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Neue Gefahr für Banken im Anmarsch

von Anne Grüttner und Michael Maisch
Noch steht die Finanzkrise im Zeichen toxischer Wertpapiere und fauler Immobilienkredite. Doch das könnte sich ändern. Experten warnen vor einer Blase bei den Kreditkartenschulden, wie sie in den USA gerade platzt. Das Problem betrifft nicht nur das US-Finanzsystem. Denn ähnlich wie Hypotheken haben die Banken auch Kreditkartendarlehen gebündelt und als Wertpapiere in alle Welt verkauft.

LONDON. Sie habe auch in europäischen Staaten mit hochverschuldeten Konsumenten, wie etwa in Spanien und Großbritannien, bereits ein gefährliches Ausmaß erreicht.Anders als in Deutschland nutzen die Verbraucher in Ländern wie Spanien und Großbritannien die Plastikkarten nicht nur, um Zahlungen auf einen etwas späteren Zeitpunkt zu verschieben, sondern auch um langfristige Schulden aufzubauen. In den vergangenen Monaten stiegen die Ausfallraten der großen Kreditkartenanbieter in den USA ohne Unterbrechung. Die Ratingagentur Moody's warnt, dass die Quote der faulen Konsumentenkredite Ende 2009 auf mehr als zehn Prozent klettern könnte. 2008 lagen die Ausfälle noch bei sechs bis sieben Prozent.
Weil die Banken auch Kreditkartendarlehen gebündelt und als Wertpapiere in alle Welt verkauft haben, sind ebenfalls Investoren in Europa von den Ausfällen betroffen. Dazu kommen die hausgemachten Probleme der Geldhäuser.
Obwohl die spanischen Banken mit einer grassierenden Immobilienkrise kämpfen, verzeichnen sie die höchsten Ausfallraten bei den Konsumentendarlehen. Die Santander-Tochter Banesto etwa meldete für das erste Quartal eine Kreditausfallrate von 1,97 Prozent, dreimal soviel wie ein Jahr zuvor. Doch während Hypothekenkredite nur zu 1,46 Prozent nicht mehr bedient werden, erreichen Konsumkredite eine Ausfallrate von 4,5 Prozent. Und das wiederum liegt hauptsächlich am Kreditkartengeschäft.
Nach Angaben der spanischen Zentralbank verzeichneten die heimischen Finanzinstitute 2008 Kreditausfälle bei Konsumkrediten in Höhe von 4,5 Mrd. Euro, was 5,2 Prozent der gesamten Verbraucherdarlehen entspricht. Das ist doppelt so viel wie im Vorjahr und viel höher als die Rate der faulen Kredite für das Gesamtsystem (3,3 Prozent). Schätzungen der Banken zufolge ist die Rate für Kreditkartenausfälle mit sieben Prozent sogar mehr als doppelt so hoch. Dem Datendienstleister Equifax zufolge stieg die Ausfallrate bei Kreditkarten in Spanien im Februar um 77 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Zugleich geht der Einsatz von Kreditkarten in Spanien deutlich zurück. Im letzten Quartal 2008 fiel das Transaktionsvolumen um drei Prozent, im Februar schon um sieben Prozent. Ein Grund für den Rückgang: Die Banken versuchen der Ausfallwelle durch radikale Kürzung der Kreditlinien schwacher Kartenkunden entgegenzutreten oder ziehen sogar Kreditkarten ganz aus dem Verkehr. Zwischen Oktober und Dezember holten die Banken fast ein Prozent aller Karten in Gebrauch zurück.
Ähnlich bedrohlich sieht die Lage in Großbritannien aus. Die Ratingagentur Fitch hat bereits Ende 2008 gewarnt, dass die Ausfallraten von Anleihen, die mit Kreditkartenschulden besichert sind, ein historisches Hoch erreicht haben. Seither hat sich die Lage weiter verschlechtert. Im Februar stieg der Fitch-Charge-Off-Index, der Abschreibungen auf Kreditkartenschulden misst, von 6,8 Prozent auf den Rekord von 7,4 Prozent .
Bereits seit Mitte 2007 melden die britischen Banken einen Anstieg der Zahlungsausfälle bei Verbraucherkrediten. Die Konsumenten auf der Insel schieben inklusive ihrer Hypothekenkredite einen Schuldenberg von über einer Bill. Pfund vor sich her, mehr als die Wirtschaftsleistung des Landes.
Angesichts der schweren Wirtschaftskrise, die Regierung rechnet 2009 mit einem Einbruch des Wachstums um 3,5 Prozent, haben immer mehr Konsumenten Probleme ihre Darlehen zurückzuzahlen. Quartal für Quartal melden die Statistiker neue Höchststände bei Privatinsolvenzen. Allein im Jahr 2008 meldeten sich knapp 107 000 britische Haushalte zahlungsunfähig. Besserung ist nicht in Sicht. Der Industrieverband CBI rechnet mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf zehn Prozent im kommenden Frühjahr. ang/mm

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Handelsblatt.com