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Ein Blick zurück auf die größte Krise

von Gerald Celente
Im Schnitt ist der Welthandel im Januar 2009 um 31% eingebrochen. In unterschiedlichem Ausmaß, haben Rezession und Krise weltweit zugeschlagen.
„Die Aussichten für den weltweiten Konsum bleiben düster. Die Exporte werden vermutlich auch weiterhin lustlos bleiben, bis die Verbraucher überall auf der Welt ihren Appetit nach Konsum wieder zurückgewonnen haben", schrieb Jing Ulrich, eine Geschäftsführerin bei JPMorgan in Hongkong als Antwort auf schlechte Zahlen.
Um die Trends zu verfolgen und sie auch praktisch nutzbar zu machen, braucht es eine kritische Analyse nicht nur der Zahlen, sondern auch der Interpretationen, die aus diesen Zahlen hervorgehen. Das ist immer dann ganz besonders wichtig, wenn die Interpretationen scheinbar mit den Medien in Einklang stehen.
„Immer dann, wenn Sie feststellen, dass sie auf der Seite der Mehrheit stehen, dann ist es an der Zeit, inne zu halten und darüber nachzudenken", riet Mark Twain.
Im vorliegenden Fall heißt das: Oberflächlich wirkt Ms. Ulrichs Einschätzung nicht unvernünftig. Es ist ein Thema, das, mit kleineren Abweichungen, von einer Mehrheit der Wirtschaftsanalysten geteilt wird. Aber die Einschätzung beruht auf einer Reihe falscher oder fragwürdiger Annahmen.
Die erste Annahme war, dass die Verbraucher nur „ihren Appetit" auf Exporte zurückerlangen müssen. Aber es hat mit „Appetit" nichts zu tun. Die Verbraucher sind bankrott. Ihr Hunger nach Produkten war deswegen nicht geringer - sie hatten ganz einfach nicht mehr das Geld, um die Güter kaufen zu können.
Die zweite Annahme ist, dass wenn die Verbraucher erst wieder anfangen zu konsumieren, die Exporte auch wieder besser werden. Das impliziert die Ansicht, dass wenn die Exporte wachsen würden, die Wirtschaft sich wieder erholen würde und alles wieder zur Normalität zurückkehren kann. Dieser Refrain der „Normalität" wurde endlos wiederholt, nicht nur von den Wirtschaftsanalysten, sondern auch von Politikern und Unternehmensführern.
Unhinterfragt war nicht nur die Unvermeidlichkeit, sondern auch der Nutzen und die Erwünschtheit einer Rückkehr zur Normalität. Was ist normal?
Normal war vor der „größten Krise", ein unkontrollierter Konsum im Übermaß und ein Übermaß an Bautätigkeit, die durch die Verfügbarkeit von Geld und Krediten zu günstigen Bedingungen möglich gemacht wurde.
Am anderen Ende, bei den Verbrauchern, war „normal" ein Todeswunsch, „Einkaufen bis zum Umfallen", - ein obsessiver Zwang nach Verschwendung brachte viele dazu, Geld auszugeben, dass sie nicht hatten, sondern leihen mussten.
Die Einkaufstour dehnte sich darauf aus, dass man sich teure Autos kaufte, anstatt bezahlbarer gebrauchter Autos. Es führte dazu, dass die Leute anbauten und ihre Häuser renovierten, obwohl beides nicht notwendig war. Dass man zu teuren Reisen aufbrach, zu ausgefeilten Hochzeiten und zu extravagangen Bar-Mitzwas einlud um die Familie und die Freunde zu beeindrucken.
Das geliehene Geld finanzierte eine gewaltige Steigerung des Lebensstils, der anders nicht einmal vorstellbar gewesen wäre, aber das korrespondierte mit dem, was die moisten Menschen für den "amerikanischen Traum" hielten. Wenn man heute bis an die Grenzen Geld leiht, und es früher oder später bezahlt, dann war das „normal."

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Investor Verlag