StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageformenAnalysenWissenswertesChartsHandelBlog

Wissenswertes:

Silber (Archiv)

Allgemeines über Edelmetalle

Papiergeldsystem

Erklärungsbegriffe

Krisenvorsorge

Krisenvorsorge:

Beiträge zur Krisenvorsorge

Beiträge zur Krisenlage

Beiträge zur Krisenbegriffe

Beiträge zur Krisengeschichten

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Aktien in falschen Händen (von Bill Bonner)

Das Proletariat hat in den Achtzigern angefangen, Aktien zu kaufen. Ein Land der Aktionäre" war der Traum von Maggie Thatcher und Ronald Reagan. Jeder sollte zum Kapitalisten werden...

Sicher, diese neuen Kapitalisten waren natürlich keine Kapitalisten. Sie waren viel mehr kleine Leute, die zu den Tauben der Wall Street wurden. Anstatt die Unternehmen, die sie besaßen, wirklich zu verstehen und zu KONTROLLIEREN; haben sie Aktien in Gemeinschaftsfonds gekauft... oder sie besaßen Aktien über Versicherungen oder Rentenfonds. Diese kollektiven Investitionen hielten den kleinen Mann in einer Abhängigkeit von den Managern der Wall Street - die an sich selbst gewaltige Gebühren und Prämien ausschütteten.
Solange die Aktien weiter gestiegen sind, machte es den neuen Kapitalisten nichts aus und es fiel ihnen auch nicht auf, dass die Finanzindustrie sie ausnutzte. Sie haben vollständig missverstanden, wo sie sich da reingeritten hatten. Ihrer Ansicht nach, machten die Kapitalisten die Menschen reich... und die Wall Street würde ihnen dabei helfen, bei den Geschäften einzusteigen.
Als Francois Mitterand, der sozialistische Präsident Frankreichs während der Achtziger, merkte, wie es lief, da war er außer sich, Sie verdienen ihr Geld im Schlaf", hat er über die Kapitalisten gesagt. Aber das war genau das, was die meisten Menschen tun wollten, und so fingen sie an, die Kapitalisten zu imitieren. Kauft Aktien, donnerte es von der Wall Street.
Und so fingen die kleinen Leute an, in Aktien einzusteigen... und die Aktien schossen in den Himmel.
"Kaufen und halten", erzählten die Profis ihnen, "Aktien auf lange Sicht", schrieb ein Professor der Finanzen.
Natürlich wollten die Leute noch schneller Geld verdienen. Und so wurde das Day-Trading" in den Neunzigern immer beliebter. Die Zeitungen waren voll von Geschichten über Leute, die ihren Job an den Nagel gehängt hatten, um mit Aktien zu traden.
In den Achtzigern und Neunzigern fingen die Leute an zu glauben, dass man die Arbeiter motivieren könne, indem man ihnen ein Stück vom Kuchen" gibt. Und die Arbeiter glaubten, sie würden reich werden, wenn sie Aktien vom Unternehmen ihres Arbeitgebers besitzen. Ganz besonders im Finanzsektor griff die Ergebnisbasierte Entlohnung". Schon bald hatte jeder ein Stück vom Kuchen.
Das Problem war, ganz besonders im Finanzsektor, dass der Vorteil den sie erzielten sehr kurzsichtig war. Kurzfristig hatten die Unternehmensverwalter ein großes Interesse daran, diesen Vorteil immer weiter auszubauen. Risiken eingehen? Warum auch nicht.
Wenn sie die Quartalsergebnisse steigern konnten, dann würden sie auch eine größere Prämie erhalten. Wenn das Unternehmen dann langfristig schwächer würde... nun, dann war das das Problem der Besitzer, oder etwas nicht? Die Manager hatten manchmal einen so großen Anteil an den Gewinnen, dass für die Besitzer kaum noch etwas blieb.
Alle wollten ein Stück vom Kuchen. Die Besitzer wollten, dass das Unternehmen gedeiht, damit die Aktien im Kurs steigen. Die Manger wollten hohe Quartalsgewinne - damit sie ihre Aktienoptionen ausnutzen konnten und sich selbst hohe Prämien ausschütten. Sie waren alle Kapitalisten - oder Ersatzkapitalisten. Niemand hatte ein besonders großes Interesse an der langfristigen Gesundheit der kapitalistischen Institution selbst.
Ein echter Kapitalist ist eifrig darum bemüht, die Lohnkosten zu senken. Wenn die Stundenlöhne zu sehr steigen... dann wollen sie in eine Produktionsgegend, die billiger produziert. Und wenn die Manager zu viel verlangen, dann würde man sie feuern und neue suchen.
Aber weder die Arbeiter noch die Typen in den schicken Anzügen teilten das Interesse daran, die Arbeitskosten zu senken und sich auf die Zukunft vorzubereiten. Während die europäischen Automobilhersteller einen großen Teil ihrer Produktion ins Ausland verlagerten... baute GM seine Autos auch weiterhin in den Vereinigten Staaten. Die Arbeiter, die in Gewerkschaften organisiert, mit Aktien in den Taschen abstimmen konnten, ließen es nicht zu, dass die Unternehmen umzogen.
Und als man in neue Werkzeuge und Ausstattung investieren wollte, um die Autos des 21. Jahrhunderts zu bauen, da ließen die Manager, die ihre Prämien wollten, nicht zu, dass das Unternehmen die Gewinne kurzfristig reduziert, um das Unternehmen später stärker werden zu lassen.
Die Lektion: Lasst die Manager managen. Lasst die Arbeiter arbeiten. Lasst die Kapitalisten das Geld scheffeln. Und lasst die Politiker lügen und stehlen. Schuster bleib bei deinen Leisten.
Wenn Sie sich jetzt fragen, was das für die heutige Welt bedeutet, dann sind Sie damit nicht allein. Ich frage mich dasselbe.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Investor Verlag