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Die ungelösten Rätsel der wirtschaftlichen Erholung

von Bill Bonner
Was für eine beachtliche Erholung. Aber es gibt noch immer so viele ungelöste Rätsel. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukt liegt bei über 5%... aber, rätselhafterweise gibt es gleichzeitig keine neuen Stellen... und keine Erholung am Immobilienmarkt.
Und jetzt kommt Mr. Obama mit einem Haushalt von 3,8 Billionen Dollar um das Rätsel noch schwieriger zu machen.
Dem Markt gefällt es. Die Aktien sind daraufhin gestiegen. Auch Gold ist nach oben geklettert. Die Anleger erkannten, das weiteres heißes Geld auf dem Weg ist... ein ganzer Vesuv davon.

Eine Menge Geld
Der Haushaltsumfang selbst ist atemberaubend. Es ist eine Menge Geld. Aber noch erstaunlicher ist ein offenkundiges Versäumnis: Die Regierung Obama plant, 1,6 Billionen Dollar auszugeben, die sie nicht hat. Und das kommt zu den 1,35 Billionen Dollar hinzu, die sie im vergangenen Jahr nicht hatte, aber trotzdem ausgegeben hat. Wo soll all das Geld herkommen? Das ist ein weiteres Rätsel.
Mal sehen... wenn man diese beiden Defizite zusammenrechnet, dann hat man ein Haushaltsloch, das so groß ist wie die Milchstraße... fast 3 Billionen Dollar bzw. mehr als 20% des Bruttoinlandsprodukts.
Eine weitere Sache, die an dieser Galaxie der Schulden rätselhaft ist, ist, dass sie genau zu diesem Moment kommt, in dem sich die Wirtschaft erholen sollte. Wenn sie denken, dass sich die Wirtschaft erholt, warum sollte man dann ein so großes, Rekorde brechendes Defizit riskieren?
Irgendwie passt das alles nicht zusammen. Das Bruttoinlandsprodukt wächst in einem gesunden Rahmen - zumindest den Zahlen zufolge, die von den Regierungsvertretern veröffentlicht werden. Aber die Leute haben nur wenige Stellen und wenig Einkommen.

Leere Taschen
Das Wachstum bei Löhnen und Gehältern ist auf einem historischen Tiefpunkt", hieß es im Wall Street Journal.
Die Arbeitgeber geben keine Arbeit. Die Arbeiter arbeiten nicht. Und die Häuser werfen auch kein Geld mehr ab. Damit stehen immer mehr Menschen mit leeren Taschen da.
Offenkundig glauben noch nicht einmal die Regierungsvertreter selbst, dass die Wirtschaft aus der Krise ist. Angeblich rollen wir bereits wieder munter auf dem Wege der Erholung. Doch die Regierungsvertreter schicken trotzdem den teuersten Abschleppwagen der Geschichte los.
Daraus zieht die Financial Times jetzt den offenkundigen Schluss:
Deflation in den Vereinigten Staaten nicht länger als Risiko wahrgenommen."
Um was wollen wir wetten?
Die Wirtschaft Nummer 1 weltweit lässt gewaltige Defizite entstehen. Aber die Wirtschaft Nummer 2 weltweit weist noch größere auf. Nicht viel größer, aber etwas größer.

In Japan sind die Defizite etwas höher als die Steuereinnahmen. In Amerika sind sie etwas geringer. In beiden Fällen sind sie gewaltig und sie wachsen weiterhin.
Trotz all dieser kolossalen Defizite ist es Japan nicht gelungen, sich den Weg aus der Krise zu kaufen... oder aus der Deflation. Ganz im Gegenteil, je mehr man ausgibt, um die Deflation zu bekämpfen, desto stärker brechen die Preise ein.
Wie ist das möglich? Es ist ein weiteres Rätsel. Wie kann eine Regierung so unfähig sein, sich jedes Mal selbst in den Fuß zu schießen, wenn sie den Abzug drückt. Wie kann man so kurzsichtig sein, dass man auf die eine Sache zielt und dann das trifft, was man eigentlich beschützen wollte? Wie kann man so geistesschwach sein, dass man genau die falsche Sache zur genau falschen Zeit tut?
Ich kann all diese Fragen nicht beantworten... zumindest nicht jetzt.
Wenden wir uns also den Beweisen zu. Gestern gab es einen Nachrichtenbeitrag auf Bloomberg:

Verbraucherpreise befinden sich in Japan auf Rekordtalfahrt."
Und damit haben sie ein weiteres Rätsel, oder? Japan inflationiert die Geldmenge mit zinsfreien Krediten über mehr als ein Jahrzehnt... und mit gewaltigen Haushaltsdefiziten. Und was passiert? Die Wirtschaft bricht ein und die Verbraucherpreise fallen.
Und jetzt treten die Vereinigten Staaten in Japans Fußstapfen... um es so schmeichelhaft wie möglich auszudrücken.

