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Die Sorgen der Marktteilnehmer

von Miriam Kraus
Die Märkte lieben ihr hin und her - so schaffen es heute die etwas zufriedeneren US-Konsumenten und der Case/Shiller-Index die Aktienmärkte doch noch ganz leicht in den grünen Bereich zu treiben, nachdem der gestrige Tag die leichte etwas fröhlichere Suppe vom vergangenen Freitag wieder versalzen hatte. An den grundlegenden Sorgen, mit denen sich so manch ein Marktteilnehmer trägt, ändert das allerdings leider auch nicht viel.
Beschäftigen wir uns heute doch noch einmal grundlegend mit den einzelnen Sorgen und befürchteten möglichen Auswirkungen, die, so unterschiedlich sie sein mögen, wie das Damoklesschwert über den Köpfen der Marktteilnehmer schweben.

Die Sorgen der Marktteilnehmer

Sorge Nummer 1: Double-Dip

Die große Angst ist im Moment wohl die, vor einer zweiten Rezession in den USA. Da sprechen nach unten revidierte Wachstumszahlen, hohe Arbeitslosenzahlen und ein schwacher Einzelhandel für sich. Hatte die US-Regierung zunächst noch verkündet, die US-Wirtschaft sei im 2.Quartal um 2,4% gewachsen, so musste sie letzten Freitag eingestehen sich wohl offenbar arg verkalkuliert zu haben. Nun wird für das 2.Quartal ein Wachstum von 1,4% geschätzt. So weit, so eigentlich nicht so schön, aber immerhin auch nicht so überraschend.
Doch das leidige Thema der Amerikaner ist und bleibt der Arbeitsmarkt. Der steckt nach wie vor in der Klemme und kommt da wohl auch so schnell nicht wieder raus. Sagt sogar Ben von der FED! Die offizielle Arbeitslosenquote liegt bei 9,5%. Rechnet man allerdings noch diejenigen mit ein, die Teilzeit arbeiten, aber gerne einen Vollzeitjob hätten, den sie nicht finden können, wäre die Arbeitslosenquote sogar mehr als doppelt so hoch. Rund 4,5% Arbeitslosenquote wären für die USA in Ordnung. Doch, um dahin zu kommen, müsste die Wirtschaft kräftiger wachsen, als sie es im Moment tut. Mindestens 2,5% Wachstum müssten es schon sein, damit nicht noch mehr Amerikaner arbeitslos werden. Wer sollte unter diesen Bedingungen schon große Lust auf übermäßigen Konsum und einen Anstieg seiner Schulden haben? Wohl auch die Amerikaner nicht, obwohl das Conference Board heute sagt, dass die US-Konsumenten jetzt wieder etwas mehr Vertrauen haben.
Und die Regierung? Tja, jetzt wo langsam die betäubende Wirkung der Konjunkturprogramme nachlässt, zeigt die Realität, dass die Wirtschaft das doch noch nicht vollumfänglich auffangen kann. Aber Ben glaubt ja er könnte es schon richten - zwar nicht alleine, denn tiefer können seine Zinsen nicht mehr sein und auch das ewige Liquidität-pumpen hat bislang nicht den gewünschten Effekt erreicht...aber sei's drum...

Sorgen Nummer 2 und 3 (und 4): Europa und die Banken - beide mittlerweile etwas in den Hintergrund verdrängt (China Immobilien)

