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Eine Markterholung wie in den Siebzigern

von Bill Bonner
Liebe Leserin, lieber Leser,
Als der Dow zuletzt binnen eines Tages um 169 Punkte nach oben schoss, da war ich wieder in meiner gewohnten Position - Unsicherheit, die an Dadaismus grenzt. Gold schoss gleichzeitig auf deutlich über 1.100 Dollar.
Ich denke, darum bin ich", sagte Ren Descartes. Wie konnte er wissen, dass er denkt? Und was, wenn er denkt, dass er nicht ist? Wäre er dann auch nicht? Er hätte einmal versuchen sollen, den Aktienmarkt zu verfolgen. Das hätte seine Philosophie vielleicht verbessert. Dann würde er heute mit Ich denke, dass ich denke... aber vielleicht auch nicht", zitiert.
An diesem Tag war ich mir morgens nicht sicher, in welche Richtung der Aktienmarkt gehen würde. Bis zum Abend war ich unsicher... ich dachte, die Märkte wären auf dem Weg nach unten. Aber die starken Zunahmen an diesem Tag führten dazu, dass meine Hypothese in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Warum sollten die Aktien einbrechen? Weil sie für eine neue starke Erholung neu ausgepreist werden. Aber sie bekommen keine starke Erholung. Es gibt überhaupt keine Erholung. Die Anleger werden das früher oder später auch merken.
Ein neuer Index der Fuhrunternehmen - der darauf basiert, wie oft sie ihre großen Schlepper auftanken - ist im Januar nach einem großen Anstieg im Dezember um 37% eingebrochen. Und auch bei den Arbeitslosenzahlen und bei den Immobilien gab es keinerlei Anzeichen einer echten Verbesserung.
Griechenland steht am Rande des Konkurses. China sitzt auf seiner Mauer wie Humpty Dumpty... und droht jeden Moment in die Tiefe zu stürzen.

Und trotzdem gibt es am Aktienmarkt einen großen Ausverkauf - Warum?
Meine alten Freundinnen Mary Anne und Pam Aden haben zuletzt nahegelegt, dass dieser Markt der Phase in den Siebzigern ähnelt, als ein Bärenmarkt schon Jahre zuvor begonnen hatte, der aber durch eine Reihe von großen Erholungen unterbrochen wurde. Die Rallys haben jeweils 17 Monate angedauert. Und jedes Mal hat der Dow sein vorheriges Hoch erreicht.
Hmmm... vielleicht haben sie ja Recht. Diese Rally könnte noch bis in den Sommer andauern.
Wir legen den absoluten Höchstwert des amerikanischen Aktienmarktes auf das Jahr 2000 fest. Der Dow ist seit dem Tiefpunkt im Jahr 1982 ungefähr 11 Mal gestiegen. Dann kam der Bärenmarkt. Zuerst musste der Dow im Jahr 2001 Schläge einstecken. Und die Regierung kam mit dem größten Konjunkturpaket, das die Welt je gesehen hat. Das führte zu einer Erholung... einer großen Erholung... die den Dow auf über 14.000 Zähler brachte - deutlich mehr als beim vorhergehenden Hoch.
Wenn wir jedoch den Dow an die Inflation anpassen, dann hat er keine wirklichen Fortschritte gemacht. Und dann musste der Dow im Jahr 2007 erneut Schläge einstecken. Das brachte den Dow auf unter 7.000 Zähler, wobei der Tiefpunkt im vergangenen März erreicht wurde. sich die Aktien wieder.
Eine gewöhnliche kurze Konjunkturerholung - wenn es so etwas wie gewöhnlich überhaupt gibt - braucht einige Monate und bringt ungefähr die Hälfte dessen zurück, was zuvor verloren ging. Aber diese Erholungsphase dauert nun schon viel länger an - wie die großen Erholungsphasen in den Siebzigern.
Wie endete diese Phase in den Siebzigern? Die Inflation stieg und der Dow brach ein. Er hat seinen endgültigen Tiefpunkt bis August 1982 nicht erreicht. Aber zu diesem Punkt lässt sich nicht bestreiten, dass die Aktien günstig waren. Man konnte den Dow für ein KGV von ungefähr 5 kaufen.

