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Sondermitteilung zur aktuellen Krise – 05. August 2011

Freitag, 05. August 2011, 16:34
Sehr geehrte Damen und Herren!
Liebe Freundinnen und Freunde des Silbers!
Im November 2007 erschien die erste Ausgabe des Silberbulletins. Ich selbst schrieb eine Mail am Samstag, den 11. August 2007, an rund 180 Personen, darunter hohe Politiker, Journalisten, Mitarbeiter in Ministerien, Banker und Freunde. Alles Menschen, die ich persönlich während meiner Zeit als Investmentbanker kennen lernen durfte. Damals riet ich dazu, u. a. auf Folgendes zu achten:

Geht eine große Bank pleite? Die Massen beginnen zunehmend, die Bankschalter zu stürmen
Viele meiner Freunde in der Finanzwirtschaft belächelten mich damals im August 2007. Es geschahen sogar Dinge, auf die ich aufgrund von Wohlverhaltens- und Geheimhaltungspflichten nicht eingehen darf. Im Juli 2008 warnte ich vor einem Deflationsschock und riet in meinem Edelmetallbrief zum Kauf deutscher Staatsanleihen. Eine schwer verdauliche Kost für Menschen, die einen Informationsbrief über Edelmetalle teuer bezahlen.
Als ich im März/April 2009 davor warnte, länger auf Deflation zu setzen und im April 2009 im SMART Investor einen umfassenden Text veröffentlichte mit dem Titel „Auf den Deflationsschock folgt der Inflationsschock“, folgten auch nur wenige. Das Leid eines antizyklischen Investors ist, niemals mehrheitsfähig zu sein. Wenn er es plötzlich wird, muss er sich spätestens von seiner These verabschieden. 2009 und 2010 habe ich dafür geworben, nicht auf die Duplizität der Ereignisse zu setzen, also eben keinen erneuten Deflationsschock wie 2008 zu erwarten. Da im Zuge der erwarteten Revitalisierung der Weltwirtschaft die industrielle Nachfrage nach Silber steigen würde und gleichzeitig auch die Investmentnachfrage aufgrund wachsender Inflationssorgen anziehen würde, riet ich energisch zum Kauf von Silber. Es machte mir Freude, Menschen wieder Zuversicht einzuflößen. Aber bere its im April, Mai und Juni 2011 sagte ich bei allen Vorträgen, dass die letzten zwei Jahre praktisch ein Geschenk des Himmels waren. Dies gilt insbesondere für Deutschland. Und ich fügte hinzu, dass die kommenden zwei Jahre bedauerlicherweise höchst turbulent, instabil und wohl unerfreulich verlaufen werden. Im Silberbulletin vom 28. Mai 2011 schrieb ich: „Die Menschen haben weder die Gründe für die große Weltwirtschaftskrise 2008/2009 gesehen, geschweige denn verstanden. Sie sagen sich jetzt, dass die Krise vorbei ist und alles gut wird. Aber sie erkennen nicht, wie sehr der Aufschwung weltweit auf Sand gebaut ist. So wird sie auch die nächste Krise unvorbereitet treffen. In 2009 und 2010 warb ich dafür, an die Erholung der Weltwirtschaft zu glauben. Diese positive Botschaft hörten meine Zuhörer gern und auch als Vortragender verkauft man eine Hoffnung spendende Prognose gern. Für die kom menden zwei bis vier Jahre gilt dies leider nicht. Die Zeiten werden rauer und sowohl ökonomische als auch politische Turbulenzen liegen vor uns.“ Da der Mensch seinen mühsam gefundenen Seelenfrieden durch eine selektive Wahrnehmung überaus gern verteidigt, hört man derartige Botschaften ungern. Auch ich als Sender dieser Botschaft verspüre kein Glücksgefühl bei Ausrufung derartiger Prognosen.

„Optimisten überbieten sich für 2011“ lautete im Handelsblatt vom 28. Juni 2011 noch eine Überschrift auf Seite 4. Danach rechneten die Ökonomen des IMK mit einem Wirtschaftswachstum von vier Prozent. Am 29. Juni 2011 hieß es in der Zeitung „Deutsche Konsumenten schütteln Euro-Sorgen ab“ oder auch „Deutsche Stahlwirtschaft“ wächst stabil. Für mich ein absolutes Warnsignal.