Die US-Probleme sind jetzt viel interessanter, deshalb ist das Thema "drohende Staatspleiten in Europa" mittlerweile etwas langweilig geworden. Mag auch daran liegen, dass aus Europa und insbesondere Deutschland die positiven Daten wie Pilze aus dem Boden schießen und sich Politiker, wie Notenbanker so zuversichtlich wie nur sonst was geben. Ja, so schnell kann der Markt vergessen, aber eben so schnell kann er auch seine Meinung wieder ändern. Wir hoffen es zwar mal nicht, realistisch betrachtet hängt es aber davon ab, wie stark die Konjunktur im 2. Halbjahr und im kommenden Jahr an Dynamik verliert. Auch in Europa ist die Arbeitslosenquote im Übrigen verflixt hoch, stagniert aber wenigstens erstmal. Allerdings sollte man eines nicht vergessen: rutschen die Amis ab, trifft es mit einer gewissen Verzögerung auch Europa. Wie gesagt, da bleibt nur zu hoffen, dass es dann nicht so schlimm wird. Schließlich gibt es da ja noch die Chinesen und viele andere Emerging Market-Bewohner, deren Volkswirtschaften stark wachsen, ebenso wie deren Nachfrage und die deutsche Exporte zu schätzen wissen. Das bleibt wohl auch so, doch da gibt es einen Faktor, der wiederum ein wenig die Stimmung versaut: die Sorgen bezüglich einer chinesischen Immobilienblase. Ich würde zwar sagen: abwarten, denn eine Mikroblase an der chinesischen Ostküste, macht noch keinen gesamtchinesischen Knall! Nichts desto trotz: wenn die Stimmung sowieso schon nicht die beste ist, sind ihr viele Mittel recht um sich weiter in ihrem Elend zu suhlen.
Ein weiteren Thema, das mittlerweile langweilig geworden ist, sind die Banken - Sie wissen schon, die alten Verdächtigen, die Verursacher der Krise. Um die ist es zwar besonders nach den Beruhigungspillen, äh ich meine Stresstests, wieder ruhiger geworden, doch die Wahrheit ist: was unter der Oberfläche einer Bank so alles vor sich hin gärt, weiß sowieso kein Mensch. In den USA gehen immer noch reihenweise kleine Banken pleite.
Na ja, langweilig oder nicht, Fakt ist, nicht alle Marktteilnehmer haben diese Themen vergessen!

Sorge Nummer 5: Anleihenblase

Die Notenbanken, ach ja die Notenbanken, über die haben wir ja gestern schon gesprochen...nun, deren Antwort auf die Krise war, ist und wird wohl wieder nur die eine sein (nachdem die Zinsen ja nicht mehr weiter gesenkt werden können): Liquidität pumpen. Das Problem ist nur, die Liquidität tut nicht das, was sie soll. Ganz offensichtlich fließt sie noch immer nicht in angemessener Weise in die Realwirtschaft.
Stattdessen wird das billige, von den Notenbanken ausgegebene Geld irgendwo zwischen geparkt. Am allerliebsten in Anleihen. (obwohl ich nicht weiß, ob da wirklich so viel Liebe dahinter steckt). Zu den Staatanleihen möchte ich morgen noch einmal gezielt kommen, heute nur eines vorweg: in den vergangenen 2 Jahren flossen mehr als 480 Milliarden US-Dollar in Fonds, welche in Anleihen investieren. Zum Vergleich: bevor die Dotcom-Blase platzte, waren innerhalb von 2 Jahren rund 500 Milliarden US-Dollar in Aktienfonds geflossen. Tja ja, ob 2000 oder 2010 - Notenbanken ändern sich einfach nicht.

Sorgen Nummer 6: die Auswirkungen

Hierfür gibt es zwei Stichwörter: Inflation und Deflation! Eigentlich muss ich hierzu nicht mehr viel sagen. Wir alle wissen, dass sich bislang weder Notenbanker, noch Wirtschafts-Koryphäen oder gar Politiker, darüber einig werden können, was uns denn nun erwartet. Dementsprechend können sie sich auch nicht darauf verständigen, was denn nun aktuell die beste Vorgehensweise wäre. Als eifriger Daily-Leser wissen Sie, dass meine unregelmäßig fortlaufende Wirtschaftstheorien-Reihe, im Juni gerade mit dieser Gretchenfrage, nach dem was kommt und was jetzt das richtige ist, ihren Beginn nahm. Und sie kennen dann auch meine Antwort: eine absolute Wahrheit gibt es nicht. Wir werden erst hinterher sehen, welcher Weg, für wen, in welcher Situation der richtige war.
Abgesehen davon aber, haben sich die meisten Marktteilnehmer, Volkswirte, Wissenschaftler, Analysten und Notenbanker wohl ganz individuell für eine Richtung entschieden, die ihnen Sorgen bereitet.

So long liebe Leser..eigentlich wollte ich heute zwar von der Liquiditätsfalle berichten, habe mich aber - wie Sie sicher bemerkt haben - stattdessen in die Sorgen der Marktteilnehmer reingesteigert...die Liquiditätsfalle gibt's also morgen, ebenso wie zwei schöne Alternativen, die in verschiedenen Szenarios Bestand haben...bis morgen also und liebe Grüße..

Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de » http://www.investor-verlag.de