Hilferufe aus dem Mittelstand
von Mr N. N.
Liebe Leserin, lieber Leser,
Der Spaß am Unternehmertum und damit die Grundlage für den Aufbau und Erhalt eines Unternehmens ist verloren gegangen", sagt Professor Lingenfelder von der Forschungsstelle Mittelständische Wirtschaft der Uni Marburg.
Bürokratie-, Abgaben- und Steuerwut als drängende Probleme
Einer jüngsten Umfrage unter 2300 kleinen und mittleren Unternehmen zufolge sind die typisch deutsche Bürokratie- bzw. Regulierungswut sowie die hohe Steuer- und Abgabenlast extrem dringliche Probleme. Zusätzlicher Gegenwind kommt ebenso von der völlig unbefriedigenden Konjunkturentwicklung. Es verwundert also nicht wirklich, dass 80 Prozent der befragten Unternehmer heute nicht mehr Unternehmer werden würden und dem Nachwuchs abgeraten wird, den Familienbetrieb zu übernehmen.
Ja, liebe Leserin, lieber Leser, fernab der politisch-korrekten Schlagzeilen der Mainstream-Massenmedien wird nur sehr wenig über das oftmals traurige Schicksal kleiner und mittlerer deutscher Unternehmen berichtet. Wehe, wehe, wenn die Hilferufe auch diesmal ungehört versanden.
Stellenstreichungen und mehr Insolvenzen im Neuen Jahr
Denn dann dürfte es nicht dabei bleiben, dass nur" knapp ein Viertel der Mittelständler im nächsten Jahr Personalanpassungen vornimmt. Abzuwarten bleibt zudem, ob 2010 nicht auch die Fortsetzung der Insolvenzwelle weitere Schwierigkeiten bereiten wird. Laut creditreform" waren es heuer mehr als 34000 Unternehmen, die den Gang zum Insolvenzrichter gehen mussten. Ein Plus in Höhe von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Alles in allem sind deshalb 521000 Arbeitsplätze verloren gegangen oder in Gefahr. Für das kommende Jahr wird ein weiterer Anstieg auf 38000 bis 40000 Unternehmensinsolvenzen erwartet.
Neugründungen als Alternative zur Arbeitslosigkeit
Auffällig positiv ist aber laut creditreform", dass 2009 erstmals seit vier Jahren die Gründungsbilanz (848000 Gewerbeanmeldungen versus 740300 Löschungen) wieder gestiegen ist. Anscheinend ist der Weg in die Selbständigkeit wieder eine aus der Not geborene Alternative. Vor allem mit Blick auf die tristen Aussichten am Arbeitsmarkt. In den neuen Unternehmen wurden 435000 Arbeitsplätze (weniger als durch Insolvenzen tangiert waren) geschaffen, wobei der Löwenanteil im Dienstleistungssektor beschäftigt wurde. Sehr positiv ist auch, dass infolge der restriktiven Bedingungen am Kreditmarkt sage und schreibe 77,5 Prozent der Unternehmensgründungen vorrangig mit Eigenkapital finanzieren.
Gold über 800 Euro
Sehr, sehr positiv (zumindest für die Investierten) ist darüber hinaus, dass am gestrigen Mittwoch der Goldpreis wiederum neue nominale Rekordhochs erklomm. Am Ende des Tages mussten 1215 Dollar bzw. 807 Euro für eine Feinunze Gold bezahlt werden. Ein Ende der Neubewertungshase gegenüber den Papierwährungen ist noch nicht absehbar. Einzig und allein der Zeitpunkt, an dem das Papiergeld seinen inneren Wert - nämlich NULL - erreicht, rückt näher.
Und die Uhr tickt unerbittlich...
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Quelle: » http://www.investor-verlag.de
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