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Die „Vernichtungswaffen“ des Warren B.

Warren Buffett ist das Idol vieler Anleger. Gerade in schweren Börsenzeiten hielt der Superinvestor aus den USA Kurs - zumindest in früheren Jahren. Jetzt ist Buffett in der Kritik; zu oft lag er in den vergangenen Monaten daneben. Zudem hat er Milliarden in Derivate gesteckt, die er einst "Massenvernichtungswaffen" nannte.

BLOOMBERG/HB/NEW YORK. Warren Buffett hat es im Moment nicht leicht. Sei Ruf als Börsenguru, als Orakel von Omaha leidet. Der Aktienkurs seiner Investment-Gesellschaft Berkshire Hathaway hat seit vergangenem September 31 Prozent verloren, der US-Leitindex Standard & Poor's 500 dagegen nur 26 Prozent. Eine Seltenheit: Buffett ist bekannt dafür, besser abzuschneiden als der Rest.
Daneben lag er zuletzt beipielsweise bei General Electric (GE). Zu Vorzugskonditionen war er im Oktober 2008 eingestiegen. Volumen: Drei Milliarden US-Dollar. Der Kurs lag seinerzeit bei rund 20 Dollar, fiel dann aber unter sechs Dollar zurück. Gestern notierten die Papiere bei zwölf Dollar. Ein deutlicher Abschlag zu Buffetts Einstiegskurs.
Langfristig, werden seine Fans sagen, wird der Superinvestor mit GE recht behalten. Das mag sein. Unstrittig aber ist, dass Buffett viel zu früh eingestiegen ist und die Panik an den Börsen im vergangenen Jahr unterschätzt hat. Er selbst spricht von einem Jahrhundertereignis, dessen Wucht ihn vollkommen überrascht habe.
Es gibt aber noch einen weiteren, pikanten Grund, warum die Aktie seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway zuletzt schlechter abschnitt als der Markt: Buffett setzt zunehmend Derivate ein, die er selbst "Zeitbomben" und "Massenvernichtungswaffen " nannte. Berkshire hielt zum Jahresende Derivate-Kontrakte im Gesamt-Nominalwert von 67,3 Mrd. Dollar. Von dieser Summe lässt sich zwar nicht auf potenzielle Verluste schließen, doch fällt das im Vergleich zu den Barreserven von 25,5 Mrd. Dollar hohe Volumen auf.
Die Ratingagenturen Moody's und Fitch haben unter anderem wegen der Derivate ihre Bonitätseinstufung für Berkshire nach unten korrigiert. "Die Leute fühlen sich unwohl mit Finanzinvestments, die sie nicht verstehen - besonders wenn es um Derivate geht", sagt Fondsmanager Charles Bobrinskoy von Ariel Investments in Chicago.
Größter Posten unter den Derivaten mit einem Nominalwert von 37,1 Mrd. Dollar sind Verkaufsoptionen, die Buffett auf Aktienindizes in den USA, Großbritannien, dem Euro-Raum und Japan verkauft hat und die zwischen September 2019 und Januar 2028 auslaufen. Bei Verfall muss Berkshire zahlen, wenn einer der Indizes niedriger steht als beim Verkauf der Optionen. Ein Totalverlust von 37,1 Mrd. Dollar würde nur eintreten, wenn die Indizes auf null fielen - ein unwahrscheinlicher Fall.
Dennoch haben Investoren Berkshire-Aktien abgestoßen - nicht zuletzt auch, weil Buffett ihnen nicht genügend Informationen über die Derivate offengelegt hat. Bei einer Kategorie handelt es sich schlicht und ergreifend um Versicherungen von Kommunalanleihen, die als Derivat strukturiert sind. Die Risiken hier sind ähnlich wie bei kommunalen Anleiheversicherern.Ein anderer Typus umfasst Kreditausfallswaps, über die Berkshire die Zahlung einzelner Unternehmensanleihen garantiert. Diese Kontrakte haben einen recht geringen Nominalwert von insgesamt 3,9 Mrd. Dollar.
Darüber hinaus hat Berkshire Kontrakte verkauft, die zur Zahlung verpflichten, wenn es bei Unternehmen, die in bestimmten ungenannten Hochzinsanleihe-Indizes enthalten sind, zu Kreditverlusten kommt. Ihr Nominalwert beläuft sich auf 7,9 Mrd. Dollar. Diese Kategorie bereitet die meisten Sorgen. Die Verluste aus diesen Geschäften nehmen zu, da die Konkurse steigen, schrieb Buffett im Februar in seinem Aktionärsbrief: "Nachdem sich nun die Rezession rasch verstärkt, ist die Möglichkeit eines Verlustes gestiegen."

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Handelsblatt.com