StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageAnalysenNewsWissenAutorenChartsHandelForum

News:

News zu Silber

News zu Edelmetallen

News zu Minen

News zu Wirtschaft

News zu Währungen

News zu Wirtschaft:

Wirtschaft 2007

Wirtschaft 2008

Wirtschaft 2009

Wirtschaft 2010

Wirtschaft 2011

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

News-Select (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Italienische Staatsanleihen im freien Fall

Donnerstag, 10. November 2011, 11:08
von Mr N. N.
Der 9. November des Weltwirtschaftskrisenjahres 2011 wird vielleicht in die Geschichtsbücher eingehen. An jenem geschichts- und schicksalsträchtigen Tag gingen die italienischen Staatsanleihen in den freien Fall über.

Offensichtlicher Vertrauensverlust

Fakt ist, dass Italien nun endgültig das Vertrauen der Investoren am Rentenmarkt verloren hat. Gestern schoss die Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen bisweilen auf über 7,5 Prozent hoch, obwohl diversen Marktberichten zufolge die EZB mit Stützungskäufen wohl eingegriffen haben soll. Italien ist damit ganz klar in der Todeszone. Sowohl Griechenland, als auch Portugal und Irland mussten ja kurz nach dem die Verzinsung ihrer Staatsanleihen die sieben Prozent Marke überschritt um Hilfe ersuchen.

Hilferuf aus Rom?

Fraglich bleibt, wann nun Rom bei den europäischen Partnern vorstellig werden wird. Böse Zungen mögen ja insofern unken, dass im Falle Italiens ja ohnehin nur der kleine Dienstweg zum italienischen Chef der EZB, Mario Draghi, helfen wird. Diverse Marktteilnehmer forderten bereits gestern die EZB zur umgehenden Löschung des italienischen Brandes auf, um den Untergang Roms zu verhindern. Einzig spannend wird insofern die Frage werden, ob die EZB mit ihrem neuen Chef an der Spitze eher weiter dosiert oder aggressiv dem überschuldeten Mittelmeerstaat zur Hilfe eilen wird. Tatsache ist, dass Herr Draghi schon jetzt ein wenig stärker als sein Vorgänger aufs Gaspedal" tritt. Allein in der ersten Amtswoche lag das Aufkaufvolumen von Anleihen der Krisenstaaten bei 9,5 Milliarden Euro.

Panikflucht in deutsche Staatsanleihen

Parallel mit dem Abverkauf der italienischen Staatsanleihen setzte sich die panikartige Fluchtbewegung in den vermeintlich sicheren Hafen der deutschen Staatsanleihen auch gestern fort. Der Bund-Future erklomm zwischenzeitlich ein neues Rekordhoch bei 139,32. Die Rendite zehnjähriger deutscher Bundesanleihen sank auf 1,72 Prozent. Noch tiefer lag die Verzinsung dagegen bei den Staatsanleihen der Schweiz. Für zehnjährige Eidgenossen gab es nur 0,83 Prozent; fünfjährige rentierten mit 0,24 Prozent und schließlich gab es für zweijährige nur mehr eine Magerrendite von 0,03 Prozent.

Abverkauf am Aktienmarkt

Mit dem Crash am italienischen Rentenmarkt brachen auch weltweit die Aktienmärkte massiv ein. Einmal mehr waren es die ohnehin schon zusammengebrochenen Finanzwerte, die weitere herbe Verluste erlitten. So fiel in Frankfurt die Commerzbank-Aktie auf 1,5 Euro und notiert nur noch hauchdünn über dem Allzeittief. In Mailand brach der Kurs der Unicredit um sieben Prozent auf 0,75 Euro ein. Fraglich erscheint, ob das Institut in einem derart widrigen Marktumfeld tatsächlich eine Kapitalerhöhung im Volumen von sieben Milliarden Euro wird durchziehen können. Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell ja nicht einmal mehr 15 Milliarden Euro.

Last but not least sei erwähnt, dass am späten gestrigen Abend die Reuters-Meldung über die Schirme flimmerte, dass Frankreich und Deutschland informierten Kreisen zufolge seit Wochen intensive intellektuelle Konsultationen auf allen Ebenen über eine mögliche Verkleinerung der Eurozone führen. Unter anderem soll dabei das Ausscheiden eines oder mehrerer Länder sowie eine stärkere ökonomische Integration der verbliebenen Länder besprochen worden sein.

Ja, vielleicht erleben wir ja gerade den Anfang vom Ende des Euros, wie wir in bisher kannten. Es scheint fast so, als ob die letzten Tage des Euros nun endgültig gekommen sind.
Jedenfalls markiert der gestrige 9.11. des Jahres 2011 mit dem Crash der italienischen Staatsanleihen einen historisch wichtigen Meilenstein.
Ja, und wieder einmal war es der 9.November, wie schon 1989, 1938, 1923 oder 1918.
Welch Zufall...

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de