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Am Ende der Krise? Von wegen

Von Robert Mayer

Für die Experten von Boston Consulting ist die Wirtschaftskrise längst nicht ausgestanden. Dafür sind die Ungleichgewichte – etwa in den USA zu gross.
Sehen wir das erste Lichtflackern am Ende des Tunnels? Die jüngsten Kurszuwächse an den Aktienbörsen und die abgebremste Talfahrt bei vereinzelten vorauslaufenden Konjunkturindikatoren wecken Hoffnungen, dass die Wirtschaftskrise ihren Tiefpunkt (bald) erreicht hat.
Die Boston Consulting Group (BCG) ist dezidiert anderer Meinung: «Wir stehen erst am Anfang der Krise», sagte Matthias Naumann, Managing Partner des Schweizer Ablegers der Unternehmensberatungsfirma, am Dienstag vor Journalisten.
Der gegenwärtige Konjunktureinbruch ist laut BCG in verschiedener Hinsicht einmalig. Besonders augenfällig: In den USA, wo die Krise ihren Anfang nahm, ist die private und öffentliche Verschuldung seit Ende der 80er-Jahre regelrecht explodiert. Bewegte sich die US-Gesamtverschuldung seit dem Ersten Weltkrieg in einem Band zwischen 100 und 150 Prozent der jeweiligen Wirtschaftsleistung – abgesehen von einem Ausreisser zu Anfang der 1930er-Jahre –, so ist sie im Zuge der Börsenhausse ungebremst auf gegen 400 Prozent geklettert.

Sparquote: Null
Zugleich haben die US-Haushalte ihre Spartätigkeit seit 2005 praktisch auf Null reduziert – mit der Folge, so Naumann, «dass die Leute kein Geld für den Konsum haben». Als Lokomotive für die Weltkonjunktur fallen die US-Konsumenten somit aus – in besseren Zeiten hatten sie immerhin 15 bis 17 Prozent des weltweiten Privatkonsums bestritten.

Seltener «Dreifach-Crash»
Um von ihrer enormen Verschuldung herunterzukommen, stünden den USA – neben dem Sparen – grundsätzlich noch zwei andere Alternativen offen, wie Naumann ergänzte: Sie können einerseits ihre Währung abwerten, riskieren damit aber einen Abwertungswettlauf mit den Wirtschaftspartnern. Zum andern können sie ihre (reale) Schuldenlast durch eine höhere Inflation vermindern. Wie immer die US-Wirtschaft am Ende zu einer ausbalancierteren Entwicklung zurückfindet – solange sie in diesem schmerzhaften Anpassungsprozess steckt, sind von der weltgrössten Volkswirtschaft keinerlei Konjunkturimpulse zu erwarten.
Die gegenwärtige Wirtschaftskrise hat auch deshalb eine ganz besondere Qualität, weil sie laut Elmar Wiederin, geschäftsführender Direktor von BCG Schweiz, von einem «Dreifach-Crash» geprägt wird: Immobilienkrise, Bankenkrise und Börsenabsturz sind weltweit gleichzeitig ausgebrochen – etwas was zuvor erst viermal passierte. Auf der Basis historischer Vergleiche geht Wiederin davon aus, dass die Wirtschaftsleistung in der entwickelten Welt als Folge des jetzigen dreifachen Crashes über zehn Quartale hinweg und insgesamt um 18 Prozent sinken wird.

Eine Krisenspirale droht
Der dritte Grund, weshalb die Krise laut Boston Consulting noch längst nicht ausgestanden ist, lässt sich mit Rückkopplungseffekt umschreiben. «Auf eine Krise der Realwirtschaft folgt immer eine Finanzkrise», betonte Naumann. Dass die Turbulenzen ihren Ursprung auf den Finanzmärkten hatten und dann auf die Realwirtschaft übersprangen, um nun wieder auf den Bankensektor zurückzuschlagen, macht die Sache nur noch schlimmer. Der Einbruch in der Realwirtschaft «infiziert» die Geldhäuser vor allem über zwei Gefahrenherde: einerseits über Ausfälle auf Kreditkartenschulden und anderseits durch Firmenkonkurse, die ebenfalls mit Kreditausfällen verbunden sind.
Die Banken, so Naumann, würden nicht umhin kommen, ihr Geschäftsmodell zu überprüfen. Dabei liegt der Fokus mehr denn je auf den Kernkompetenzen und einem noch effizienteren Kapitaleinsatz.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.bernerzeitung.ch