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Mit Pump fang an, mit Krach hör auf, das ist der neuste Lebenslauf.

Mack & Weise Vermögensverwaltung
Als der ehemalige IWF-Chefökonom Kenneth Rogoff im Oktober 2009 das Ergebnis seiner Untersuchung aus acht Jahrhunderten Finanzkrisen präsentierte, fand dieses nur wenig Beachtung. „Es kommt sehr oft vor, dass Bankenkrisen zwei, drei Jahre später von Staatsbankrotten gefolgt werden“ …

...und als ob es eines Beweises bedurfte, meldete das Wüstenemirat Dubai pünktlich Zahlungsschwierigkeiten. Dass auf das Bundesland Hessen nach der „Entdeckung“ eines 60-Mrd.-Euro-Pleite-Loches noch wesentlich größere Probleme zukommen, interessierte nur wenige – zu sehr bewegte die schon lang angekündigte, pünktlich beginnende Aufführung des ersten Aktes der griechischen Tragödie die Märkte.

„Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.“ (George B. Shaw, irischer Schriftsteller, 1856-1950)
Vor der Ratifizierung der Maastricht-Beschlüsse zur Einführung des Euros warnten bereits im Juni 1992 noch 60 Wirtschaftswissenschaftler vor den grundlegenden ordnungspolitischen, ökonomischen und fiskalischen Konsequenzen der monetären Einheit eines wirtschaftlich und politisch uneinheitlichen Europas, die die „EU in ihrem Lauf hält weder Ochs’ noch Esel auf“-Politiker leichtfertig ignorierten. Berauscht von der großen politischen Idee integrierten sie trotz absehbarer Konsequenzen selbst das schwächste Club-Med-Sorgenkind Griechenland auf der Basis eines offenen Geheimnisses: gefälschter Statistiken.
Mussten die früheren „Weichwährungsländer“ noch zuvor nicht selten zweistellige Zinssätze auf ihre Schulden verkraften, profitierten sie nun erstmals von der Stabilität der gemeinsamen Währung. Sie veranstalteten mit den fast geschenkten Euro-Krediten so ihre inflationären Staatskonsum- oder Immobilienpartys bis ... auch der letzte Rest an Wettbewerbsfähigkeit ruiniert war, während die europäische Politik deren Wirtschafts(schein)wachstum feierte!
Die öffentliche Diskussion um einen möglichen Staatsbankrott Griechenlands brachten natürlich – gewohnt zu spät – die US-Rating-Agenturen just in dem Moment in Schwung, als die mindestens ebenso abenteuerliche Finanzierung der USA mehr und mehr in den Vordergrund zu rücken drohte. Genüsslich wird Europa nun von den Agenturen nach weiteren Wackelkandidaten systematisch abgesucht und – oh Wunder – werden diese auch gleich bei den anderen Euro-Profiteuren aus der „PIIGS“-Gruppe von einst – Portugal, Italien, Irland oder Spanien – mehr und mehr fündig.
Timing ist alles … und so wurden jüngst auch noch die bis dato verheimlichten Tricks der griechischen Schuldenkosmetik bekannt, was die Spekulation gegen griechische Staatsanleihen und den Euro dann so richtig in Fahrt brachte. Wie sich nun herausstellte, verließen sich die Griechen bei ihrem Statistikbetrug nicht nur auf ihr eigenes Know-how, sondern konnten dank der professionellen Hilfe eines ausgewiesenen Experten – Goldman Sachs – per cross-currency-Swap einige Milliarden aus der Schuldenbilanz verschwinden lassen!
„Der fundamentale Trugschluss im Wohlfahrtsstaat, welcher sowohl in die Finanzkrise als auch zum Verlust der Freiheit führt, liegt im Versuch, Gutes auf Kosten anderer zu tun.“ (Milton Friedman, 1912-2006)
Obwohl sich der Euro spätestens jetzt als währungstechnische Fehlkonstruktion entpuppt, steht ein Austritt Griechenlands aus der Währungsunion nicht auf der politischen Agenda. Damit aber wird dem Land die einzig realistische Chance verwehrt, sich über Sparmaßnahmen und einer Abwertung der (neuen) Währung wieder in einen Zustand von Wettbewerbsfähigkeit zu versetzen. Dass sich die Griechen selbst unter der Vormundschaft der EU-Kommission aus der Krise heraussparen könnten, erscheint beim Blick auf den Maßnahmenkatalog, der an den des Reichskanzlers Brünning in den 1930er Jahren angelehnt ist, bei allem guten Willen als höchst unrealistisch.

