StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageformenAnalysenWissenswertesChartsHandelBlog

Wissenswertes:

Silber (Archiv)

Allgemeines über Edelmetalle

Papiergeldsystem

Erklärungsbegriffe

Krisenvorsorge

Krisenvorsorge:

Beiträge zur Krisenvorsorge

Beiträge zur Krisenlage

Beiträge zur Krisenbegriffe

Beiträge zur Krisengeschichten

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Kreditnehmer sollten damit rechnen hohe Zinssätze zu bezahlen

von Bill Bonner
Ein Kreditnehmer, der das Geld nicht braucht, kann nach den besten Zinssätzen suchen und auf ein gutes Geschäft warten. Aber wenn jemand das Geld dringend braucht, dann nimmt er, was der Markt zu bieten hat.
Doch das Seltsamste an der Finanzwelt im Jahr 2009 sind die Erträge auf die zehnjährigen Schatzanleihen. Sie sind auf unter 3,5% gefallen. Trotz der Rekordkredite durch die Regierungen, geben sich die Kreditgeber mit den geringsten Erträgen in fast einem halben Jahrhundert zufrieden. Man stelle sich das einmal vor.
Der Markt scheint eine Krise zu erwarten. Warum sonst sollten die Erträge auf Anleihen so gering sein? Wenn die Wirtschaft sauer wird...und der Aktienmarkt einbricht... dann scheinen die sicheren Erträge auf die Schatzanleihen als gute Alternative. Aber Buffett glaubt, dass die Erträge nicht so sicher sind, wie sie scheinen. Die anderen 900 Milliarden Dollar müssen irgendwoher kommen. Und die Regierung kann nicht zulassen, dass die Zinssätze signifikant steigen. Das würde alle ihre Bemühungen die Wirtschaft zu stimulieren unterwandern. Hohe effektive Zinssätze belasten die Wirtschaftsaktivität. Was kann die Regierung also tun?
„Washingtons Druckerpressen werden Überschicht machen müssen", sagt Buffett prophetisch. Von den beiden Möglichkeiten, Defizite zu finanzieren, ist die eine Betrug und die andere Diebstahl. Bei der großen Kreditexpansion haben die Verbraucher Geld geliehen, damit sie sich Güter wie Autos kaufen konnten. Jetzt leiht sich die Regierung Geld und besticht die Wähler mit Geld, damit sie Autos kaufen können.
Ganz egal, wer es tut, Geld zu leihen, um zu konsumieren bedeutet im Grunde genommen, dass man sich etwas von der Zukunft nimmt. Und wenn die Zukunft dann kommt... müssen die Konten erst wieder beglichen werden. Die Folge: Kein echter Gewinn. Was im ersten Jahr konsumiert wurde, kann im zweiten nicht konsumiert werden.
Die Regierung gibt das Geld natürlich nicht auf die gleiche Weise aus wie die Verbraucher. Die Verbraucher haben ihr Geld für Krempel und was weiß ich nach eigener Wahl ausgegeben. Die Regierung gibt das Geld für andere Dinge aus - z.B. für Schildkrötenüberwege und Rettungen im Wert von mehreren Milliarden Dollar.
Nicht dass ich mich über die Regierungsausgaben beklagen wollte. Ich weise nur darauf hin, dass es nicht das Gleiche ist wie die Privatausgaben. Was Güter gut macht, ist die Tatsache, dass die Leute sie wählen und dafür mit ihrem eigenen Geld bezahlen. Sie bekommen, was ihnen zusteht. Aber die Regierung gibt das Geld anderer Leute aus. Und wenn sie damit irgendwelche Güter bekommen, dann ist das im Grunde genommen ein Versehen.
Doch eigentlich wollte ich heute ja über den Dollar sprechen. Laut Buffett ist der Dollar in Gefahr. Er macht sich Gedanken über Diebstahl und nicht über Unsinn. Druckt man mehr Dollar, dann beraubt man die Sparer. Jeder Dollar, der in Umlauf gebracht wurde, um amerikanische Schuldtitel zu kaufen, macht jeden existierenden Dollar - sagen wir in den Schatzkammern der chinesischen Zentralbank - weniger wert als vorher. Wenn das nicht so wäre, dann wäre jegliches wirtschaftliches Denken von Adam Smith bis Irving Fischer nicht mehr als Hirngespinste. Und die einzige Möglichkeit, den Wert der Dollar zu schützen, ist, theoretisch, das Geld aus den Konjunkturprogrammen herauszuziehen, ehe die Inflation die Preise gen Himmel steigen lässt.
Buffett ist ein optimistischer Geselle. Er glaubt, dass vernünftige Behörden ihre Druckerpressen ausstellen, um die grünen Scheinchen zu schützen. Ich bin mir da nicht so sicher.
Zum einen wird die Krise vermutlich schlimmer sein, als die Leute meinen. Das wird die Auswirkungen der Gelddruckerei vertuschen. Hinzu kommt, dass damit noch mehr Dollar nötig werden - mehr Staatsausgaben, mehr amerikanische Schulden - scheinen dann noch dringlicher. Anstatt den Stecker zu ziehen, werden sie die Geschwindigkeit noch steigern.
Zweitens, sind die Regierungsvertreter sowieso nicht wirklich an der Gesundheit der Realwirtschaft interessiert. Das ist eine Einsicht, die, wenn sie auch offensichtlich sein mag, mir erst kürzlich kam. Wenn die Regierung absurde Maßnahmen in Kraft setzt, um die unvermeidliche Korrektur zu verzögern und einzuschränken, dann macht sie die Situation für praktisch jeden schlechter. Aber die Politiker antworten auf die Forderungen ihrer Wähler. Ein Spender will, dass sein Unternehmen im Geschäft bleibt. Ein anderer will seinen Job behalten. Wieder ein anderer verspricht den Regierungsvertretern gut bezahlte Jobs an der Wall Street, wenn ihre Zeit in Washington vorbei ist. Millionen anderer - mehr als genug, um eine Wahl in eine andere Richtung zu bringen - wollen kostenlose Tabletten, Subventionen bei den Hypotheken und so weiter. Wenn die Regierung versucht, die Wirtschaft zu retten, dann macht sie nur ihren Job! Sie werden nicht aufhören ihren Job zu machen - ganz besonders während einer Krise nicht - nur um die ausländischen Dollarbesitzer zu schützen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de