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2011 – ein Blick nach vorn

von Miriam Kraus

gestern haben wir uns einen kleinen, allgemein gehaltenen Rückblick auf das Jahr 2010 gegönnt. Lassen Sie uns heute nun gemeinsam überlegen, wohin uns die aktuelle Situation im Neuen Jahr 2011 führen könnte.
Alles in allem konnte sich das Jahr 2010 sehen lassen. Wie wir gestern gesehen haben, war die erste Jahreshälfte zunächst, wie erwartet, eher von einer Konsolidierungsphase geprägt. Erst in der zweiten Jahreshälfte setzte dann die Rallye ein. Rohstoffpreise und Aktienmärkte legten zu und konnten das Jahr zum Teil deutlicher und zum Teil weniger deutlich (abhängig natürlich von der fundamentalen Ausgangslage) im Plus beenden. Während der Kupferpreis das Jahr 2010 mit einem deutlichen Plus von über 29% beendete, stieg der Ölpreis beispielsweise nur noch um knapp über 12%, nach dem starken Jahr 2009. Der Goldpreis setzte erwartungsgemäß seinen Aufwärtstrend weiter fort und verbuchte ein solides Plus von über 24% im vergangenen Jahr. Noch stärker zeigte sich der Silberpreis, der um über 70% zulegen konnte. Auch die Agrarrohstoffe konnten sich sehen lassen. So legte der Maispreis innerhalb des vergangenen Jahres um über 47% zu, der Zuckerpreis verbuchte für das Gesamtjahr 2010 immerhin noch ein Plus von über 14%.
Auch die Aktienmärkte schlossen 2010 im Plus. Der S&P 500 verbuchte ein Plus von über 11%, während der DAX sogar um über 16% zulegte. Der Shanghai Composite Index hingegen konnte seine Verluste aus dem 2008er Crash noch immer nur ungenügend wieder aufholen und setzte seine Konsolidierungsbewegung in 2010 weiter fort. Nach wie vor sind die Bewertungen der Aktien in einigen Emerging Markets folglich günstig, mit KGVs von 8 in Russland bis 12 in China, was hier somit noch ein gutes Potenzial über die kommenden 2 Jahre verspricht.

Doch kommen wir zurück zu unseren Rohstoffen...

Die Rohstoffpreise haben im vergangenen Jahr die meisten anderen Anlageklassen in ihrer Entwicklung deutlich geschlagen. Dafür gibt es vor allem einen Grund, mit welchem wir uns gestern ausführlich beschäftigt haben: die hohe vorhandene Liquidität! Sie ist eine Grundvoraussetzung und eines der vier Kriterien, die meiner Meinung nach für die Entstehung langfristig neuer Boom-Märkte als Ausgangslage dienen.
Als langjähriger Leser erinnern Sie sich vielleicht an diese vier Kriterien, die ich erstmals im Jahr 2008 aufgestellt hatte. Wenn nicht, hier habe ich Sie noch einmal für Sie zusammengefasst:

Das Vertrauen in einen substanziellen Markt muss vorhanden sein.Billiges Geld muss zur Verfügung stehen.
Der Markt muss groß genug sein um viel Kapital aufnehmen zu können.
Derivate müssen geschaffen werden (mit Hilfe von derivativen Produkten schafft die Finanzbranche nicht nur Arbeitsplätze, sondern bietet auch die Möglichkeit der vereinfachten Anlage)

Und ebenso, wie ich es bereits im Jahresausblick 2009 und 2010 herausgestellt hatte, gehören die Rohstoffmärkte für mich nach wie vor zu den Märkten, die diese Kriterien erfüllen. Ebenso wie die aktuell günstig bewerteten Aktienmärkte (siehe oben), während ich mich mit den Staatsanleihen bereits Ende 2008 schon nicht anfreunden konnte. Lesen Sie bei Interesse doch noch einmal den Jahresausblick 2009 vom 30.12.2008 unter dem Stichwort: Schlechter Zufluchtsort mit Blasencharakter: Staatsanleihen!
Doch apropos Blase! Nun könnte man sich natürlich, angesichts der starken Entwicklung der Rohstoffpreise in den vergangenen 2 Jahren durchaus die Frage stellen, ob ein solches Szenario nicht auch schon auf die Rohstoffe zutrifft.

Die Rohstoffmärkte haben sich wie erwartet zu einem Boommarkt gewandelt - das dürfte im Moment wohl niemand mehr bezweifeln. Die Frage ist nun, ob aus dem Boommarkt auch bald eine Blase werden wird?!

Um es gleich vorweg zu sagen: meine Antwort auf diese Frage lautet Nein! Zumindest nicht so bald. Denn zum einen sind die wichtigen Ausgangskriterien für den Boommarkt Rohstoffe erfüllt. Zum anderen aber bestehen noch etliche Faktoren die dafür sprechen, dass der Hausse-Zyklus langfristig gesehen erst begonnen hat.Natürlich erstrecken sich Hausse-Zyklen immer über viele Jahre und Jahrzehnte, aber das ist nicht der einzige Grund.

