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Vorsicht! Banken gefährden Ihre Ersparnisse…

von Frank Meyer
Es ist ja kein Geheimnis, das man in einer Bank oft nicht das bekommt, was man möchte, sondern das, was der Berater loswerden will bzw. loswerden muss. Soweit die landläufige Meinung, die jetzt mit belastbare Zahlen unterlegt wird. In wenigen Wochen sind sie vergessen, wenn der Alltag wieder eingezogen ist…

Bunte Werbung und seriöse Internetauftritte, die mit Kompetenz und Vertrauen werben, gehören heute zum guten Außeneindruck einer Bank. Jede Bank ist die beste, kompetenteste und vertrauensvollste Anlaufstelle, wenn Sparer von ihren Ersparnissen erdrückt werden. Sparbücher sind out. An Termingeldern verdienen Banken sowieso weit weniger, als an Produkten, die für die Bank hohe Provisionen und Kickbacks abwerfen. Die schöne Beratungswelt wurde jetzt durch eine Studie der Stiftung Warentest gestört.
Sie kommt anhand versteckter Untersuchungen zum Schluss, dass private Anleger "jämmerlich schlecht" beraten werden. Schon im letzten Jahr gab es ein ähnliches Urteil der Tester – nur ist es seitdem noch schlechter geworden. Vermeintliche Berater sind eben doch meist nur Verkäufer, die Vorgaben und Planzahlen erfüllen müssen, was und wieviel sie abzusetzen haben. Vielleicht ist mit der Botschaft „Unterm Strich zähl ich“ nur die Bank gemeint, weniger der Kunde. Einen guten Berater zu finden scheint heute Glückssache zu sein.
Im Frühjahr hatte die Stiftung Warentest 21 Kreditinstitute unter die Lupe genommen und 146 Beratungsgespräche geführt. Testweise wollte man 35.000 Euro für zehn Jahre anlegen. Dass dabei keine Bank ein „sehr gut“ oder "gut" erreichte, ist Sommerthema im Sommerloch und man gibt sich erschreckt. Die Note "mangelhaft", die sechs Mal vergeben wurde, kann auch als Bestätigung dessen gelten, was man hier und dort im Bekanntenkreis hört.
Ein „mangelhaft“ erhielten Postbank („Unterm Strich zähl ich...“) HypoVereinsbank, Targobank („So geht Bank heute...“) die Nassauische Sparkasse (Die Nr.1 im Komfort...), die Volksbank Mittelhessen und die BW Bank (“Nah dran...“).
Dass man heute überall mit dem Finger auf Banken zeigt, entspricht dem Zeitgeist. Die Branche hat sich spätestens seit der Finanzkrise entzaubert. Nein, man hat nichts aus der Finanzkrise und dem Fall Lehman gelernt, heißt es. Es gibt viele falsche Berater, die sich mit den neuen, besser machenden Gesetzlichkeiten so ihre Probleme haben. Offenbar gibt es aber auch genügend Schafe, die sich mangels eigenen Wissens und Bemühungen darum, jeden Krimskrams aufschwatzen lassen. Am Ende des Tages wundern sie sich, dass ihnen die Wolle abhanden gekommen ist.

Rückblende 2009

Vor genau einem halben Jahr stellte die Stiftung Warentest das letzte Armutszeugnis für die Banken aus. Damals testete man 21 Banken in 147 Beratungsgesprächen. Das Geld sollte fünf Jahre fest angelegt werden. „Krasse Fehlleistungen“ wurden damals im Bericht moniert...

… beispielsweise den Kauf eines Aktienfonds für einen Kunden, der sein Geld fünf Jahre sicher anlegen will. Aktienfonds wurden von der Berliner Sparkasse und der Deutschen Bank empfohlen. Die BW Bank legte den Kunden als Beimischung einen Rohstofffonds ans Herz, die Sparkasse Pforzheim Calw empfahl sogar ein Investment in Gold.

Hoppla! Daraus wurde nach einem Jahr aber ein nettes Sümmchen - aus dem, was als „krass“ bezeichnet wurde. Soweit in Erfahrung zu bringen war, legten Aktien, Rohstoffe und auch das Gold kräftig zu. Und die Tipps von Finanztest waren auch nicht unbedingt der Brüller, eher das, das Aushängeschild von „finanztest“ Hermann-Josef Tenhagen in Talkshows zum Besten gab. Gegen Inflation sollte man sich einen Schrebergarten zulegen und dort Kartoffeln und Erdbeeren anbauen.