Wird man in den Vereinigten Staaten auch die gleichen Ergebnisse erzielen?
Ich weiß es nicht. Aber es würde mich nicht überraschen.
Ich habe zu dem Thema noch viel mehr zu sagen....
... darüber, dass die wirtschaftliche Theorien hinter diesen Schritten korrupt, oberflächlich und unflexibel sind (wenn nicht schlicht und einfach dumm).
... darüber, dass die wahre treibende Kraft hinter diesen Defiziten die Politik und nicht die Wirtschaft ist. Die Wirtschaftswissenschaftler sind einfach nur nützliche Idioten. Die Politiker benutzen sie, um mehr Geld und Macht in die eigenen Hände und in die Hände ihrer Freunde zu bringen.
... doch jetzt wollen wir direkt zur Auflösung dieser rätselhaften Kriminalgeschichte übergehen:
Zum einen ist das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zur einen Hälfte statistischer Lärm, zur anderen Hälfte gefälscht und außerdem eine verdammte Lüge. Wir befinden uns in einer Krise. Es wird Jahre dauern, bis sie sich wieder löst.
Das ist der Grund, warum die Arbeitslosenzahlen auch weiterhin hoch sind... und auch, warum es keine Erholung bei den Immobilienpreisen geben wird. Sie mögen steigen, sie mögen fallen. Sie werden die Höchstwerte aus der Blasenzeit von 2006 nicht wieder erreichen. Nicht solange ich noch lebe.
Dann ist da noch das Rätsel um das Defizit von 1,8 Billionen Dollar - es ist eine Mischung aus Verlogenheit, Dreistigkeit und intellektueller Faulheit. Um es kurz zu machen, geben die Regierungsvertreter nur aus einem einzigen Grund so viel Geld aus: Weil sie denken, dass sie damit davonkommen können.
Und können sie das?
Natürlich nicht... zumindest nicht wirklich. Das wird passieren...:
Der Markt wird die Realität der Nicht-Erholung irgendwann durchschauen. Die Aktien sind im Januar eingebrochen. Vermutlich werden sie auch über den Rest des Jahres einbrechen.
Die Wirtschaft wird abrutschen, während sich der Entschuldungsprozess fortsetzt. Sie wird nicht auf geradem Wege einbrechen. Nach und nach werden die Fehler aber korrigiert werden.
... doch das bringt mich zurück auf das Defizit der Regierung im Wert von 3,8 Billionen Dollar. Der Zweck besteht weitestgehend darin, die Korrekturen zu verhindern. Die Regierungsvertreter werden versuchen, die Vereinigten Staaten in ein Zombieland zu verwandeln, genauso wie es die japanischen Regierungsvertreter getan haben.
Man wird gewaltige Regierungsausgaben sehen, die einen Teil der Flaute im Privatsektor ausgleichen werden - aber im Grunde genommen wird es sich um Geldverschwendung für nutzlose Projekte handeln. Und man wird es mit großen Zombieunternehmen zu tun haben - GM... AIG... etc - die nur noch gestützt vom Geld der Steuerzahler bestehen können.
Und da wir gerade von AIG sprechen: Der Spezialagent Neil Barofsky ist gerade mit dem Fall befasst. Er prüft 25 Fälle von möglichen Betrügereien bei den TARP-Fonds. Die Rettung von AIG ist einer der Fälle. Das ursprüngliche Preisschild an der Rettung der spekulativen Positionen Goldmans bei AIG betrug 85 Milliarden Dollar. Später belief sich die Rechnung auf insgesamt 182 Milliarden Dollar.
Barofsky will wissen, wo das Geld ist. Um die Wahrheit zu sagen, bin ich da auch neugierig - auch wenn ich bezweifle, dass es Überraschungen geben wird.
Doch zurück zum Thema... wie die Rätsel zu lösen sind...
... wir wissen, warum es in der Wirtschaft bergab geht... und wir wissen, warum die Regierungsvertreter derartig gewaltige Defizite haben anlaufen lassen.
... doch die großen Defizite treiben die Preise in Tokio nicht nach oben, sie haben den gegenteiligen Effekt. Sie drücken sie in den Keller. Bedeutet das, dass die amerikanischen Defizite die gleichen Folgen haben werden - dass die Wirtschaft und die Preise fallen werden, anstatt zu steigen?
Ich weiß es nicht, aber ich vermute, dass ja", die richtige Antwort ist.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de