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Fed-Prognose noch düsterer

Die US-Notenbank bleibt für die Konjunktur weiterhin extrem pessimistisch: Die ohnehin schon düsteren Wachstumsprognosen wurden nochmals gesenkt – insbesondere für das zweite Halbjahr 2009, heißt es im Protokoll der März-Sitzung des Offenmarktausschusses der Federal Reserve. Der Zentralbankrat (FOMC) forderte, noch mehr Wertpapiere aufzukaufen.

HB WASHINGTON. Zum Zeitpunkt der jüngsten Zinsentscheidung hätten sich alle Wirtschaftssektoren sehr schwach präsentiert, bei einer steigender Zahl von Arbeitslosen und anhaltenden Turbulenzen an den Finanzmärkten, heißt es im Protokoll der März-Sitzung des Offenmarktausschusses der Federal Reserve, das am Mittwoch in Washington veröffentlicht wurde. Vor diesem Hintergrund habe sich der Zentralbankrat (FOMC), der über den Kurs der Fed entscheidet, für eine „substanzielle“ Intensivierung der Aufkäufe von Wertpapieren ausgesprochen. „Die Bedingungen im Kreditgeschäft blieben weiterhin frostig und die Finanzmärkte fragil. (..) Alles in allem äußerten die Teilnehmer (der FOMC-Sitzung) Sorge über die Risiken für die Konjunktur, bei einer ohnehin schon schwachen Prognose.“
Die Fed hatte Mitte März den Ankauf von Staatsanleihen im Volumen von 300 Mrd. Dollar und die Ausweitung bereits bestehender Ankaufprogramme für Unternehmensanleihen und hypothekenbesicherte Papiere, die durch die Subprime-Krise kaum mehr verkäuflich geworden waren, beschlossen. Den seit Dezember bei praktisch Null liegenden Leitzins hatten die Notenbanker wie erwartet nicht angetastet.
Da sich in den vergangenen Monaten eine rapide Verschlechterung auf dem Arbeitsmarkt gezeigt habe und die Industrieproduktion ebenfalls weiter zurückgehe, sei in nächster Zeit mit weiter sinkenden Investitionen der Unternehmen zu rechnen. Auch die Nachfrage nach neuen Häusern bleibe gering. Einzig der Konsum habe eine gewisse Stabilisierung gezeigt, so die Fed.
Die niedrigeren Wachstumsaussichten dürften zu einer bis Anfang nächsten Jahres steigenden Arbeitslosigkeit führen. Die Inflation sollte allerdings durch niedrige Energie- und Rohstoffkosten und sinkende Importpreise gedämpft werden. Alle FOMC-Mitglieder gaben an, dass sich die Marktbedingungen im Vergleich zu ihren Erwartungen seit dem letzten Treffens verschlechtert hätten. Die steigende Arbeitslosigkeit und die sinkende Produktion dürften auf dem Konsum und den Investitionen lasten und da die schwächelnde Wirtschaft das Risiko von Verlusten bei Finanzinstituten erhöhe, dürften die Bedingungen auf den Kreditmärkten noch straffer werden.
Analysten zeigten sich in ersten Reaktionen besorgt: „Die Märkte geben nach, weil sie ihre Wachstumsprognosen nochmals gesenkt haben“, erklärte Dave Rovelli, Chef des Aktienbrokers Canaccard Adams in New York. „Das einzig Positive ist, dass auch die Prognose für die Inflation zurückgenommen wurde. Das ist zurzeit aber auch kein Thema, aber wenn die Wirtschaft anfängt sich zu erholen, dann wird es eines werden.“
„In dem Protokoll wurde überraschend wenig zu den quantitativen Lockerungen wie dem Ankauf von Staatsanleihen gesagt“, monierte Analyst Omer Esiner von Ruesch International. Der beschlossene Ankauf von Staatsanleihen wurde von den FOMC-Mitgliedern als angemessene Maßnahme angesehen und sei eine nötige Stützung der Wirtschaft. „Es sieht so aus, als ob sie sich wirklich Sorgen um den schwachen Wirtschaftsausblick machen“, sagte ein weiterer Experte. Dem schloss sich auch Chefvolkswirt von Fact and Opinion Economics, Robert Brusca an. „Der Zusatnd der Wirtschaft ist sehr schlecht und über dieses große Problem macht sich die Fed viele Gedanken.“ Die Notenbank habe ihre Maßnahmen ergriffen – „es sieht derzeit aber nicht so aus, als ob noch viel mehr ansteht.“
An den Märkten wurde das Protokoll verhalten aufgenommen. Die Kurse von US-Staatsanleihen legten ein wenig zu, der Aktienmarkt zeigte eine leicht negative Reaktion, erholte sich später aber wieder. Händler erwarten, dass der Dollar von den schwächeren Aussichten auf das Wirtschaftswachstum profitieren könnte. „Dadurch dürfte die Risikoaversion im Markt wieder steigen“, sagte ein Devisenexperte. Der Euro entfernte sich denn auch von seinem Tageshoch bei 1,3309 Dollar und kostete zuletzt 1,3234 Dollar.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Handelsblatt.com