Am 09. Juli 2011 warnte ich im Silberbulletin vor einem erneuten Deflationsschock und formulierte die Idee, sich dagegen mit dem Kauf von Verkaufoptionen auf deutsche und französische Banken (selbstverständlich auch Versicherungen wie Allianz) abzusichern. Wörtlich: „Unsere großen Silberinvestments schützen uns bestens gegen ein inflationäres Umfeld, ein kleiner Teil des Vermögens in langlaufenden Verkaufoptionen auf Bankaktien kann bei allgemeiner Panikstimmung
an den Märkten die eigene Gefühlslage ungemein beruhigen.“ In der mehrteiligen Serie über die Euro-Zone habe ich klar formuliert, warum ich von einem Übergreifen auf andere Staaten wie Spanien, Italien bis hin zu Frankreich überzeugt bin.
Am 31. Juli 2011 schrieb ich in Facebook: „Thorsten Schulte hat gestern Wirtschaftsjournalisten u. a. von ARD, ZDF, Wirtschaftswoche und Freunden wie Folker Hellmeyer, Dirk Müller und Philipp Vorndran umfassend dargelegt, warum ich meinen 2009 und 2010 offen zur Schau gestellten Optimismus für die Weltwirtschaft seit einigen Wochen nicht mehr hege und in Sorge um die weitere wirtschaftliche Entwicklung bin“.
Aus all diesen Gründen habe ich die Investitionsquote für riskante Hebelprodukte bei über 40,50 Dollar je Feinunze deutlich auf 20 Prozent der maximalen Summe reduziert. Noch im Silberbulletin vom 23. Juli 2011 schrieb ich: „Gleichzeitig verliert die Weltwirtschaft, worauf wir seit Wochen hinweisen, an Dynamik (auch wenn die größten Anstiege 2012/13 monetär bedingt sein und nicht aus einem Boom der Weltwirtschaft resultieren dürften). Selbst wenn Silber die 40,94 Dollar überschreitet: Der Aufwärtstrendkanal steigt Montag auf 41,87 Dollar (täglich um 23 Cent) und spätestens bei 43,13 Dollar wartet ein massiver Widerstand. Wir warten jetzt bewusst ab. Manchmal muss man bewusst auf Chancen verzichten! Aber nochmals: Absicherungen tätigen wir derzeit nicht und unsere physischen Investments halten wir gerade in diesen Zeiten!“

Heute sage ich, dass ich am 30. Juli vor meinen Freunden formulierte, dass wir die Krise an den Finanzmärkten, die Krise der Euro-Zone und die neuen Unbilden für die Weltwirtschaft benötigen für neue große Stimulierungen der Notenbanken. Je größer die Vertrauenskrise jetzt wird, desto schneller wird sich höchste Inflation Bahn brechen. Das wichtigste für uns alle ist nun, Ruhe zu bewahren und auf große Chancen zu warten.

Ich halte es für derzeit sehr wahrscheinlich, dass eine allgemeine Kapitalbeschaffung für die Mitgliedstaaten der Euro-Zone eingeführt wird, ob sie nun als Eurobond tituliert wird, im Rahmen einer Europäischen Schuldenagentur begeben wird oder über den Rettungsfonds EFSF erfolgt. Ich erwarte derzeit auch, dass die EZB, da sie mit dem Rücken zur Wand steht, als Staatsanleihenkäufer der letzten Instanz tätig werden wird (die Bank von England hat immerhin im Jahre 2009 bis Anfang 2010 für rund 14 Prozent des britischen Bruttoinlandsprodukts Staatsanleihen gekauft während die Europäische Zentralbank noch nicht einmal auf 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts kommt). Die Aufwärtsbewegung der Weltwirtschaft ist im höchsten Maße gefährdet, vor allem bei zu langer Untätigkeit der Regierungen und Notenbanken.
Für mich gelten wichtige Grundsätze:

Bereits seit Ende 2008 habe ich physisch so viel Silber, Gold, Platin und Palladium, wie ich in der finalen Zusammenbruchskrise des heutigen Papiergeldsystems besitzen möchte.

Ich halte ausreichend Liquidität in Papiergeldform in Höhe von derzeit rund 20 Prozent meines Gesamtvermögens und habe meine Position in riskanten Hebelprodukten im Silber auf bekanntlich 20 Prozent der maximalen Investitionssumme reduziert.


