StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageAnalysenNewsWissenAutorenChartsHandelForum

News:

News zu Silber

News zu Edelmetallen

News zu Minen

News zu Wirtschaft

News zu Währungen

News zu Wirtschaft:

Wirtschaft 2007

Wirtschaft 2008

Wirtschaft 2009

Wirtschaft 2010

Wirtschaft 2011

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

News-Select (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Zahlungsunfähigkeit ist immer die Folge marktwirtschaftlicher Realität

Donnerstag, 04. August 2011, 06:53
von Andreas Lambrou (Gastbeitrag)

Mein Kollege Andreas Lambrou hat einen besonders interessanten Beitrag zur aktuellen (US)-Thematik verfasst, den ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Insbesondere der heutige 2.Teil ist wirklich lesenswert. Viel Spaß! ;-)

Zahlungsunfähigkeit ist immer die Folge marktwirtschaftlicher Realität

von Andreas Lambrou

Die wichtigste Nachricht in dieser Woche ist natürlich die Anhebung der US-Schuldengrenze um sagenhafte 2,1 Billionen US-Dollar. Hierdurch wurde der mögliche Zusammenbruch des Weltfinanzsystems vermieden. Denn ganz klar ist, wenn die USA zahlungsunfähig geworden wären, so hätte dies weltweit Wogen geschlagen.

Doch eine Zahlungsunfähigkeit wird nicht durch politische Entscheidungen provoziert, sondern wird unweigerlich die Folge von marktwirtschaftlicher Realität sein.

Der US-Anleihenmarkt hatte jedoch bislang keine solche Gefahr signalisiert. Darum war ich mir bereits vor Monaten sicher, dass dieses „Sommertheater" bald beendet sein würde und die USA wieder mehr Schulden aufnehmen würden. Eine Umkehr dieses Trends ist ohnehin seit spätestens Ende der 80er Jahre nicht mehr möglich, als Ex-Notenbanker Greenspan die Liquiditätsschleusen gleich mehrfach öffnete, in regelmäßigen Abständen von 5 Jahren und immer dann, wenn eine Verschärfung der Rezession drohte.

Börsen reagieren wenig euphorisch

Der deutsche Finanzmarkt hatte die erfolgreiche Anhebung der Schuldengrenze zu Anfang wieder einmal vollkommen falsch interpretiert. Zunächst zeigte man sich erleichtert über den Kompromiss. Der Dax eröffnete am Montag relativ stabil bei 7.200 Punkten. Doch nach einigen Stunden ging den Marktteilnehmern ein Licht auf. So bedeutet der verhinderte totale Zusammenbruch nämlich keineswegs, dass die Börsen nun ungehindert wieder steigen können. Im Grunde wurde durch die Anhebung der Schuldengrenze nur mehr Zeit gekauft.

Die Schere zwischen Einnahmen und Ausnahmen

Die Debatte darüber, wie man in den USA mit dem Staatshaushalt und den Steuern verfahren soll, hat damit gerade erst begonnen. Seit der Finanzkrise fehlen dem US-Haushalt immer mehr Einnahmen und da man die Ausgaben drastisch erhöht hatte - durch das Konjunkturpaket um eine astronomische Summe, die rund 10% des gesamten Wirtschaftsaufkommens entspricht - wurde die herrschende Rezession beendet. Doch die Probleme blieben und die Schere zwischen fehlenden Einnahmen und wachsenden Ausgaben sowie Schulden ging so weit auseinander, wie dies noch nie zuvor der Fall war.

Um dies zu beheben fordern die Republikaner drastische Sparprogramme, während die Demokraten Steuererhöhungen für das bessere Mittel halten. Fakt ist aber, dass beides nicht funktionieren kann. Sparprogramme würden die Probleme der arbeitslosen Unterschicht extrem verstärken und die schlechte Zahlungsmoral der Gemeinden noch weiter verschlechtern. Die künstlich geschaffenen Staatsprogramme würden wegbrechen, die Rezession wäre eine unweigerliche Folge davon, ganz ähnlich wie zurzeit in Griechenland.

Andererseits würden die geforderten Steuererhöhungen der Demokraten, die Lage im Unternehmenssektor nur noch weiter verschlechtern. Schließlich macht man in den USA schon seit einigen Jahren erbarmungslos Jagd auf "Steuersünder" - als ob Steuern etwas Religiöses an sich hätten. Dabei blieb der Erfolg bislang aus. Weder wird in den USA mehr investiert, noch gehen die Steuereinnahmen merklich nach oben. Stattdessen beobachte ich in meinem näheren Umfeld immer mehr reiche US-Bürger, die ihre Staatsbürgerschaft ablegen und auf eine Südseeinsel, nach Hong Kong oder Singapur umsiedeln.

Die Zwickmühle

Wie man es auch dreht und wendet. Kurzfristig kann nur wenig verbessert werden. Eine Rückführung der Ausgaben hätte, selbst wenn sie langfristig richtig ist, eine weitere Rezession zur Folge. Mehr Schulden heißt jedoch auch, dass langfristig ebenfalls kein Gleichgewichtszustand erreicht wird und Realwerte weiter steigen müssen. Ein deflationärer Schock und Zusammenbruch der Finanzmärkte, welcher einer Nichtanhebung der Schuldengrenze gefolgt wäre, ist verhindert worden. Dies ist aber auch schon das einzig Positive an der aktuellen Situation. Also kein Grund für vorschnelle Euphorie.

Edelmetalle bieten Absicherung

Wir müssen uns wohl oder übel damit abfinden, dass die Schuldenuhr weiterläuft und läuft. Dafür aber auch Inflation gefördert und Rohstoffe und Rohstoffaktien steigen werden. Es gibt meines Erachtens Schlimmeres. Darum sehe ich auch weiterhin kaum sinnvolle Anlagemöglichkeiten, außer Rohstoffen und Rohstoffaktien. Durch eine Investition in Edelmetalle sichern Sie sich jedenfalls schon einmal vor den ausufernden Staatschulden und dem schwindenden Geldwert ab.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de