Rogoff - Das große Schrumpfen
Kommentar Die aktuelle Krise ist keine normale Rezession. Vielmehr werden die Probleme in der Finanzbranche noch lange fortwirken. Deshalb wird auch die wirtschaftliche Erholung nicht so einfach werden wie sonst.
von Kenneth Rogoff
Kenneth Rogoff ist Professor für Ökonomie und Public Policy an der Harvard-Universität und Ex-Chefökonom des IWF.
Eine beliebte Ansicht unter Konjunkturbeobachtern und "Marktbullen" lautet: "Je tiefer die Rezession, desto schneller die Erholung." Damit haben sie recht - bis zu einem gewissen Punkt: Unmittelbar nach einer normalen Rezession wachsen Volkswirtschaften in den nächsten zwölf Monaten oft viel stärker als gewöhnlich. Leider ist die Große Rezession von 2008/09 alles andere als eine normale globale Rezession.
Die Große Rezession wurde durch eine Finanzkrise angeheizt, was sie zu einer sehr viel heimtückischeren Angelegenheit macht, die in der Regel deutlich längere Auswirkungen hat. Angesichts des enormen und gleichzeitigen Schrumpfens des weltweiten Kreditwesens, Handels und Wachstums lässt sich die Große Rezession besser als "Große Kontraktion" beschreiben.
Glücklicherweise haben die Schwellenmärkte in Asien, Lateinamerika und dem Nahen Osten trotz einer gebremsten Konjunkturerholung in der entwickelten Welt ein enormes latentes Wachstumspotenzial. Die meisten von ihnen dürften trotz des schwierigen globalen Umfeldes in der Lage sein, stark zu wachsen.
Trotzdem dürften die Folgen der enormen Schrumpfung auf den Kreditmärkten kaum von heute auf morgen verschwinden. Ja, falls Sie eine Bank sind, können Sie dank weitreichender expliziter und implizierter Garantien ohne ..............
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