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Defizite in Kriegszeiten – wie man die unsichtbare Krise überlebt

von Bill Bonner
Meine lieben Leser... es tut mir leid, dass ich so viel schreibe. Ich hätte weniger geschrieben... aber ich hatte nicht die Zeit dazu.
Wie erwartet... auf die Blasenära folgt die Krisenära. Wir sind heute in der Krise.
Und wie erwartet... schreiten die Regierungsvertreter zur Tat und sind eifrig darum bemüht, die Sache schlimmer zu machen. Der letzte Haushalt der Regierung Obama übertrifft alle meine zynischen Erwartungen. Ich hatte mit etwas Dummen gerechnet. Aber das ist suizidal. Skandalös....
Und ich erwartete auch, dass auf die Krise an der Wall Street eine kurze Phase der Erholung folgen würde. Ich habe sogar damit gerechnet, dass ungefähr die Hälfte dessen zurückgewonnen werden würde, was zuvor verloren ging - und es war auch so. Was mich überrascht, ist, dass es so lange dauerte. Selbst jetzt bin ich mir noch nicht sicher, dass es vorbei ist.
Doch dann ist der Dow kürzlich nach einigen Tagen mit großen Gewinnen wieder eingebrochen, und der Dollar ist gestiegen - aber nicht genau so, wie ich erwartet hätte. Ich hatte gedacht, er würde steigen, wenn die Anleger aus den Aktien und Rohstoffen flüchten. Stattdessen ist der Dollar gestiegen, noch ehe Aktien und Rohstoffe anfingen zu fallen.
Entweder hat die letzte Phase des Bärenmarktes schon begonnen. Oder es wird nicht mehr lange dauern, bis es so weit ist. Die Aktien können sich kurzfristig in jede Richtung bewegen - das hängt von den Wahnvorstellungen der Anleger ab. Doch langfristig wird die Realität auch sie erfassen.
Und die Wahrheit ist: Wir befinden uns in einer Krise.

Die Aktien müssen sich an das Programm halten.
Aber da die Krise für die meisten Wirtschaftswissenschaftler unsichtbar ist, liegt es an mir, es zu beweisen:
Absätze im Einzelhandel geben nach", heißt es in einer Schlagzeile.
Anteil der Hausbesitzer fällt auf 67%", heißt es in einer anderen.
Privatkonkurse sind gegenüber Januar 2009 um 15% angestiegen", so eine dritte.
Vergessen Sie nicht, dass anderthalb Jahre vergangenen sind, seit die Konjunkturkrise begonnen hat. Wenn das eine normale Rezession wäre, dann sollten wir jetzt schon in der Erholungsphase sein.
Stattdessen heißt es in einem anderen Bericht, dass die Arbeitslosenquote in 19 Staaten bei über 15% liegt. Na wenn das nicht nach einer Krise klingt, oder?
In einem anderen Bericht heißt es, dass mittlerweile die Hälfte der Staaten zahlungsunfähig ist. Warum? Die Steuereinnahmen sind eingebrochen, während es den Politikern nicht gelungen ist, die Ausgaben einzuschränken.
Der letzte Wachstumsbericht des Bruttoinlandsprodukts lag mit mehr als 5% überraschend hoch. Aber wenn man davon das Wiederauffüllen der Lagerbestände abzieht... und die Konjunkturprogramme der Regierung... dann hat man es mit einem negativen Wert zu tun. Das bedeutet, dass die Konjunkturprogramme die Wirtschaft nicht ankurbeln. Sie verschieben die Probleme nur. Die Privatwirtschaft macht der Wirtschaft der Regierung den Platz frei. In der vergangenen Woche haben die Gehaltslisten der Regierung beispielsweise mit 2,15 Millionen einen neuen Rekord erreicht.
Was tun all diese Menschen? Mehr dazu ein andermal...
Und das bringt mich zurück zum Haushaltsdefizit des Bundes. Bei 11% des Bruttoinlandsprodukts ist es nur noch mit den Defiziten aus Kriegszeiten vergleichbar - z.B. während des amerikanischen Bürgerkriegs, des Ersten Weltkriegs oder des Zweiten Weltkriegs. Jedes Mal waren die Kreditgeber bereit, bei derartig hohen Defiziten mitzuziehen, weil die Zukunft des Landes auf dem Spiel stand (zumindest glaubten sie das)... und weil sie zuversichtlich waren, dass die Defizite aufhören würden, wenn das Morden enden würde.
Aber dieses neue Defizit ist eine ganz andere Sache. Zum einen gibt es gerade keinen wirklichen Krieg. Zum anderen gibt es kein Ende der Defizite. Und die Regierung Obama gibt offen zu, dass die Defizite so weit reichen, wie das Auge sieht.
Und jetzt eine Frage: Da dies nicht die gleichen Defizite sind wie in Kriegsjahren... warum sollten sich die Kreditgeber so verhalten, als wäre es so? Warum sollten sie die gleichen Ertragsraten akzeptieren? Die Defizite sind für sich genommen schon ausreichend schockierend. Aber während die Quantität (gemessen am Bruttoinlandsprodukt) der der Kriegsjahre entsprechen mag, ist die Qualität eine ganz andere.
Und deswegen denke ich, dass die Kreditgeber einen Fehler machen. Sie sehen sich die Defizite an und sagen: Wir hatten schon in der Vergangenheit Defizite in dieser Größenordnung und das haben wir auch überlebt.
Aber diese Defizite sind anders. Es sind ernste Defizite ohne einen ernsten Krieg... sie werden ganz einfach immer und immer größer. Und sie werden nicht wieder verschwinden.
Den Anlegern wird es noch leidtun, dass sie amerikanische Schuldtitel gekauft haben.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de