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Wirtschaftskrise: Eine bessere Definition

von Bill Bonner
Wie können Sie nur immer noch von einer Krise sprechen", fragte mich ein geschätzter Leser, wenn die Wirtschaft sich ganz deutlich erholt, genau so, wie es sein sollte.
Ah ha! Ich werde das in einer Minute erklären.
Nach den Nachrichten der vergangenen Wochen bin ich mir immer noch nicht sicher, ob wir uns schon in der letzten, verblassenden Phase des Bärenmarktes befinden oder nicht. Diese Erholung hat den Dow am 19. Januar 2010 zurück auf 10.725 Zähler gebracht. Seither ist der Dow nicht wieder auf dieses Niveau zurückgekehrt. Aber was ist das? War das der höchste Wert, den wir hier sehen werden? Geht es von nun an bergab.... Bis der Dow schließlich irgendwo bei um die 5.000 Punkte seine Talsohle erreicht haben wird?
Ich weiß es nicht. Ich werde einfach warten müssen, bis ich es herausgefunden habe... genauso wie jeder andere auch.

Aber nun zurück zu dieser Erholung"...
Es ist wahr, es gibt einige Anzeichen einer Stabilisierung". Die Arbeitslosenquote wird nicht mehr in dem gleichen Tempo schlechter wie noch vor einigen Monaten. Und die Hauspreise scheinen auch aufgehört zu haben, weiter einzubrechen.
Es stimmt auch, dass es der Wirtschaft gelungen ist, im letzten Quartal ein positives Wachstum" zu verzeichnen... was wir hauptsächlich den Regierungsausgaben und der Aufstockung der Lager zu verdanken haben.
Das Problem ist, dass all diese Dinge mit einer Krise erklärt werden können - ganz besonders mit einer Krise, die die Regierungsvertreter auf jedem einzelnen Zentimeter des Weges bekämpfen. In den Dreißigern gab es einige Jahre des Wachstums... und das waren auch für den Aktienmarkt großartige Jahre. Dann fing alles wieder an, zusammenzubrechen. Das Land beendete die Dreißiger Jahre nicht einen Penny reicher als es zu Beginn des Jahrzehnts gewesen ist.
Auch Japan hat einige gute und einige schlechte Jahre durchlebt, seit die Krise in den Neunzigern begonnen hat. Seltsamerweise gehen die Bevölkerungszahlen Japans zurück... wenn man sich die Pro-Kopf-Zahlen ansieht, dann war Japans Krise gar nicht so schlimm. Pro-Kopf ist Japan in den vergangenen zehn Jahren reicher geworden.
Es stimmt auch, dass ich hier auf diesen Seiten den Begriff Krise" ein wenig anders verwende, als die meisten Wirtschaftswissenschaftler. Die meisten Wirtschaftswissenschaftler glauben, dass ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts bedeutet, dass der Wohlstand zunimmt. Sie denken, dass eine Krise so etwas wie eine Rezession ist, mit negativem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, die länger andauert und tiefer greift als eine übliche Rezession.
Meine Definition ist besser:
Eine Rezession ist eine Pause in einer Wachstumsphase. Eine Krise markiert das Ende des Wachstums... und gibt der Wirtschaft die Gelegenheit, Anpassungen vorzunehmen, so dass eine neue Wachstumsphase beginnen kann.
Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts allein zu betrachten, ist Betrug. Die Bruttozahlen sagen ganz einfach nichts aus, was man wissen will. Es geht nicht wirklich darum, wie schnell eine Wirtschaft wächst. Es geht darum, wie schnell sie pro Kopf wächst... und ob das Wachstum echt ist oder trügerisch.

