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Die Entschuldung des Privatsektors

von Bill Bonner
Liebe Leserin, lieber Leser,
In der vergangenen Woche wurde die Erholungsphase ein Jahr alt. Sie dauert jetzt schon so lange an, dass die meisten Menschen glauben, es handelt sich gar nicht um eine Erholungsphase sondern um einen Bullenmarkt. Weltweit hat diese Erholungsphase die Wertpapiere um 73% steigen lassen... womit es die großartigste Rally aller Zeiten ist.
Was soll man davon halten? Bin ich der einzige, der immer noch denkt, dass es eine Falle ist? Was ist mit den Problemen passiert, die zur Krise der Jahre 2007 bis 2009 geführt hat?
Wenn man nicht zu sehr darüber nachdenkt, dann geht man vielleicht davon aus, dass alles in Ordnung ist. Die Aktien sind gestiegen. Die Unternehmensgewinne sind gestiegen. Das Bruttoinlandsprodukt ist gestiegen. Die Immobilienzahlen und der Arbeitsmarkt scheinen sich stabilisiert zu haben. Was könnte einem daran nicht gefallen?
Die Erholung ist eine entschiedene Sache, meinen die meisten Beobachter. Die Bemühungen zur Rettung, so wie sie von den Regierungsvertreter in Angriff genommen wurden, stellten sich als ein großer Erfolg heraus... zumindest glauben sie das. Alles ist wieder im Normalbereich... oder nicht?
Das Problem der Jahre 2007 bis 2009 war, das zu viele Menschen zu viel Geld schuldig geblieben sind.
Und was ist passiert, so dass das heute anders ist? Das Verschuldungsniveau ist in den Vereinigten Staaten effektiv seit 2007 gestiegen.
Häh? Wie kann das möglich sein? Wir befinden uns doch in einer Entschuldungsphase, oder nicht?
Nun, das stimmt schon, gilt aber nur für den Privatsektor. Die Regierungsvertreter lassen die Schulden immer noch weiter steigen.

Die armen Männer
Wir wollen zuerst einen Blick auf den Privatsektor werfen. Dort stellen wir fest, dass die Arbeitslosenquote immer noch bei ungefähr 10% liegt. Erwachsene Männer in ihren besten Jahren haben immer noch weniger Arbeitsplätze als vor der Krise. Eine Zahl, die ich gesehen habe, besagt, dass nur noch vier von fünf arbeiten.
Für diese Zeitgenossen ist das erst der Anfang des Problems. Sie erhalten weniger College-Abschlüsse, verglichen mit den Frauen, als je zuvor. Sie verdienen auch weniger Geld - auch hier wieder im Vergleich zu den Frauen. Weniger von ihnen sind die wichtigsten Lebensunterhaltsverdiener eines Haushalts. Und weniger von ihnen leben überhaupt in einem Haushalt - immer mehr leben allein.
Wir wollen uns vom Leiden des männlichen Teils der Bevölkerung aber nicht ablenken lassen.
... wir wollen uns ansehen, was in der Wirtschaft im Allgemeinen los ist. Ist sie immer noch gesund und wachsend? Oder ist der Aktienmarkt einfach nur eine Honigfalle... eine Bärenmarktfalle für die unaufmerksamen Anleger?
Der Privatsektor befindet sich in einer Entschuldungsphase. Nicht nur die Arbeitslosenquoten sind hoch, eine Durchschnittsfamilie hat auch eine Menge Geld verloren, als das eigene Haus im Wert gefallen ist. Und weil ein durchschnittlicher Haushaltsvorstand auch zwischen vierzig und fünfzig Jahr alt ist, muss er sich Gedanken über seinen Ruhestand machen und darüber, wie er ihn finanzieren will.
Aktien? Während sie sich deutlich erholt haben, liegt der Aktienmarkt immer noch deutlich unter seinen Höchstwerten... und im Laufe der vergangenen zehn Jahre ist er insgesamt immer noch auf verlorenem Posten. Ein Gewinn von 73% klingt nett, aber es wäre ein Zuwachs von 100% notwendig, um die Verluste des Bärenmarktes der Jahre 2007 bis 2009 wieder auszugleichen.
Und wie sieht es bei den Immobilien aus? Einem von vier mit einer Hypothek belasteten Häusern steht immer noch das Wasser bis zum Hals. Bei einigen neuen Bauprojekten liegt die Zahl sogar bei einem von zwei Häusern. Und es gibt keine sonderlich hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Hausbesitzer das in der nächsten Zeit wieder ausgleichen können. Die Leute rechnen heute nicht mehr damit, dass sie mit den Gewinnen aus ihren Immobilien den Ruhestand finanzieren können.
Damit bleibt dem Haushaltsvorstand im mittleren Alter kaum eine Wahl. Er muss Geld sparen. Vergessen Sie nicht, dass der Boom der Jahre 2003 bis 2007 dadurch verursacht wurde, dass die Leute aufhörten zu sparen. Jetzt wird eine höhere Sparrate bedeuten, dass es über sehr viele Jahre weniger Ausgaben gibt. Das ist ein grundlegender und wichtiger Richtungswandel für die Wirtschaft. Es wird das Unternehmenswachstum einschränken und das Gewinnwachstum auch hemmen.
Ist es also möglich, die Krise loszuwerden und wieder zur Normalität zurückzukehren? Nein, das ist nicht möglich. Man kann so tun, als wäre alles wieder beim Alten. Man kann sich so verhalten, als wäre alles wieder beim Alten. Man kann investieren, als wäre alles wieder beim Alten. Aber man kann auch sein Geld verlieren.
Denn nichts ist beim Alten. Alles ist neu. Die Phase zwischen 1982 und 2007 war... überwiegend...eine Boomzeit, verursacht durch einen gewaltigen Anstieg der Verschuldung, des Wertes der Anlagewerte und der Verbraucherausgaben. Die nächste Phase ist in erster Linie eine Phase der Krise - in der die Preise der Anlagewerte, die Privatverschuldung und die Verbraucherausgaben zurückgehen werden.
Früher oder später, jedoch vermutlich eher früher, wird der Aktienmarkt dies bemerken. Meine Krisenwarnflagge weht immer noch zerfleddert und ausgebleicht im Wind.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de