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Die Jagdsaison auf Banker ist eröffnet – mit leeren Hülsen

von Bill Bonner
Zuerst hieß es aus Großbritannien, man würde eine zusätzliche Steuer von 50% auf die Boni erheben. Dann sagte Sarkozy, er wolle das Gleiche tun. Angela Merkel sagte nur, sie fände die Idee ansprechend".
In den Vereinigten Staaten wird darüber immer noch gestritten. Goldman hat versucht es mit verschiedenen Gesten zu verhindern. Der Mann an der Spitze sagte, das Unternehmen würde nicht nur Geld erwirtschaften, es würde die Arbeit Gottes" verrichten. Kein Witz. Ich könnte mir so etwas nicht ausdenken.
Ich weiß nicht, woher Mr. Blankfein weiß, was Gott von ihm will. Aber es war ganz offenkundig ein sehr kühner Schritt in Sachen Firmenwerbung, so etwas zu behaupten.
In jüngster Zeit haben die obersten Geschäftsführer zugestimmt, dass sie keine Geldprämien mehr annehmen wollten.
Die Financial Times nennt das den Krieg gegen die Gier". Es ist jedoch ein unsinniger Krieg. In Wahrheit haben sich beide Seiten zusammengeschlossen, um das Geld zu teilen, das ihnen nicht gehört. Das Wall Street Journal hat beispielsweise immer mehr der wahren Geschäfte zwischen AIG und Goldman enthüllt. AIG hat Milliarden von Goldmans zweifelhaften Hypothekengeschäften gesichert. Wenn AIG in die Knie gegangen wäre, hätte Goldman eine Menge Geld verloren.
Als die Regierungsvertreter also hinzueilten, um die westliche Zivilisation, so wie wir sie kennen" zu retten, haben sie in Wahrheit Goldman gerettet. Die westliche Zivilisation würde heute besser dastehen, wenn sie die Verluste eingesteckt hätten und dahin gegangen wäre, wo die geneigten Anleger und Kreditgeber sie hingeschickt hätten. Stattdessen haben die Regierungsvertreter das Geld der Steuerzahler ins Spiel gebracht... und jetzt bekommen die Banker ihre Prämien.

Die Show muss weiter gehen.
Und jetzt tut die Regierung so, als würde sie die Banker strafen und die Banker tun so, als würden sie leiden.
Zum einen ist ein Steuersatz von 50% nicht außergewöhnlich. Der oberste Grenzsteuersatz liegt in vielen Gegenden schon bei 50% - darunter auch in den Vereinigten Staaten. Ergänzt man noch die Gemeindesteuern zu den Abgaben an den Bund und man behält kaum mehr die Hälfte übrig.
Hinzu kommt, dass wenn die Banker ihre großen Prämien nicht mehr in Bargeld bekommen, sie ihre Zahlungen auf eine andere Art bekommen werden.
Der Financial Times zufolge führt die raue Behandlung durch die englischen Steuereintreiber dazu, dass viele Banker das Land verlassen. Aber dahinter steckt noch mehr als nur die Steuern. Die Banker verlassen das Vereinigte Königreich, weil ihre Möglichkeiten anderswo besser sind.

Ein neuer Trend mit weitreichenden Folgen
Hiermit kommen wir zu einem der großen Trends der Welt - ein Trend, der für die gesamte Welt weitreichende Folgen haben wird. Es mag in Großbritannien und in den Vereinigten Staaten eine Krise geben... aber das hat die Bewegung von Geld und Macht von den reifen, entwickelten Ökonomien - in erster Linie aus den Vereinigten Staaten und Großbritannien - in Richtung der Schwellenländer nicht verlangsamen können.
Die Schwellenmärkte wachsen noch schneller, das weiß jeder. Laut einer Studie von Goldman, beschränkt sich die Hälfte des weltweiten Wachstums aktuell auf vier Länder. Und weder die Vereinigten Staaten noch Großbritannien stehen auf dieser Liste. Oder auch nur ein anderes der entwickelten Länder. Die vier Länder sind die BRIC-Staaten: Brasilien, Russland, Indien und China. Ihnen hat man durch die Zentralbank einen großen Schub gegeben... was den Preis der Kredite in den Vereinigten Staaten seit fast einer gesamten Generation künstlich gering gehalten hat. Das hat die Nachfrage der Verbraucher in den Vereinigten Staaten nach Produkten aus dem Ausland erhöht, und so indirekt einen entscheidenden Teil des amerikanischen Bruttoinlandsproduktes an die Exporteure in den Schwellenländern übertragen.
In diesem Jahr gab es fast doppelt so viele Börseneinführungen in Hongkong wie in New York oder London. Warum? Weil es mehr Wirtschaftsaktivität in Asien gibt, als in den reifen angelsächsischen Märkten. Und weil es mehr Geld in diesen Schwellenmärkten gibt, als im Westen.
Dieser Trend könnte jederzeit sein Ende erreichen. Aber das ist unwahrscheinlich. Die industrielle Revolution hat den Westen begünstigt. Die nächste Phase der weltweiten Entwicklung scheint die neuen, sich erst entwickelnden Märkte zu begünstigen. Sie haben keine Altlasten bei Kosten und Korruption wie die reifen Industrienationen. Weniger Bürokratie bei Wohlfahrt, Bildung und Gesundheitsversorgung. Weniger Lobbyisten und etablierte Interessensgruppen. Weniger Rentner. Um es kurz zu machen, weniger Nutznießer.
Die Schwellenmärkte spielen heute Nachjagen. Irgendwann in der Zukunft werden sie an der Spitze sein - und bei militärischer Stärke, Staatseinkommen, Wachstum und sogar bei der Lebensqualität und Pro-Kopf-Einkommen an Europa vorbeiziehen. Aber das liegt immer noch in der weiten Zukunft. Ich werde bis dahin noch viel zu lachen haben.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de