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Im Blickpunkt: Die Schuldenkrise Italiens

Freitag, 11. November 2011, 13:06
von Bill Bonner
Die Griechen möchten nun also eine neue Regierung mit mehr Glaubwürdigkeit aufstellen. Ich glaube nicht, dass die neue Regierung glaubwürdiger sein wird als die alte. Warum sollte sie auch? Papandreou war kein faules Ei. Er war nur in einer unmöglichen Situation. Und diese Situation hat sich nicht geändert.

Jeden Tag gibt es ein neues Problem, so Wolfgang Schäuble, deutscher Finanzminister. Richtig. Und da ich das Problem Griechenland besprochen habe, ist Italien heute für mich das Problem des Tages.

Gemeinsamkeiten

Oder vielleicht sollte ich sagen das problem di giorno. Analysten machen Vergleiche. Sowohl Italien als auch Griechenland haben Olivenbäume. Beide produzieren Wein. Beide haben sonniges Wetter und schöne Strände. Und beide haben ein Glaubwürdigkeitsproblem. Aber nur Griechenland hat bei den Schulden den "point of no return" überschritten.

Geringe Privatverschuldung

Italiens Schuldenlast ist handhabbar. Ja, die Staatsschulden liegen bei 120% des BIP. Aber der private Sektor hat wenig Schulden, nur 40% des BIP - verglichen mit 75% in der gesamten Eurozone.

Dies ist zum Teil der Tatsache zu verdanken, dass ein Großteil der Volkswirtschaft "außerhalb der Bücher" abläuft..."cash and carry". Wenn man gegen Barzahlung arbeitet, dann hat man nicht viele Schulden. Zumindest nicht in Italien.

Aber dafür sind die Italiener nicht sehr gut beim Steuereintreiben. Bei der Steuererklärung zu betrügen ist in Italien ein Kavaliersdelikt. Schließlich sind das sehr zivilisierte Menschen. Sie kümmern sich um ihre Pasta und um ihre bunga-bunga-Parties. In Bezug auf Steuern wissen sie, dass dieses Geld ohnehin verschwendet wird.

Da verschwenden sie es lieber selber.

Viele Italiener verdienen Geld, wovon der Staat nie verfährt. Deshalb ist Italien wahrscheinlich ein reicheres Land, als es die offiziellen Statistiken zeigen. Ein großer Teil des Outputs wird nicht gemessen...und nicht besteuert. Man muss ein Volk beneiden, welches so etwas tun kann.

Vertrauensverlust

Laut den Zeitungen ist das Problem mit Italien, dass die Investoren das Vertrauen in die Regierung verloren hatten. Das überrascht mich nicht. Mich überraschte eher, dass sie vorher Vertrauen in die Regierung gehabt haben sollen. Regierungen kann man nicht trauen; jede denkende Person weiß das.

Italien hat ein Haushaltsdefizit, welches nur halb so groß wie das amerikanische ist. Das Problem von Italien ist, dass in den nächsten paar Jahren ein Viertel der gesamten Verschuldung neu finanziert werden muss. Das wäre kein Problem - weil Italien es sich leisten kann -, solange die Zinsen nur niedrig bleiben.

Aber wenn die Investoren das Vertrauen verlieren in die Fähigkeit oder Bereitschaft der italienischen Regierung, für sie die Steuerzahler auszuquetschen...dann können die Dinge zusammenbrechen.

Als ich vor ein paar Tagen nachschaute, da lag die Rendite der 10jährigen italienischen Anleihen bei 6,66%. Das hat einen bösen Klang. Und einen bösen Blick.

Die Financial Times sagt, dass Italien in der "Gefahrenzone" sei. Nun, zumindest für Silvio Berlusconi ist der Kampf nun wohl verloren.


Und wer weiß? Jeden Tag ein neues Problem. Und exakt dasselbe alte Problem. Die Welt hat zu viele Schulden. All dieser "Sturm und Drang" in Europa....und in den USA...

Es geht letztlich nur darum: Wer zahlt die Rechnung. Wie. Und wann.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de