Früher oder später wird die unheilvolle Koalition aus Politik und Banken – „non-Bailout“-Klausel hin oder her – die Pleite Griechenlands doch abwenden müssen. Dabei steht dann natürlich nicht etwa der Versuch einer Rettung Griechenlands im Mittelpunkt der Überlegungen, sondern die Organisation eines Bailouts der Gläubiger, also der vornehmlich ausländischen Banken! Schließlich würde der Forderungsausfall griechischer Auslandsschulden über 302,6 Mrd. Euro ein Finanzbeben sowohl in der europäischen Bankenlandschaft als auch Währungsunion auslösen, dass das aus der Lehman-Pleite resultierende in seiner Stärke bei Weitem übertreffen dürfte.

Darüber hinaus ist es wahrscheinlich, dass die von den Zentralbanken mit überreichlich „Spielgeld“ ausgestatteten Finanzakteure die „Solidarität“ der Gemeinschaft früher oder später auch gegenüber dem „Ground Zero“ geplatzter Immobilienträume – Spanien – testen werden. Denn als Treppenwitz der Geschichte spekulieren jetzt die von den Staaten zuvor mit Billionenzahlungen geretteten Banken mit den CDS-„Ausfallversicherungen“ aus dem noch immer nicht verbotenen Derivatecasino gegen ... ihre eigenen Retter! Wenn aber die fast „todsicheren“ Wetten gegen die desolaten Staatshaushalte tatsächlich aufgehen, bleibt dann nur noch eine einzige Frage offen: Verstaatlichen die Staaten zuvor noch ihre Banken oder privatisieren die Banken im Anschluss den Staat?

„Die Welt will betrogen sein, drum sei sie betrogen!“
Wer in Deutschland glaubte, dass der Titel eines Exportweltmeisters ein Beleg die Stärke eines Landes sei, wird nun eines besseren belehrt. Die „Früchte“ der immensen Exportüberschüsse Deutschlands erweisen sich nun zunehmend als faul. Allein die Forderungen deutscher Banken gegenüber den „PIIGS“ belaufen sich auf 733 Mrd. Euro, die bei realistischer Betrachtung der Finanzkraft dieser Länder als … größtenteils uneinbringlich gelten dürften. Die 503 Mrd. USD bzw. 584 Mrd. USD an ausstehenden Forderungen gegenüber den aufgrund ihres (noch immer) überdimensionierten Finanzsektors schwer von der Krise getroffenen Großbritannien und USA lassen noch einiges an „Überraschungen“ erahnen.
Da tröstet es wenig, dass der amerikanische Finanzminister Timothy Geithner schon heute weiß, dass die USA „niemals ihr „AAA“-Rating verlieren werden.“ Ob das auf Dauer auch auf seine guten Freunde aus Großbritannien, die direkt auf dem Wege sind, das Schicksal eines anderen Inselstaates – Island – zu teilen, zutrifft, bleibt indes abzuwarten.
Schließlich herrscht dort schon lange ein Käuferstreik für britische Staatsanleihen (Gilts), so dass die Bank of England seit dem letzten Jahr als Haupt-Finanzierer des Königreichs fungiert. „Um Gilts muss man einen großen Bogen machen. Sie sind wie Nitroglyzerin“, warnte jüngst Pimco-Rentenmanager Bill Gross vor britischen Staatsschulden, denn „eine hohe Schuldenlast kombiniert mit dem Risiko einer Währungsabwertung stellt eine ungemütliche Mischung dar.“

Schon wesentlich früher bewegten auch Pimco-Chef Mohamed El-Erian die gleichen Sorgen, als er den Anlegern bereits Ende 2008 empfahl: „Verkauft US-Staatsanleihen!“ Angesichts der Tatsache, dass die USA seit Anfang 2008 ihren Schuldenberg um atemberaubende 33,8% oder 3,1 Billionen USD (!) bis heute erhöht haben und diesem noch mindestens eine weitere Billion im Fiskaljahr-Verlauf hinzufügen möchten, könnten auch die Chinesen oder Japaner als (noch) größte Gläubiger der USA diejenige unbegrenzte Zahlungsfähigkeit zu fürchten beginnen, die der US-Wirtschafts-Nobelpreisträger Joseph Stiglitz gerade als amerikanische Stärke angepreist:
„Alles, was wir tun, ist, Geld zu drucken, um es zurückzuzahlen.“

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Frank-Meyer.eu