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LBO-Firmen droht Massensterben

von Tobias Bayer (Frankfurt)

Die Kreditkrise schüttelt Private-Equity-Gesellschaften richtig durch: Zahlreiche Unternehmen, deren Übernahme durch Schulden finanziert wurde, brechen zusammen. Laut S&P könnte die Ausfallrate in Westeuropa dieses Jahr auf ein Rekordhoch steigen.
Die weltweite Rezession dürfte 2009 zahlreiche Unternehmen, die Ziel einer schuldenfinanzierten Übernahme geworden sind, in den Abgrund reißen. Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) geht davon aus, dass dieses Jahr 90 bis 112 westeuropäische Unternehmen mit einer spekulativen Bonitätsnote von "BB+" oder schlechter ihre Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen können.
Das entspräche einer Ausfallquote von 11,7 bis 14,7 Prozent, hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten Studie. In der vorangegangenen Schätzung war S&P noch von einer Ausfallquote von 8,7 bis 11,1 Prozent ausgegangen. Sollten sich die Erwartungen erfüllen, würde der alte Höchststand von zwölf Prozent aus den Jahren 2001 bis 2003 übertroffen. Unter diese Kategorie gefährdeter Unternehmen fallen viele Firmen, hinter denen Private-Equity-Gesellschaften stehen.
S&P hat insgesamt 22 Noten, um die Bonität eines Unternehmens zu bewerten. Die Skala reicht von "AAA" (erstklassige Bonität) bis "D" (Zahlungsausfall). Als Investmentgrade gelten die obersten zehn Stufen bis "BBB-". Hier werden Zahlungsausfälle als relativ unwahrscheinlich angesehen.

Exzesse der Boomzeit rächen sich

Die düstere Prognose legt nahe, dass die Private-Equity-Branche jetzt für ihre riskanten Transaktionen der Vergangenheit büßen muss. Die Beteiligungsgesellschaften überboten sich in den Boomjahren regelrecht bei der Übernahme von Unternehmen und bürdeten die Schuldenlast den Zielobjekten auf. Im Zuge der Kreditkrise rächen sich diese schuldenfinanzierten Akquisitionen (Leveraged Buy-Outs, LBOs): Zahlreiche Firmen brechen unter der Zinslast zusammen, was bei ihren PE-Eignern zu großen Abschreibungen führt.
LBO-Firmen sind laut S&P besonders gefährdet. Die Ratingagentur leitet das ab aus einem Vergleich der Ausfallraten von Unternehmen mit einem Credit Estimate und einem regulären Rating. Ein Credit Estimate ist eine Bonitätseinschätzung auf vertraulicher Basis, die sich an Investoren richtet, die in Verbindlichkeiten des jeweiligen Unternehmens investieren. Nach Angaben von S&P standen 2008 hinter 93 Prozent aller Gesellschaften mit einem Credit Estimate Private-Equity-Investoren. Die Credit-Estimate-Ausfälle sind mit anderen Worten ein guter Indikator für die Finanzkraft der LBO-Unternehmen.
Laut S&P lag die Ausfallrate bei Credit Estimates im vergangenen Jahr mit 4,76 Prozent deutlich höher als die 3,42 Prozent, die bei Unternehmen mit einem öffentlichen Rating von "BBB-" und schlechter anfiel. "Dieser Trend wird sich unserer Meinung in der nächsten Abschwungsphase des Kreditzyklus fortsetzen", schrieben die S&P-Experten.
"Das liegt (...) daran, dass die durchschnittliche Kreditqualität von Credit Estimates eine Stufe unter der der Kreditratings liegt, da LBOs im Vergleich zu herkömmlichen Unternehmensfinanzierungen typischerweise aggressivere Strukturierungen und schwächere Kreditratios aufweisen", hieß es in dem Bericht.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.ftd.de