Als weiterer Grund ließe sich das Damoklesschwert der Inflation nennen, welches insbesondere die Emerging Market Volkswirtschaften bereits zu spüren bekommen und welches sich schließlich und schlussendlich in unserer globalisierten Welt auch übertragen wird.

Mit einer der wichtigsten Gründe ist aber die fundamentale Ausgangslage, welche ganz klar für die Rohstoffe spricht. Denn die Rohstoffpreise steigen nicht nur weil eben genug Geld vorhanden ist, welches in Rohstoffen geparkt wird, oder weil die Inflationsaussichten wachsen und weil Investoren verstärkt nach echten und realen Vermögenswerten Ausschau halten. Die Rohstoffpreise steigen vor allem deshalb, weil sie ganz konkret und real stärker nachgefragt und verbraucht werden. Und zwar in erster Linie von Seiten der Emerging Markets. Dabei müssen wir nicht unbedingt nur auf China schauen, obwohl China mittlerweile als extrem wachsender "Verbraucher der Superlative" schon ein schönes Paradebeispiel ist. Der Punkt ist und das habe ich den letzten Jahren immer wieder betont: das stabile und starke Wachstum der Emerging Markets ist vor allem ein echtes, ein industrielles, ein infrastukturtechnisches und damit rohstoffintensives Wachstum. So lange dieses Wachstum anhält (und langfristig betrachtet wissen wir doch alle, dass der Paradigmenwechel erst begonnen hat) wird auch das Nachfragewachstum nach Rohstoffen anhalten. Das ist ein realer Grund, der langfristig für steigende Rohstoffpreise spricht. Und kommt dann noch eine wenigstens graduelle Erholung in den alten Industrieländern hinzu...was will man mehr?!

Ein weiterer Punkt sind auch die Aktien der Rohstoffproduzenten. Die haben sich zwar generell ganz gut entwickelt, hinken aber zum Teil mit ihrer Entwicklung der Rohstoffpreisentwicklung noch immer hinterher. In der Regel sollte es aber umgekehrt sein, denn in der Regel bieten Produzenten-Aktien eher eine Hebelwirkung auf die Preise. Im Explorationssektor sieht es zum Teil sogar noch richtig unangenehm aus. Hier gab es zwar einige Top-Aktien, aber ein Großteil der Explorer-Aktien schloss das Jahr auch mit deutlichen Verlusten. Dies sagt mir vor allem eines: von einer Blase sind wir noch weit entfernt, denn in Blasenzeiten, würden auch die schlechtesten Explorer noch durch die Decke gehen.Fazit

Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass die Rohstoff-Hausse, als Teil eines langfristigen Zyklus, noch einige gute Jahre vor sich hat, heißt das aber nicht, dass nicht zwischenzeitlich auch mit Korrekturen gerechnet werden muss. Vor allem nach der Rallye des vergangenen halbe Jahres wird es bald Zeit für eine Korrektur, oder auch eine Konsolidierungsphase zum Aufatmen. Zumindest hoffe ich darauf (denn schließlich kann ich ja nicht in die Zukunft blicken), denn, wie Sie wissen, mag ich Korrekturen. Schließlich gibt einem nur eine schöne Korrektur die Möglichkeit noch einmal günstig in einen langfristigen Aufwärtstrend einzusteigen.

Tipp?

Wenn Sie mich nun fragen würden und ich antworten müsste, so bleibt mein Tipp auch für 2011: Rohstoffe und ausgewählte Aktien! (und ein bisschen Land hat auch noch nie geschadet)! Oder um es anders auszudrücken: Reale Vermögenswerte sind das was zählt. Eine Unze Edelmetall hat immer einen Wert, ein Barrel Öl hat immer seinen Nutzen und ohne einen Scheffel Getreide und ein Dach über dem Kopf, sowie das Land auf dem das Dach steht und das Getreide wächst, geht's sowieso nicht. Ohne Facebook dagegen, kann ich ziemlich gut leben! ;-)

So long liebe Leser...so viel einmal zu meinem allgemeinen Ausblick, doch natürlich erfordern unsere Rohstoffe jeder für sich (wie auch im vergangenen Jahr) einen gesonderten Jahresrück- und Ausblick...damit werde ich am kommenden Montag beginnen...morgen werde ich mich nur kurz bei Ihnen melden, da dann Feiertag (zumindest in einigen Ecken) [Heilige Drei Könige] und überdies mein Geburtstag ist...dafür erhalten Sie morgen dann einen interessanten Gastbeitrag...wir lesen uns dann aber in gewohnter Fülle und Länge am Freitag zum Wochenrückblick wieder....damit verabschiede ich mich für heute und wünsche Ihnen noch einen schönen Abend...liebe Grüße...

Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de / » http://www.investor-verlag.de