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Hat sich Amerika verausgabt?

von Bill Bonner
Oh! Bama! Wohin wirst du uns bringen?
Es gibt zwei allgemeine Theorien, wenn es um die Geschichte der Menschheit geht. Die eine sagt, die Geschichte würde von den großen Männern gemacht. Die andere sagt, die großen Männer würden von der Geschichte hervorgebracht. Aber ich denke, beide Theorien sind falsch. In meinem Buch gibt es gar keine großen Männer. Sie sind im Grunde genommen nur von den Geschichtswissenschaftlern erfunden worden.
Die Geschichte braucht Helden. Manchmal sind es tragische Helden... manchmal sind es komische Helden... und die Geschichtswissenschaftler nehmen sich, was immer sie haben, und arbeiten damit und bringen die Sache in Schwung. Aber wenn man sich die führenden Charaktere genauer ansieht, dann unterscheiden sie sich nur wenig von uns... sie sind auch nur Passagiere des großen Busses.
Der arme Obama. Er wirkt wie ein sympathischer Geselle. Er würde vermutlichen einen guten College-Präsidenten abgeben. Oder einen guten Metzger. Man würde wirklich gerne zu ihm in den Laden gehen, um ein Kotelett zu kaufen.
Doch jetzt findet sich der arme Mann in einer der brenzligsten Situationen der Geschichte wieder. Zumindest in der Wirtschaftsgeschichte. Der Crash der Jahre 2008 bis 2009 hat den Aktienmarktanlegern die Hälfte ihres nominalen Vermögens geraubt. Der Bärenmarkt bei den Immobilien hat einen von fünf Hausbesitzern untergehen lassen. Und jetzt droht die Rezession/Krise auch bei der restlichen Wirtschaft zuzuschlagen.
Wie kann er uns aus dieser misslichen Lage herausbringen? Er hat keine Ahnung? Also wendet er sich an seine Berater... an seine Experten... und an seine Meinungsforscher und seine Mitläufer.
... und was haben sie zu bieten?
Das Haushaltsdefizit Amerikas liegt um das Vierfache über dem Vorjahr", heißt es in einem Pressebericht. Die Bundesregierung wird für jeden Dollar, den sie in diesem Jahr ausgibt, fast 50 Cent leihen."
Diese Nachricht hätte mir den Atem geraubt. Wenn ich noch Luft zum Atmen hätte. Aber nach so vielen wunderlichen Dingen, von denen jedes noch atemberaubender war als das vorhergehende, sind meine Lungen jetzt völlig ausgepumpt. Ich kann kaum mehr einen hörbaren Seufzer hervorbringen. Halten Sie mir einen Spiegel vor die Nase, und sie werden glauben, ich sei tot.
Sie werden sich sicher noch erinnern, dass Mr. Obama bekannt gegeben hat, dass er Einsparmöglichkeiten im Haushalt von 17 Milliarden Dollar gefunden hat. Als ich das hörte, konnte ich einen Moment lang ausatmen, bis ich feststellte, dass das weniger als 36 Stunden der Regierungsausgaben ausmacht. Und dann kam eine Woche später die Nachricht, dass der Haushalt nicht beschränkt wird, sondern dass er, wie aus den jüngsten Berichten hervorgeht, um 89 Milliarden Dollar steigen wird.

89 Milliarden Dollar? Peanuts!
Wir wollen der Sache ins Auge blicken. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind 89 Milliarden Dollar Peanuts. Ich habe so viel Geld im Portemonnaie. Ich gebe es an die Obdachlosen an der Straße oder als Trinkgeld an den Taxifahrer. Also rege ich mich über einen so trivialen Betrag gar nicht erst auf.
Doch wenn das noch zu einem Haushaltsdefizit hinzukommt, das auf das Vierfache des Rekorddefizits vom Vorjahr geschätzt wird... dann fange ich an, an den Tropfen zu denken, der das Fass zum Überlaufen bringt.
Die Vorstellung, dass man doppelt so viel ausgibt, wie man einnimmt, sollte das Fass sehr schnell zum Überlaufen bringen. Ein einfacher Mensch... der so etwas hört... würde sich fühlen, als müsse er die Glasscheibe zerbrechen und den Alarm auslösen. Das darf man nicht tun... oder wollt ihr Pleite machen?" würde er sagen.
Eine ganz einfache Rechnung enthüllt die Falle. In einem Jahr hat man damit Schulden angesammelt, die die gesamten Einnahmen des nächsten Jahres auffressen. Nach zwei Jahren betragen die Schulden bereits 200% des Jahreseinkommens. Und in zehn Jahren sind es 1.000%. Gehen wir einmal davon aus, dass die Zinsen bei nur 5% liegen... dann werden die Zinsen allein schon die HÄLFTE der Gewinne ausmachen. Welcher Kreditgeber würde da noch Geld verleihen wollen?
Aber die Regierungsvertreter haben ihre eigenen Prognosen. Ihrer Ansicht nach, werden sie nicht mehr lange so viel Geld ausgeben. Sie gehen davon aus, dass die Defizite in den kommenden Jahren zurückgehen werden. In zehn Jahren zeigen sie nur noch eine recht moderate Summe von 7,1 Billionen Dollar gesammelter Defizite.
Das ist ein Maß dafür, wie atemberaubend die Finanznachrichten waren, wenn 7,1 Billionen Dollar in irgendeiner Hinsicht heute als moderat gelten können. Es ist die Hälfte des gesamten amerikanischen Bruttoinlandsprodukts. Es ist auch ein Maß dafür, wie wenig die Schätzer der Regierung daneben liegen.
Ihre Prognosen stellen sich die schlechteste aller Welten" so vor, dass sie für die meisten Menschen die beste aller Welten" wäre. Während der großen Krise ist die landesweite Produktion um 30% eingebrochen... und sie hat das über weitere 19 Jahre fortgesetzt. Doch die offizielle Schätzung geht davon aus, dass dieser Abwärtstrend der Vereinigten Staaten die Produktion um lediglich 1,2% senken wird und dass er in wenigen Monaten vorbei sein wird... mit einer Rückkehr des Wachstums auf 3,2% im Jahr 2010.
Niemand weiß, wie schlimm es werden wird. Der letzte Bericht zeigte, dass das Bruttoinlandsprodukt mit einer Geschwindigkeit von 6% fällt. Und mein Freund Nassim Nicolas Taleb sagt, dass es noch deutlich schlimmer" sein wird, als in den Dreißigern.
Doch wenn man einem Menschen genug Bildung zukommen lässt, dann ist er bald bereit, alles zu glauben. Er kann sich selbst sogar davon überzeugen, dass derart unvorsichtige Ausgaben der Stimulierung" dienen... dass es dabei lediglich darum geht, die Ausgaben zu ersetzen", die sonst von Privatsektor geleistet werden würden (wenn der Privatsektor gänzlich verrückt werden würde)... und dass es eine Erholung" für die gesamte Wirtschaft bewirken wird.
Und man könnte sogar einen Blick in Richtung der jüngsten Finanznachrichten werfen und zu dem Schluss kommen: Seht da... es funktioniert!"
Der Dow hat zuletzt wieder Punkte verloren. Ein kleiner Rückschlag innerhalb eines ganz angenehmen Interludiums. Öl, der Dollar und Gold sind ungefähr da, wo sie waren.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Investor Verlag