Es geht in den kommenden Wochen/Monate vor allem um Vermögensschutz und die Sicherung der Handlungsfähigkeit. Unternehmern rate ich derzeit, massiv Liquidität zu niedrigen Zinsen aufzunehmen, um jederzeit liquide zu sein und Chancen dann zu nutzen, wenn andere mit dem Rücken zur Wand stehen.

Da die Volkswirtschaften in der westlichen Hemisphäre einen nochmaligen Deflationsschock in der Realwirtschaft nicht aushalten können, werden die Notenbanken in den kommenden ein bis zwei Jahren noch massiver stimulieren. Dann erst wird es zum wirklichen Crack-Up-Boom kommen, den unser Freund Ralf Flierl vom SMART Investor seit Jahren als einer der Ersten auf seiner Agenda hat.


Die scharfen Rückgänge beim Rohöl etc. sollte jeder nutzen, um seine Versorgungssicherheit zu maximieren. Füllen wir unsere Heizöltanks. 200 Liter Diesel sind in jeder Garage zur Lagerung erlaubt. Unternehmen sollten die Schwächen der Rohstoffe nutzen und ihre Lager füllen. In den kommenden Monaten sollten die Anstrengungen zur Krisenvorsorge verstärkt werden. Dazu gehört aus meiner Sicht auch, dass für mindestens 3 bis 6 Monate Lebensmittelvorräte angeschafft werden (auch wenn ich derzeit erst in zwei bis drei Jahren mit wirklich ernsten Bedrohungen für die Ordnung in der Bundesrepublik Deutschland rechne).

Wenn die Politik jetzt in eine Schockstarre fällt, wäre in der Tat ein größtes deflationäres Bedrohungsmoment gegeben. Ich stimme Folker Hellmeyer ausdrücklich zu, der heute in seinem Forex Report ausführt:
„’Am Dienstag formulierten wir: Sollten weitere Themenblöcke durch unsensible Politik oder politischen Missbrauch der Finanzmärkte und seiner Instrumente aufgemacht werden, mag die Tragfähigkeit der globalen Wirtschaft weiter unterminiert werden und eine sachlich überhaupt nicht notwendige Trendwende der globalen Konjunkturerholung erzwungen werden. Bisher ist dieses Bild jedoch nicht mein präferiertes Szenario.’

Das hat sich im Verlauf der Woche geändert und zwingt die mikro- als auch makroökonomischen
Prognosen für 2011/2012 auszusetzen.

Das heißt nicht, dass es keine Lösung für die aktuell verstärkte Problematik gibt. Es bedeutet, dass die weitere Entwicklung in Europa in den Händen der Politik, unter Umständen auch in denen der Zentralbank liegt. Es zwingt zu schnellem und massivem Handeln und unter Umständen zu unorthodoxen Maßnahmen, wenn Dominoeffekte für Europa, das Weltfinanzsystem und die Weltwirtschaft verhindert werden sollen. Vielstimmigkeit ist unter allen Umständen ebenso wie Vorfestlegung (Berlin) zu vermeiden! Ein Zeitfenster von zwei, maximal vier Wochen ist meines Erachtens gegeben. Je schneller ernst zu nehmende Reaktionen erfolgen, desto wahrscheinlicher ist ein potentieller Erfolg. Es zählen grundsätzlich Tage.“
Ich werde im morgigen Silberbulletin darlegen, warum ich in den letzten Wochen skeptisch für die weitere weltwirtschaftliche Entwicklung wurde. Manchmal werden wir alle dann aber doch von der Dynamik an den Finanzmärkten überrascht.

Wichtig ist gerade jetzt Augenmaß und Ruhe, denn nach meiner festen Überzeugung eröffnet diese Krise auch unglaubliche Chancen.

Nochmals: Ich halte meine physischen Edelmetalle und meine Minenwerte wie in den letzten Wochen stets ausgeführt. Bei riskanten Hebelprodukten bleibe ich aber vorsichtig. Es geht jetzt um Vermögensschutz und nicht um Gewinnmaximierung durch das Eingehen größter Risiken. Eine Investitionsquote von 20 Prozent reicht mir völlig aus. Ich kann derzeit mit einem DAX von 4000 Punkten und einem Silberpreis von 25 Dollar problemlos leben (dies ist keine Prognose, aber doch ein Risikoszenario für den Fall der Untätigkeit der Politik).
In diesem Sinne wünsche ich uns ein beruhigendes Wochenende!

Herzlichen Gruß
Ihr Thorsten Schulte alias Silberjunge
Chefredakteur

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Silberjunge