Ver-rückt

Die Dinge stehen längst nicht mehr dort, wo sie hingehören. Sie sind ver-rückt. Ob da noch mehr Gesetze helfen? Zurecht wird den Banken heute auf die Finger geschaut, in einer Zeit, in der auch der Anleger mit einem Hauch von Stolz in Umfragen zugibt, von Finanzen keine Ahnung zu haben und sie deshalb an fremde Leute delegiert. In der Tat. Banken stehen in die Verantwortung. Dass sie diese oft nicht ernst nehmen, ist doch aber hinlänglich bekannt. Aber es ist zu kurz gesprungen, nur auf Banken zu zeigen. Es gibt nicht nur den, der verkauft, sondern die andere Seite, die sich verkaufen lässt. Ist es nicht abenteuerlich, seine Finanzplanung in fremde Hände zu legen, die sich gierig zeigen müssen, weil es da diesen Druck gibt? Was oft unbemerkt von öffentlichen Schlagzeilen in den Vertriebswegen abläuft, kann nur mit krank und ver-rückt bezeichnet werden. Doch genau ist heute Alltag. Überall.

"Ohne die Abkehr von der provisionsgetriebenen Beratung, ohne klare gesetzliche Vorgaben und effektive Kontrollen durch die Finanzaufsicht wird sich an der Qualität der Anlageberatung durch Banken und Finanzvermittler nichts ändern"

meint die Stiftung Warentest. Mehr Kontrolle, mehr Aufsicht, mehr Bürokratie als Antwort. Bleibt die Frage, wie früher überhaupt irgendwelche Anlagegeschäfte getätigt worden sind, ohne den modernen gigantischen Aufwand und die offenbar oft versagende Kontrolle. War man früher vielleicht noch anständiger? Mag sein. Meine Oma kennt das Sparbuch, Bargeld und Termingeld. Doch selbst das Geld ist ja nicht mehr sicher. Um den Euro scheint es nicht gut zu stehen, liest man. Ist das nicht ein prima Verkaufsargument für den Berater, dem Kunden zu empfehlen „etwas tun zu müssen?“

„Die Freiheit nehm ich mir...“

Was kann man gegen Verkäufer im Beratermantel tun? Nun, man kann ihnen einfach aus dem Weg gehen. Bei Kundengesprächen würden oftmals gesetzliche Vorgaben wie die Aushändigung eines Beratungsprotokolls nicht eingehalten und Risiken verschwiegen, bemängelt der Bericht der Warentester. Man sollte also auf das Beratungsprotokoll bestehen oder gar einen Zeugen zum Gespräch mitnehmen. Und dann sollte man noch einen guten Anwalt kennen, wenn man die Bank verklagen will. Rechtsschutzversicherungen werden sicherlich auch von Banken mit „Allfinanzkonzept“ angeboten.
Nach wie vor erkundigten sich viele Bankmitarbeiter nicht nach den finanziellen und persönlichen Verhältnissen ihrer Kunden, schreiben die Tester. Ist das denn verwunderlich, wenn es ums Verkaufen geht? Und ist es in anderen Branchen anders? Doch es trampelt sich momentan wunderbar pauschal auf allen Beratern auf einmal herum. Wie einfach! Dabei gibt es sicherlich auch ehrliche Leute.
Was kann man aber wirklich dagegen tun? Ganz einfach - seine Finanzen in die eigenen Hände nehmen. Nein, das rät nicht die Stiftung Warentest, sondern der gesunde Menschenverstand, auch wenn der keine Pressekonferenzen geben kann. Vielleicht müssen gar an den Eingangstüren zu den Beratern Warnhinweise angebracht werden? Vorsicht! Banken gefährden Ihre Ersparnisse!? Doch mal ehrlich. Wer auf vollmundige Worthülsen und Werbebotschaften hereinfällt, dem kann auch kein Gesetz oder noch mehr Bürokratie helfen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Frank-Meyer.eu