Werden wir die Siebziger noch einmal erleben?
Als ich auf dem Weg durch den Flughafen in Washington war, fiel mir eine Bar ins Auge. Der Name lautete Harry's Bar" oder etwas in der Art. Was jedoch meine Aufmerksamkeit weckte, war die Einrichtung. Es gab beige Steine an den Wänden... grüne und braune Farbtöne... und glatte Holzvertäfelungen. Genauso wie in den Siebzigern.
Und dann fiel mir auf, dass Elizabeth ein neues Outfit hatte. Daran kam mir etwas bekannt vor. Ein Sweater mit Rüschen... Jeans mit Schlag...
Ja, die Siebziger sind wieder in Mode"; erklärte sie.
Einige würden behaupten, dass auch Barack Obama uns in die Zeit zurückwirft - bis zu Jimmy Carter. Er scheint unentschlossen... und distanziert gegenüber dem Volk. Er scheint auch dazu bestimmt, ein Präsident mit nur einer Amtszeit zu bleiben.
Die Politiker in Washington halten Carter für gescheitert. Doch meiner Ansicht nach ist er immer noch ein Held. Er war der einzige Präsidentschaftskandidat, für den ich votiert habe. Und er hat sich als einer der größten Präsidenten Amerikas erwiesen. Er hat das Land weder in einen Krieg noch in einen Konkurs geführt. Er hat Washington und das gesamte Land mehr oder weniger genauso zurückgelassen, wie er sie vorgefunden hat. Was kann man mehr verlangen?
Aber Mr. Obama ist kein Jimmy Carter. Unter Obamas Führung wird das Land zusätzliche Schulden in Höhe von ungefähr fünf Billionen Dollar aufnehmen. Während Carter das Land in keinem schlechteren Zustand verließ, als der, in dem es zu dem Zeitpunkt war, zu dem er die Herrschaft 1977 übernahm, wird Obama das Land in einem deutlich schlechteren Zustand zurücklassen.
Natürlich war seine Vorstellung, dass Energiesparen die moralische Entsprechung eines Krieges" sei, war natürlich idiotisch. Doch war er wenigstens überwiegend harmlos.
Abgesehen davon zeigte Jimmy Carter großen persönlichen Mut. Zuerst hat er etwas ganz beachtliches getan - er hat eine Lohnerhöhung für das Militär abgesagt. Und 1979 ging er in den Ebenen Georgias fischen, als das Boot des Präsidenten von einem großen und wahnsinnigen Sumpfkaninchen" angegriffen wurde, das ohne Genehmigung versuchte, an Bord zu kommen. Allein und unbewaffnet hat der Präsident den Angreifer mit einem Paddel in die Flucht geschlagen.
Soweit ich weiß, wurde kein anderer Präsident auf ähnliche Weise angegriffen... und keiner hat im Angriffsfalle so viel Kaltblütigkeit bewiesen wie Carter.


Eine Markterholung wie in den Siebzigern - Teil 2

von Bill Bonner
Aber zurück zu den Siebzigern?
Vermutlich nicht. Die Phase der Siebziger wurde von einer Stagflation bestimmt, die auf die großen Ausgaben der Regierung Johnson und auf Nixons Wegnahme der Sicherung des Dollars durch Gold folgte. Der Verbraucherpreisindex erreichte dabei einmal 14%. Und Paul Volcker - ein Angestellter Carters - hat das auf ernste Weise bekämpft... und die Erträge auf die Schatzbriefe über zehn Jahre an einem Punkt auf bis zu 18% getrieben.
Das fiel mit einer ernsten Rezession zusammen und hat die Sache erledigt. Es hat den Anleihenmarkt umgekehrt, genauso wie den Aktienmarkt und die Wirtschaft. Die Bühne war frei für einen 18 Jahre andauernden Boom.
Heute ist die Inflation keine unmittelbare Bedrohung. Die Deflation ist das näher liegende Problem. Hier in England steigen die Inflationsraten. Die Zeitungen jammern, dass Großbritanniens Mittelschicht in die Zange genommen wird - zwischen den steigenden Lebenshaltungskosten und der schlechten Wirtschaft. Und früher oder später wird die Inflation wieder ein großes Problem werden - für Großbritannien und für Amerika. Die Experten streiten darüber, ob es früher oder später so weit sein wird.
Ich weiß es nicht, aber ich vermute - und es ist wirklich nur eine Vermutung - dass der Prozess der Deflation, der Entschuldung und der Krise gerade erst begonnen hat. Die Probleme - zu hohe Schulden, zu viele schlechte Investitionen und zu viel schlecht verteiltes Geld - haben schon vor der Krise der Jahre 2007-2009 bestanden und sie sind noch nicht korrigiert.
Es gibt immer noch Millionen von Menschen, die in Häusern leben, die sie sich nicht leisten können. Es gibt immer noch Millionen von Hypotheken für mehr, als die Häuser wert sind. Und es gibt immer noch Billionen von Dollar, die in Gefahr sind... die darauf warten, dass sie abgearbeitet werden, abgeschrieben oder durch Inflation getilgt.
Der wichtigste Beitrag der Regierungen Bush und Obama war, dass sie zu diesen Kreditfehlern weitere Billionen in Bundesschulden hinzugefügt haben. Auch damit wird man sich befassen müssen. Aber jetzt gibt es da noch Ben Bernanke bei der Fed und nicht Paul Volcker. Heute haben wir es mit einer Deflation zu tun (denke ich) und nicht mit einer Inflation. Und jetzt haben wir eine amerikanische Gesamtverschuldung die zehnmal so groß ist wie zu dem Zeitpunkt, als Carter das Amt verlassen hat... und dreimal so viel, wenn man es mit dem Bruttoinlandsprodukt vergleicht.
Was können wir erwarten? Nun, hier ist eine Sache, derer ich mir ziemlich sicher bin: Vor uns liegt eine Krise, die viel schlimmer ist, als die Rezession oder der Bärenmarkt der frühen Achtziger.


Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de » http://www.investor-verlag.de