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US-Haushaltsdefizit außer Kontrolle

von Bill Bonner

Lassen Sie uns ein paar Zahlenspiele machen. Zahlen lügen. Die 8 führt zu nichts. Die 0 ist nichts, was das auch bedeutet. Also werfe ich diese Zahlen raus....
15, 34, 92, 98888, 21....
Alle weg damit. Und auch diese Zahl weg: 1.500.000.000.000. Was ist das für eine Zahl?
Das ist die Zahl der Dollar, die die US-Regierung dieses Jahr brauchen würde, um die Lücke zwischen den Steuereinnahmen und den Ausgaben zu schließen.

Mit anderen Worten: Das Haushaltsdefizit. Und das ist eine Menge Geld. Aber erinnern Sie sich, es ist nur eine Zahl. Und Zahlen kann man nicht trauen. Denn erst vor wenigen Monaten wurde uns gesagt, dass das US-Haushaltsdefizit bedeutend geringer sein sollte. Unter einer Billion Dollar. Dann hieß es 1,2 Billionen. Zahlen, Zahlen....1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 - die habe ich doch schon alle gesehen!

Aber das wichtige ist nicht die Nummer selbst....es ist wie ein Weihnachtsgeschenk: Der Geist dahinter zählt. Ich beschwere mich nicht. Die meisten Leute beschäftigen sich heutzutage eben damit, Reichtum umzuverteilen, und nicht mehr neuen zu produzieren.

Das Obama-Team wird also 1,5 Billionen Dollar mehr umverteilen, als es an Steuern einnimmt. Ich werfe weitere Zahlen in den Ring. Das sind 5.000 Dollar pro Person...20.000 Dollar für eine vierköpfige Familie. Und wir sprechen hier nur über den Betrag, der die Steuereinnahmen ÜBERSTEIGT. Es geht nur um das Defizit. Das kommt zu den 8.000 Dollar oder so hinzu, die von einer Person genommen wird und an andere umverteilt wird, via Steuern.

Die US-Regierung gibt also 4 Dollar aus für 2,5 Dollar, die sie an Steuern einnimmt. Große Sache?

Ja....denn Sie können sich vorstellen, wie lange man so etwas durchhalten kann. Das ist so, als ob Sie 100.000 Dollar im Jahr verdienen und 160.000 Dollar ausgeben. Das kann man einmal tun...das geht vielleicht. Aber jedes Jahr...?

Und die US-Regierung tut das, während die Wirtschaft um 3 oder 4% wachsen soll. Wenn sie langsamer wächst - oder gar nicht - dann vergrößert sich das Defizit sogar noch.

1,5 Billionen Dollar entsprechen ungefähr 10% des amerikanischen BIP. Wenn man weiterhin 10% des BIP der Schuldenlast hinzufügt, dann hat man bald mehr Schulden, als man will.

Die Amerikaner werden die Dinge anders angehen müssen. Auf dem bisherigen Weg werden sie die Zukunft nicht gewinnen. Sie müssen die Zahlen ändern. Man kann sich nicht Jahr für Jahr in Höhe von 10% des BIP verschulden, ohne Ende in Sicht, und hoffen, dass man eine gesunde Volkswirtschaft hat. Auf diese Art wird man kein Gewinner, sondern ein Verlierer....

Zum zweiten Defizit der USA

Und noch mal zum Thema Defizite. Diesmal nicht das US-Haushaltsdefizit, sondern das US-Handelsbilanzdefizit. Das gibt es nämlich auch noch.
Das US Handelsbilanzdefizit beläuft sich auf einen jährlichen Satz von ungefähr 800 Milliarden Dollar. Grob könnte man sagen, dass das der Betrag ist, den die Amerikaner im Jahr am Weltmarkt mehr ausgeben, als sie einnehmen. Sie sollten sich, wenn Sie zu diesem Thema eine vernünftige Meinung einholen wollen, an einen Installateur wenden.

Ich vermute, die USA sollten endlich aufhören, so viel Geld auszugeben", wird so jemand wohl sagen. Die ganze Angelegenheit ist wirklich ziemlich einfach. Wenn man Geld, das man nicht hat, für Dinge ausgibt, die man nicht braucht, dann ist es wahrscheinlich, dass man Probleme bekommt. Das haben sogar die bereits genannten Zentralbanker erkannt.
Aber wenn man einen amerikanischen Wirtschaftler fragen würde - sagen wir mal, Ben Bernanke selbst - dann erhält man vermutlich eher eine verwirrte und lächerliche Antwort.

Das Defizit ist wirklich ziemlich einfach. Es braucht erst einige Jahre einer höheren Ausbildung, dass man es nicht mehr versteht. Ben Bernanke glaubt, wie auch viele andere Wirtschaftler an der Wall Street und bei der US-Bundesregierung, dass das Defizit nicht wirklich ein Problem darstellt. Ganz im Gegenteil, es stellt sogar eine sehr vertrauenswürdige und sogar schmeichelhafte Situation dar: Sie stellen die Dinge her, wir nehmen sie. Sie schwitzen, wir denken. Sie sparen, wir geben das Geld aus.

Diese sie' sind viele Millionen Menschen im Ausland, aber die herausragendsten unter ihnen sind die Chinesen. Während die Amerikaner eine Wirtschaft betreiben, die zu rund drei Vierteln aus Verbraucherausgaben besteht, geben die Chinesen nur 50% ihres Bruttoinlandsprodukts aus. Der Rest wird gespart.

Auf dem Niveau der chinesischen Haushalte wird der Unterschied noch deutlicher. Sie sparen 30% von dem, was sie verdienen. Wir (die Amerikaner, ich bin ja selber auch einer) sparen weniger als nichts... die Sparrate der Haushalte liegt im Bereich Null, gerade ist sie leicht positiv.

Ben Bernanke erkennt an diesen Zahlen nichts, was ihm missfallen müsste. Die Chinesen können sich glücklich schätzen, dass wir so viel Geld ausgeben. Was würden sie denn mit ihren Ersparnissen machen, wenn sie sie nicht an uns verleihen könnten? Und er könnte noch hinzufügen: Was würden sie mit dem ganzen Schrott machen, den sie herstellen, wenn wir nicht bereit wären, uns zu verschulden, um das alles kaufen zu können.

Sie sind beide verrückt", sagte gestern ein Kollege zu mir. Der eine gibt Geld aus, das er nicht hat. Der andere verkauft Dinge an Leute, die nicht dafür bezahlen können. Vielleicht stellen Amerika und China die beiden Seiten der gleichen Täuschung dar. Die eine Seite gibt zu viel aus, die andere spart zu viel. Aber wenn die Täuschungen auch genau umgekehrt sind, dann sind sie dennoch nicht gleich.

Es gibt einen großen Exodus der Macht und des Wohlstands vom Westen in Richtung Osten. Es ist ein großer Unterschied, ob man sich an dem Ende befindet, das immer mehr Wohlstand ansammelt, oder an dem Ende, an dem der Wohlstand verloren geht. Die chinesischen Schatzkammern häufen Kredite an, die amerikanischen Defizite.

Die chinesischen Verbraucher haben Ersparnisse, die sie ausgeben können, wenn sei wollen. Die amerikanischen Verbraucher haben nur Kredite... die ihnen nur so lange zu den gegenwärtigen Zinssätzen zur Verfügung stehen, wie der Markt und der Wille der Kreditgeber noch dazu bereit ist. Die Chinesen sind Besitzer... die Amerikaner werden immer mehr zu Mietern.
Die Chinesen sind frei von Schulden, die Amerikaner sind an die Schulden gefesselt.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de