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4,4 Billionen USD vernichtet

Samstag, 06. August 2011, 01:31
von Miriam Kraus
Liebe Leserin, lieber Leser,
Das Resümee dieser Woche: 4,4 Billionen USD Verluste an den Märkten (seit dem 26.Juli). Wer trägt die Schuld daran? Die Politik, wie immer!
Aus aktuellem Anlasse verzichte ich heute auf den üblichen Wochenrückblick und verschiebe diesen auf Montag. Die Aktienmärkte sind eingebrochen in dieser Woche, die Ölpreise sind gefallen, der Goldpreis hat neue Rekordhochs erreicht und die Notenbanken in der Schweiz und Japan stemmen sich verzweifelt gegen die Aufwertung der eigenen Währungen. Natürlich gibt es nicht nur Verlierer, es wird auch Gewinner geben - das ist immer so...aber darum soll es heute nicht gehen. Sondern eher darum, weshalb die politischen Verantwortlichen in den USA und Europa bloß ein derart hilfloses Bild abgeben.

Hilflose Politik
Die einfachste Antwort ist: weil sie hilflos sind und das ist wohl auch die ehrlichste Antwort. Denn die einfache Wahrheit ist wohl: diejenigen, welche wir mit der Aufgabe betraut haben, das Schicksal unserer Staaten zu lenken, wissen schlichtweg nicht, wie sie das dieser Tage überhaupt noch bewerkstelligen sollen.
Weder in den USA, wo man bereits den schmalen Gebirgspfad betreten hat, der zwischen dem Abgrund der konjunkturellen Abschwächung auf der einen Seite und dem Abgrund der ausufernden Schulden auf der anderen Seite liegt. Dabei ist jetzt schon klar, dass die Chancen der USA, diesen schmalen Pfad ohne Absturz heil zu überstehen, äußerst gering sind. So stellen sich viele nur noch die Frage, in welchen Abgrund die USA wohl schließlich stürzen werden.
In der Eurozone dagegen tritt die Hilflosigkeit vor allem durch den extremen Stimmen-Kanon zu Tage. EU-Kommissionspräsident, EU-Währungskommissar, Präsident des Europäischen Rates, Euro-Gruppen-Chef - viele europäische Posten von deren Existenz die meisten noch vor ein paar Jahren vermutlich noch nicht einmal Notiz genommen haben - wechseln sich da mit Staats- und Regierungschefs von mindestens 17 Staaten ab und nebenbei dröhnt immer auch die Stimme des EZB-Chefs oder mindestens die einer der 17 Notenbank-Chefs. Ein derartiges Gebilde muss schon von vornherein für Verwirrung sorgen. Umso lustiger, dass ausgerechnet Olli Rehn (das ist übrigens der EU-Währungskommissar) dann dröhnt, man möge doch in Zukunft bitte erst kommunizieren, wenn man auch etwas zu sagen habe. Wunschdenken....

Hilflosigkeit kennen wir schon...
...aus der Finanzkrise 2008. Auch damals hatten die Politiker die Situation sträflich falsch bewertet. Zunächst in den USA, wo man mit dem Untergang der Lehman Brothers, die Bankenkrise zugelassen hatte (allerdings ohne, dass man dies gewollt hätte) und sofort danach in Europa. Ich erinnere mich noch gut, wie völlig unvorbereitete Politiker, von Reportern befragt, einzig zu antworten wussten: das ist ein rein US-amerikanisches Problem, die Eurozone ist sicher. Doch auch dies stellte sich, wie sich heute zeigt, als Trugschluss heraus. Wie so vieles...wie beispielsweise die Versicherung, es werde niemals direkte finanzielle Hilfen von Staat zu Staat innerhalb der Eurozone geben.

Doch ist die Situation heute wirklich vergleichbar mit jener vor 3 Jahren?
Nein, denn damals ging es um eine Finanz- und Wirtschaftskrise, heute geht es um eine Staatenkrise und danach kann nichts mehr kommen. Sicher spüren wir heute die Fehlentscheidungen der Politik...allerdings nicht nur jene, der vergangenen 3 Jahre. Die USA sind nicht nur aufgrund der letzten 3 Jahre haushoch überschuldet, sehen sich einem sich vertiefenden sozialen Graben gegenüber und einer Wirtschaft, die einen Gutteil ihrer Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt hat. Und auch die Eurozone steht nicht etwa nur wegen der vergangenen 3 Jahre vor der Gretchenfrage schlechthin, sondern vor allem wegen der Fehlentscheidungen die zuvor begangen wurden. Und dabei spreche ich nicht nur von Verfehlungen haushaltstechnischer Art, sondern insbesondere von der viel zu schnellen Ausweitung der Zone.
Nein, heute haben wir es nicht nur mit Rezessions- und Inflationssorgen zu tun...mit den heutigen Entscheidungen in Europa und den USA werden auch die Weichenstellungen für die Zukunft der politischen Union in Europa gelegt und ebenso für die Zukunft des US-Dollar als Leitwährung.
Drücken wir uns und den Häuptlingen die Daumen...

(P.S.: Dabei könnte man die Märkte ja eigentlich ganz einfach wieder beruhigen, es reichen augenscheinlich schon ein paar Gerüchte über den Anleihenkauf italienischer Bonds durch die EZB und leicht verbesserte US-Arbeitsmarktdaten....ich befürchte aber, dieser Eindruck wird auch nur von kurzer Dauer sein...zumindest so lange sich nicht irgendjemand dazu aufraffen kann, ein wenig Stabilität und Zuversicht zu verbreiten...und sei es auch nur Ben Bernanke mit einem QE-3)

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de