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Abschwung trifft Germanischen Lloyd mit voller Wucht

von Mark Krümpel (Hamburg)

Die Schifffahrtsbranche steht nach Ansicht vom Germanischen Lloyd vor einer längeren Krise. Der Schiffsklassifizierer rechnet mit Pleiten bei Reedern, Werften und Zulieferern.
"Sie wird uns weit über 2009 hinaus beschäftigen", sagte Vorstand Hermann Klein im FTD-Interview. "Einige Reeder, Werften und Zulieferer werden nicht überleben." Auch der Germanischen Lloyd (GL) könnte zu einem Stellenabbau gezwungen sein.
Die vom früheren Tchibo-Miteigner Günter Herz kontrollierte Klassifikationsgesellschaft GL operiert an einer Querschnittstelle der Branche - und hat daher einen guten Einblick in die aktuellen Nöte der Industrie. Das Unternehmen prüft Schiffe regelmäßig auf deren technischen Zustand und klassifiziert Neubauten.
Der Einbruch des Welthandels hat die maritime Wirtschaft in eine schwere Krise gestürzt. Etwa 450 Containerschiffe liegen bereits ohne Beschäftigung in Häfen - das entspricht über zehn Prozent der weltweiten Flotte. An Dynamik gewinnt der Abwärtstrend, weil gleichzeitig viele neue Schiffe auf den Markt kommen, die nicht benötigt werden.
Insgesamt haben Werften nach Angaben des Analysehauses Clarkson Research Containerschiffe, Massengutfrachter und Tanker im Wert von rund 540 Mrd. $ in ihren Auftragsbüchern stehen. "Reeder versuchen, die Auslieferung von neuen Schiffen nach hinten zu verschieben", sagte Klein, einer von drei gleichberechtigten Vorständen beim GL und Chef der maritimen Sparte. Es gebe auch bereits eine Reihe von Stornierungen. Allerdings lassen sich Werften nur ungern darauf ein. "Es wird Jahre dauern, bis wieder neue Schiffe in größerer Stückzahl geordert werden", sagte Klein. Das Auftragsbuch des GL bei Dienstleistungen für Schiffsneubauten reiche wegen bestehender Bestellungen noch bis 2012. Der Branchenabschwung werde das Unternehmen aber zeitversetzt treffen: "Es wird bei uns sicher personelle Konsequenzen in der Sparte für Schiffsklassifikation geben", so Klein.
Wie umfangreich ein möglicher Stellenabbau ausfallen könnte, sei noch offen, sagte Klein. Weltweit beschäftigt der GL rund 5100 Mitarbeiter, 2300 davon in der Schifffahrtssparte. "Wir versuchen, die Rückgänge im Schiffsneubaugeschäft durch Wachstum bei der betreuten Flotte und bei Industriediensten zu kompensieren", sagte er. Zudem sieht der Anbieter wegen langfristig steigender Ölpreise und dem anhaltenden Kostendruck der Reeder großes Potenzial im steigenden Bedarf nach energieeffizienten Schiffen.
Um weniger abhängig von der maritimen Wirtschaft zu sein, baut der GL seit der Übernahme durch den Milliardär Herz das Geschäft mit technischen Dienstleistungen für die Industrie aus, etwa für die Öl- und Gasbranche sowie erneuerbare Energien. Seit 2007 hat der GL zehn Zukäufe getätigt und zuletzt Anfang April die britische Prüf- und Beratungsfirma Noble Denton erworben.
Schon kurzfristig solle der Bereich Industriedienste etwa die Hälfte des Umsatzes ausmachen, sagte Klein. Der GL konnte seine Erlöse im vergangenen Jahr um fast 30 Prozent auf 544 Mio. Euro steigern, wobei bereits 230 Mio. Euro auf die Industriedienste entfallen. Zahlen zur Höhe des Gewinns veröffentlicht der GL nicht.
Im maritimen Geschäft gingen die Auftragseingänge zurück, und auch die Industriedienste seien wegen der Wirtschaftskrise von Investitionszurückhaltung betroffen, sagte Klein. Dennoch werde der GL den Umsatz in diesem Jahr prozentual zweistellig steigern können. Der Grund sei der Auftragsbestand bei der Neubauklassifikation von Schiffen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.ftd.de