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Auf nach Moskau

von Bill Bonner
In der vorvergangenen Woche hat die Zentralbank ihre Muskeln angespannt und hat sich in den Reihen der Verdammten eingereiht. The Times aus London hat berichtet, dass sie sich mit der Zentralbank der Vereinigten Staaten und der Bank of England zusammengetan und alle Hebeln in Bewegung gesetzt hat, um die Wirtschaft wieder zu beleben. Die EZB gab bekannt, dass sie den Leitzinsatz auf das geringste Niveau aller Zeiten senken will und eine Form der quantitativen Lockerung aufgreifen will, bei der sie alle Unternehmensschulden kauft, um die kommerziellen Zinssätze zu senken. Details würden noch folgen, hieß es. Diese Hebel" sind für die Zentralbanker das, was Sicherungen für die Elektriker sind. Man kann sie rausnehmen, wenn man den Saft wirklich fließen lassen will, dabei kann aber das Haus abbrennen.
Genauso haben die europäischen Truppen alle Hebel in Bewegung gesetzt und sich auf den Weg gemacht. Als zögerliche Verbündete machten sie sich auf, den Kampf gegen den Kapitalismus mit zu kämpfen... ohne eine gültige Landkarte... mit unzureichenden Vorräten und einer Strategie, die von Unfähigen erstellt wurde. Die Götter müssen auch über Napoleon gelacht haben. Seine Armeen wurden abgeschnitten und in Ägypten zerstört. Und dann war auch seine Kampagne auf der Halbinsel eine Katastrophe. Der Plan, Russland anzugreifen, hat jedoch alles übertroffen. Selbst die Zugpferde müssen darüber gelacht haben.

Unfähige haben das Kommando
Es scheint die Europäer nicht zu interessieren, dass ihr amerikanischer Kommandeur der gleiche Geselle ist, dem es nicht gelungen ist, die größte Blase der Geschichte zu erkennen, bis diese in die Luft gegangen ist und vor seiner Nase explodierte. Es interessiert sie auch nicht, dass der Feldmarshall keine Ahnung hat, wo es hingehen soll und auch nicht, dass es, ganz egal wo es hingehen soll, mehr kosten wird, als sie haben.
In der vergangenen Woche hat die Regierung unter Obama das Haushaltsdefizit bekannt gegeben. Wenn nichts schief geht, dann wird es in diesem Jahr die 1,84 Billionen Dollar erreichen - das sind fast 400% des Rekords vom Vorjahr. Im Jahr 2009 wird die amerikanische Regierung 50 Cent je Dollar, den sie ausgibt, leihen müssen. Die Defizite bis 2019 werden insgesamt bei 7,1 Billionen Dollar liegen, heißt es in einer Prognose. Moody's war so alarmiert, dass man sogar warnte, dass die Amerikaner ihre Bestwertung bei der Kreditwürdigkeit verlieren könnten, die sie schon seit 1917 haben.
Aber so schlecht es auch aussieht, Obamas Haushalt ist immer noch in Mode - die Berge sind aus geschlagener Sahne und in den Flüssen fließt Scotch. Er geht beim aktuellen Abwärtstrend nur von einem Verlust von 1,2% des Bruttoinlandsprodukts aus... und von einer schnellen Rückkehr des Wachstums von 3% im Jahr 2010. Doch die jüngsten Berichte zeigen, dass die amerikanische Wirtschaft im Jahr um 6% schrumpft.
Und was das Wachstum im Jahr 2010 anbelangt, frage ich mich, wo es herkommen soll. Die Verbraucherkredite fallen schneller als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt in den vergangenen 18 Jahren. Die Verbrauchereinkommen brechen auch ein - sie sind in den vergangenen 12 Monaten um 1,2% gefallen. Wenn es irgendwelche andauernden Folgen bei diesem Abwärtstrend gibt, so die New York Times, dann ist es vermutlich eine Verlagerung auf das Sparen von Seiten des amerikanischen Verbrauchers.
Und gleichzeitig kann man nicht wirklich behaupten, dass die Unternehmen danach verlangen, Geld auszugeben. Selbst wenn sie Geld hätten, würden die Unternehmen nicht expandieren, sie müssen auch nicht. Die Spinnen bauen ihre Netze über den verbleibenden amerikanischen Fließbändern, ohne dass sie dabei Gefahr laufen, gestört zu werden. Eine von drei Fabriken liegt brach. Bis die Kapazitäten wieder an die Arbeit gebracht sind, werden Unternehmen keine Macht haben, die Preise anzuheben und keinen Bedarf, weitere Geräte zu kaufen.
Doch gleichzeitig ist Napoleon Bernanke gut gelaunt. Seine Truppen seien Zu Weihnachten wieder in der Heimat", sagt er. Aber die Kalender der Zentralbank sind keinen Deut besser als ihre Karten. Im Jahr 2004 lobte Mr. Bernanke die verbesserte Geldpolitik dafür, dass sie das herbeigeführt habe, was er als Great Moderation" bezeichnete - die Phase des starken Wachstums und der geringen Inflation seit Mitte der Achtziger. Insbesondere bezog er sich damit auf die Maßnahmen der Zentralbank, auf die Inflationsplanung", wobei man davon ausgeht, dass die Inflationszahlen alle Informationen enthalten, die die Zentralbank braucht, um die Wirtschaft zu führen.
Das ist die Karte, die die Zentralbank vor sieben Jahren verwendet hat. Doch dann hat eine kleine Rezession das Bruttoinlandsprodukt nach unten getrieben, auf nur noch 0,2% über einen Zeitraum von 8 Monaten. Die Zentralbank ist in Panik ausgebrochen. Das Notfallprogramm hat den Leitzinssatz unter das Maß der Verbraucherpreisinflation fallen lassen und sie dort in den nächsten zwei Jahren auch gehalten. Das war nicht nur eine kleine Fehlkalkulation. Es war ein fataler Strategiefehler, sagen die Professoren Carr und Beese von der Universität Akron. Die Karten der Zentralbank haben nicht nur nicht gewarnt, sie haben die Wirtschaft sogar selbst über die Klippen geschickt.
Die geringen Zinssätze waren ein Signal... dass die Kredite nicht teuer sind und bereitstehen... und dann ging die Zentralbank von einer Politik der geringen Zinssätze zu einer Politik der stetigen und beständigen Anhebung der Zinssätze in den Jahren 2004 bis 2007 über... und wurde zum Hauptgrund für die Hypothekenkrise der Finanzunternehmen im Jahr 2008.

Es sind die gleichen alten Karten
Heute nutzt die Zentralbank immer noch die gleichen Computer, die gleichen Theorien und die gleichen Karten, die sie vor sieben Jahren genutzt hat. Mit diesen bescheidenen Instrumenten ist sie losgezogen um dahin zu gehen, wo vor ihr noch kein Zentralbanker vor ihr war - Kredite, Inflation und Interventionen in einem Ausmaß, das vor wenigen Jahren noch nicht vorstellbar war. Wo wird das enden?
Ich will eine Vermutung anstellen: Diese große Armee machte sich auf, auf den Weg zu einer Erholung und hatte den Wind im Rücken. Es wird in Moskau enden, und der Schnee wird ihnen ins Gesicht wehen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Investor Verlag