Wachstum ist nicht das Gleiche wie Wohlstand
Eines Tages - und das kann ich Ihnen versprechen - wird man die modernen Wirtschaftswissenschaftler noch unterhalb der Doktoren einstufen, die ihre Patienten verbluten ließen und unterhalb von Dschungelstämmen, die Jungfrauen in Vulkankrater werfen. Man wird sie für Quacksalber halten.
Diese Betrüger unter den Wirtschaftswissenschaftlern denken, dass sie eine Rezession in Ordnung bringen können und eine Krise verhindern. Wenn der Privatsektor irgendwann aufhört, sein Geld auszugeben, dann drängen sie den öffentlichen Sektor dazu, an dieser Stelle einzuspringen und die fehlenden Privatausgaben zu ersetzen. Das ist, ganz kurz gefasst, die Theorie Keynes.
Und kurz ist ungefähr die richtige Länge. Denn es besteht ein gewaltiger Unterschied zwischen den privaten Ausgaben und den Ausgaben der Regierung. Die Privatausgaben sind freiwillig. Die Leute entscheiden sich dazu, Geld für Dinge auszugeben, die sie haben wollen. Wenn die Regierung das Geld ausgibt, dann ist das eigentlich nicht mehr, als die Verschwendung gestohlenen Eigentums. Es mag so aussehen wie private Ausgaben. Aber es ist absolut nicht das Gleiche. Man kann den Menschen Schecks geben... aber sie sind nur in dem Maße wertvoll, in dem sie auf effiziente Weise genutzt werden. Man kann auch so viele Regierungsangestellte einstellen, wie man nur will, sie werden nicht notwendigerweise zur Summe der menschlichen Zufriedenheit oder zum Wohlstand beitragen (und die meisten von ihnen werden beides sogar verringern.)
Sehen Sie sich doch nur einmal die Gesellschaften an, die alle an die Arbeit brachten. In Kambodscha gab es keine Arbeitslosigkeit unter den Roten Khmer. Oder in der Sowjetunion. Nordkorea ist heute ein weiteres gutes Beispiel. Sie alle zeigen, dass es nicht reich macht, wenn alle Menschen für die Regierung arbeiten... es macht sie arm.
Doch diese modernen Wirtschaftswissenschaftler - Martin Wolf von der Financial Times, Paul Krugman bei der New York Times, Summers und Geithner in Washington - glauben, dass sie eine Krise kontrollieren und heilen können. Dazu müssen sie nur dafür sorgen, dass das Bruttoinlandsprodukt weiterhin wächst... und die Arbeitslosenquoten daran hindern, weiter zu steigen. Wie? Sie geben ganz einfach Geld aus.
Die Bruttoinlandsprodukt-Rechner können eine trügerische Ausgabe von einer echten Ausgabe nicht unterscheiden. Ob die Regierung das Geld für etwas ausgibt, das wert ist, getan zu werden... oder ob sie jemanden einstellt, der es nicht wert ist, eingestellt zu werden... oder ob sie das Geld einfach an jemanden geben, der nicht wert ist, das Geld zu bekommen... die Leute, die den Wert des Bruttoinlandsprodukts berechnen, können den Unterschied nicht erkennen. Sie gehen davon aus, dass jeder Dollar, der ausgegeben wird, genauso gut ist, wie jeder andere.
... auch dann, wenn es ein Dollar ist, den es vorher gar nicht gab (aber davon will ich gar nicht erst anfangen...)

Und wer kann schon sagen, ob ein Job es wert ist, getan zu werden?
Nur derjenige, der dafür bezahlen muss. Das ist das Problem mit den Regierungsstellen, die Leute, die die Rechnung zahlen, treffen nicht die Entscheidung, jemanden einzustellen.
Moderne Wirtschaftswissenschaftler machen sich nicht die Mühe, darüber nachzudenken. Sie kümmern sich nur um die Beschäftigungszahlen... und nicht darum, ob ein Job tatsächlich nützlich oder effizient ist. Sie wollen die Beschäftigungszahlen nach oben treiben? Das ist leicht, stellen Sie einfach ein paar Leute ein. Stehen die Menschen deswegen am Ende besser da? Natürlich nicht.
Die Financial Times hatte in der vergangenen Woche eine ganze Seite, die sich nur den leeren Städten in China widmete. Bloomberg ist auch an der Geschichte dran.
Es ist die Geschichte darüber, was wirklich passiert, wenn sich die Regierung in die Wirtschaft einmischt.
Im vergangenen Jahr hat China von den Banken gefordert, dass sie Geld an Infrastrukturprogramme geben, um die weltweite Finanzkrise auszugleichen. Die Banken reagierten und verdoppelten die Kreditvergabe.
Beobachter im Westen waren erstaunt... und neidisch. Wenn sie doch nur alles genauso in den Griff bekommen könnten. Wenn doch nur unsere Regierungen die gleiche Autorität und Kontrolle über die Wirtschaft hätten.
Aber wir wollen ein Jahr zurückgehen und uns in die Rolle der Banken versetzen. Sie müssen viele Anfragen nach Krediten gehabt haben. Einige muss man für wert befunden haben, finanziert zu werden, andere jedoch nicht. Aber wie war es möglich, dass die Zahl der Projekte, die man für kreditwürdig hielt, innerhalb von wenigen Monaten verdoppelt werden konnte?
Nun, das ist nicht passiert. Stattdessen hat die chinesische Regierung nur die Spielregeln verändert. Die Banken, die unter Druck standen, das Geld zu verleihen, reagierten, indem sie das Geld an kleinere Projekte verliehen haben. Jetzt fangen wir an, in den Zeitungen davon zu erfahren - meist über Städte, in denen keine Menschen wohnen. Warten Sie ab, bis China in die Luft geht. Dann werden wir von Banken erfahren, die kein Geld haben. Von Läden, in denen es keine Kunden mehr gibt.
China wird entweder in die Luft fliegen... oder nachlassen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de