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Griechen, Gold und Geldwertschwund

Wer die Entwicklung an den Märkten verfolgt, stößt unwillkürlich auf vermeintliche Widersprüche, die sich bei näherer Betrachtung häufig in Luft auflösen. Die Erkenntnisse, die man daraus gewinnen kann, sind unter Umständen viel Geld wert. Hier folgen fünf aktuelle Beispiele aus dieser verdrehten Welt, darunter zwei zum Thema Gold: Griechenland, am Finanzmarkt alles andere als eine erste Adresse, erhält mittels Anleihe mal eben fünf Milliarden Euro. Obwohl dafür ein Aufschlag von nahezu drei Prozentpunkten an Zinsen mehr zu berappen ist, was letzten Endes auf eine Rendite der neuen Anleihe in Höhe von 6,4 Prozent hinausläuft, ist zunächst eines bemerkenswert: Während Banken das Griechenland-Spiel mitmachen, als handle es sich um einen ganz normalen Vorgang, verweigern sie soliden deutschen Mittelstandsunternehmen dringend benötigte Kredite, auch wenn für so manchen Mittelständler sogar vier oder fünf Prozentpunkte Zinsaufschlag kein Thema wären. Die Erklärung für die geglückte Platzierung der Griechenanleihe ist denkbar einfach: Die institutionellen Anleger (Banken, Fonds, Versicherer, Pensionskassen usw.), die sie begierig gekauft haben, hübschen mit dem hohen Zinskupon in nächster Zeit ihre Renditen auf – und tun einfach so, als könne Griechenland Zinsen und Tilgung bis zum Ende der Anleihelaufzeit spielend bedienen.Die fünf Milliarden Euro sind knapp ein Viertel des Betrags (angeblich 22 Milliarden Euro), den Griechenland bis Mai zu benötigen glaubt; ganz genau weiß das aber niemand. Dass sich auf Anhieb genug Anleihekäufer gefunden haben, beruht auch auf deren Fiktion, dass für den Fall weiterer griechischer Zahlungsprobleme irgendwer schon für Anleihezinsen und -tilgung aufkommen wird, etwa Deutschland, die EU oder – als Teil des griechischen Drohpotenzials - der Internationale Währungsfonds. Also ein vor den Augen der internationalen Öffentlichkeit gebautes Luftschloss.Zuletzt erreichte die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen mit 2,74 Prozent (immerhin 3,66 Prozentpunkte weniger als die neue Griechenanleihe) fast den vor Jahresfrist krisenbedingt zustande gekommenen Tiefstwert von 2,71 Prozent. Wie kann es sein, dass in Anbetracht der leeren Staatskassen, der höchsten Verschuldung in der Geschichte der Bundesrepublik und der unter heutigen Bedingungen nicht mehr rückzahlbaren öffentlichen Schulden der Preis dafür (der Zins), statt exponentiell zu steigen, geradezu in sich versinkt? Die plausibelste Antwort: Unter Blinden (noch schlechteren Schuldnern) ist der Einäugige (Bund) König.Der langjährige Aufwärtstrend des Goldpreises – und mit ihm der Preise der anderen Edelmetalle – ist immer noch ungebrochen. Das verstehen die meisten Leute nicht, und sie werden darin aus angeblich berufenem Mund unterstützt, wie beispielsweise von Finanztest-Chefredakteur Tenhagen („Finger weg vom Gold“ während einer ZDF-Wiso-Sendung im Februar 2009) oder vom in den Medien omnipräsenten Wirtschaftsprofessor Gerke („um Gottes willen“ auf die Frage, ob man Gold kaufen soll, ebenfalls bei Wiso, im April 2009). Stichhaltige Begründungen fehlen in der Regel. Dass der Goldpreis schwankt, dass Gold keine Zinsen bringt und auch ein Spekulationsobjekt sein kann, ist nicht gerade stichhaltig. Denn die Argumente pro Gold sind gravierender, wenn man seine wichtigsten Merkmale und Eigenschaften zusammenfasst: einziges international ohne Einschränkungen akzeptiertes Geld, im Gegensatz zu Papiergeld nicht beliebig vermehrbar, von Politikern und Interessengruppen nur eingeschränkt manipulierbar, Währungsreserve, per Saldo über viele Jahrzehnte Erhaltung der Kaufkraft, als eine Art Versicherung Schutz vor Krisen, Rohstoff, Schmuck, Mythos (im Sinn einer glorifizierten Sache).Die hier aufgeführten Argumente beantworten indes nicht die beiden miteinander in Verbindung stehenden Fragen, warum der Goldpreis seit 2001 trotz mancher Unterbrechung (vor allem im Herbst 2008) über alle Höhen und Tiefen der Konjunktur hinweg immer weiter gestiegen ist und wie hoch er noch steigen kann. Die erste Frage lässt sich plausibel eigentlich nur mit der Summe der unter Punkt 4. genannten Merkmale und Eigenschaften beantworten, von denen mal die eine, mal die andere im Vordergrund stand und steht, ebenso wie mal die eine oder andere Kombination von ihnen. Auf die zweite Frage gibt es zwar zum Preisziel selbst – egal, in welcher Währung - keine plausible Antwort, wohl aber zu den Umständen, unter denen der Preisgipfel irgendwann in den kommenden Jahren erreicht sein wird. Dann dürften die meisten von den folgenden zehn Ereignissen zusammentreffen: a) international sprunghaft steigende staatliche und private Schulden, b) schlagartig höhere Zinsen, gemessen an den Anleiherenditen, c) immer höhere Umlaufgeschwindigkeit des Geldes, d) zunehmender Geldwertschwund mit stark steigenden Inflationsraten auch bei Konsumgütern (und nicht nur, wie bisher, überwiegend bei Rohstoffen oder den sog. Assets), e) ein überraschendes Ereignis (in vielen Ländern Unruhen wie zurzeit in Griechenland, ein Attentat, ein neuer Krieg, Eskalation in Afghanistan u.a.), f) Währungsturbulenzen, g) Run auf Banken und Sparkassen, h) Angst machende Schlagzeilen in der Bild-Zeitung, die in diesem Fall besonders gut informiert sein dürfte, i) Überflutung der Anleger mit immer neuen Edelmetallfonds und -zertifikaten, mit sonstigen Derivaten und mit von Betrügern in den Verkehr gebrachten sog. Explorationsaktien, last but not least j) fast senkrecht steigende Edelmetallpreise.
Fazit wie schon in den vergangenen Monaten: Halten Sie Ihr Gold, Silber, Platin, Palladium, Ihre Edelmetallaktien und -fonds einfach stur durch. Und wer noch nicht engagiert ist, sollte ungeachtet der fortgeschrittenen Preisentwicklung einsteigen.

Manfred Gburek, 5. März 2010

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » gburek.eu