Seite rückt offenbar China im Zusammenhang mit den Ölpreisen immer stärker in den Fokus - wie zuvor bei den Industriemetallen. Dies könnte einer der interessantesten Aspekte für das Jahr 2010 und auch die Folgejahre werden...Und das ist der springende Punkt: ein deutlicheres Nachfragewachstum besteht momentan in den Emerging Markets (die man mittlerweile wohl eher in Zugpferde der Weltwirtschaft umbenennen sollte), allen voran natürlich China... Doch der wachsende Verbrauch an Ölprodukten ist nur die eine Hälfte der Wahrheit - denn China baut eben auch ganz gezielt seine strategischen Lagerbestände aus."

Und China hat mich nicht enttäuscht! Auf dem Weg zur Weltmacht Nummer 1 braucht das Land Energierohstoffe - so ist China im letzten Jahr auch erstmals zum größten Energieverbraucher der Welt erklärt worden und hat die USA vom einstigen 1.Platz verdrängt. Noch baut das chinesische Wachstum zwar stärker auf Kohle, doch auch der Ölverbrauch wächst weiterhin rasant und Uran ist wieder zu einem interessanten Thema geworden, welches über die kommenden Jahre noch wesentlich interessanter werden dürfte.

Doch zurück zum Öl...

Chinas wachsender Ölverbrauch

In den letzten 10 Jahren hat sich Chinas Ölverbrauch verdoppelt. Das Land verbraucht mittlerweile rund 9,2 Millionen Barrel pro Tag (nach 8,4 Mio. Barrel pro Tag in 2009) - Tendenz steigend. Damit ist China zwar nach wie vor auf Platz 2 der weltweit größten Ölverbraucher, nach den USA mit einem täglichen Verbrauch von rund 18,9 Millionen Barrel, aber das wird wohl nicht ewig lange so bleiben.

2010: steigende Lagerbestände

Doch im vergangenen Jahr ist nicht nur Chinas Ölverbrauch um durchschnittlich 0,8 Millionen Barrel pro Tag gewachsen, China hat auch, wie erwartet, seine Lagerbestände weiter aufgestockt. Die heimische Förderung reicht schon längst nicht mehr aus um den Bedarf zu decken, so ist es kein Wunder, dass die Öleinfuhren Chinas im vergangenen Jahr um 17,5% auf einen neuen Rekordwert bei 239,1 Millionen Tonnen gestiegen sind.
Also, China und die Emerging Markets haben, wie erwartet, im vergangenen Jahr den Ölverbrauch weiter gesteigert, doch ebenso, wie erwartet, zeigte sich das Verbrauchswachstum in den OECD-Staaten dagegen weiterhin kümmerlich. So konnte die weltweite Nachfrage zwar wieder zulegen, auf etwa 87,3 Millionen Barrel pro Tag (nach einem Rückgang auf 85 Millionen Barrel pro Tag in 2009), was aber vornehmlich den Emerging Markets geschuldet ist.

Und nun kommen wir zum dritten Faktor, den ich im Januar 2010 als ausschlaggebend dafür genannt hatte, dass in 2010 keine überwältigend starke Preisentwicklung zu erwarten sei: der Lagerbestandsentwicklung. Schon in 2009 lagen die Lagerbestände deutlich über den Durschnittswerten. Eine Entwicklung, die sich, wie ich es erwartet hatte, auch in 2010 fortgesetzt hat.

So long liebe Leser...so viel einmal zum Rückblick...morgen werden wir uns zum Thema Lagerbestandsentwicklung noch eine interessante Grafik ansehen, welche ich u.a. zur Unterstützung meiner Überlegungen für den Rohöl-Jahresausblick 2011 heranziehen möchte....damit verabschiede ich mich für heute und wünsche Ihnen noch einen schönen Abend...liebe Grüße und bis morgen

Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de / » http://www.investor-verlag.de