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Mein Vorschlag zur Lösung der griechischen Finanzkrise

von Michael Vaupel

*** Neulich beim Griechen...
...entwarf Ihr Traders Daily-Autor nach einem Gespräch mit der griechischen Besitzer-Familie beim gut gewürzten Gyros einen Plan zum Thema griechische Finanzen.

Mal sehen, ob es die Gemeinde interessiert.

Hier also der Plan:

1. Griechenland erklärt die Staatspleite. Oder, wie es auf Wirtschaftsdeutsch heißt: Den „Default-Fall".
Denn nichts anderes ist es: Das Land kann seine bestehenden Schulden nicht mehr bedienen, da es am Kapitalmarkt offensichtlich nicht die nötigen Mittel bekommt.
Ist gar nicht so katastrophal, wie es klingt. Denken Sie nur an Argentinien, das erklärte 2001 auch den Staatsbankrott und davon ging die Welt nicht unter.
Wie bei der Pleite eines Unternehmens müssen auch bei einem Staatsbankrott die Gläubiger auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten. So ist das eben.
Dieses Risiko ist bekannt, und genau deshalb gibt es auf Staatsanleihen wie die von Griechenland eben auch schon vor der aktuellen Krise erheblich mehr als für z.B. bundesdeutsche Staatsanleihen.
Wieso sollen nun andere Staaten einspringen und letztlich mit dem Geld ihrer Steuerzahler die Verluste der Gläubiger übernehmen?
(Antwort: Ich denke, weil es mal wieder „die Banken" sind, die große Positionen Griechen-Anleihen im Bestand haben. Die drängen darauf, dass die EU hilft, damit diese Griechen-Anleihen keinen Verlust bringen.)
Es ist ja kein Totalverlust. Wie damals Argentinien sollte Griechenland dann mit den Besitzern der Anleihen verhandeln. Es bietet sich meiner Ansicht nach das an, was in der Finanzsprache mit dem schönen Begriff „haircut" = Haarschnitt bezeichnet wird.
Eine Kürzung der Schulden um einen Prozentsatz X. Beispielsweise könnte es zu dem Ergebnis kommen, dass Griechenland jede seiner Staatsanleihen nur zu 66% bedient (Zins und Tilgung). Der Rest wird gestrichen, ist damit Verlust der Anleihen-Besitzer.

(In Argentinien wurden übrigens fast zwei Drittel der Staatsanleihen-Schulden via „haircut" gestrichen.)

Griechenland wäre damit auf einen Schlag ein Drittel seiner Staatsverschuldung los. Der Preis für Griechenland: Am Kapitalmarkt würde das „Rating" für Griechenland schlagartig einbrechen. Die Zinsen, die Griechenland für neue Anleihen zahlen müsste, würden in die Höhe schießen.

*** Und damit zu Punkt 2.

Jetzt, und erst jetzt, kommen die europäischen Verbündeten ins Spiel. Wir lassen Griechenland nicht hängen.

Nach einem „haircut" beträgt der griechische Finanzbedarf für die nächsten 24 Monate meinen Überschlags-Berechnungen zufolge zwischen 50 und 55 Mrd. Euro. (Fällt geringer als jetzt aus, da auslaufende Anleihen nach dem „haircut" nicht mehr zu Nominalwert getilgt werden.)
Die Europäische Union würde sagen: Diesen Betrag leihen wir Griechenland im Laufe dieser beiden Jahre zum Festzins von z.B. 4%. Das wäre mehr, als z.B. Deutschland für eine eigene Staatsanleihe zahlen müsste, aber erheblich weniger, als Griechenland nach der Staatspleite am Kapitalmarkt bieten müsste.

Das Ergebnis: Griechenland wäre einen Teil seiner Schulden mit einem Schlag los. Dann danach eine vernünftige Sparpolitik, zwei Jahre Zeit, in denen die EU Geld leiht. Insofern stehen die Verbündeten Griechenland bei, der Euro kann auch behalten werden. Die Zeit müsste dann wirklich sinnvoll genutzt werden, damit Griechenland nach den zwei Jahren die Kapitalmärkte überzeugt hat und wieder am freien Markt Geld bekommt. (Wenn nicht, müsste nach diesen zwei Jahren über ein Ausscheren Griechenlands aus dem Euro nachgedacht werden.)
Irgendjemand muss die Zeche zahlen. Doch warum die europäischen Steuerzahler? Ich plädiere dafür, dass die Halter griechischer Anleihen via „haircut" eben diese Zeche zahlen. Griechenland ist eben de facto bankrott, und dieses Risiko wurde in Form höherer Renditen der Staatsanleihen „eingepreist". Warum sollte nun, wo das Risiko zur Realität wurde, der Steuerzahler einspringen?
Dies die Gedanken Ihres Traders Daily-Autors zum Thema „Griechenland".

Mit herzlichem Gruß,
Ihr
Michael Vaupel

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de