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Wie man aus einer Krise eine große Krise macht (von Bill Bonner)

Die Fakten selbst sind schon außergewöhnlich genug, aber die Theorien rauben einem den Atem. Die Große Krise in den Vereinigten Staaten", schrieb Milton Friedman"... gibt ein Zeugnis davon ab, wie viel Schaden durch die Fehler von Seiten einiger Männer verursacht werden kann, wenn sie eine sehr große Macht über das monetäre System eines Landes ausüben können." Ereignisse, die man bislang nur aus Geschichtsbüchern kannte...

Was ist das für eine wunderbare Zeit, um am Leben zu sein. Wir werden bald Dinge erleben, über die wir bislang nur in den Geschichtsbüchern gelesen haben... z.B. eine große Krise. Eine Krise ist ein natürliches und wiederkehrendes Merkmal des Kapitalismus. Aber eine große Krise erfordert normalerweise Lobbyarbeit.
Die düsteren Tatsachen stehen nicht zur Diskussion und es ist die Sache kaum wert, sich ihrer zu erinnern. Die Zentralbank hat den Dünger auf Feld gebracht. Die Preise für Anlagewerte sind wie Unkraut nach oben geschossen. Die Anleger haben sich mitreißen lassen. die Verbraucher ließen sich gehen. Die Wall Street und die Londoner City haben beide ihren Kopf verloren.
Und dann haben die Kapitalisten ihr Geld verloren. Große Sache. So soll es auch laufen. Der Kapitalismus ist von Natur aus dynamisch und unbeständig... er ist voller Sturm und Drang, Boom und Krise, Kreativität und Zerstörung. Er war schon immer anfällig dafür, sich genau zu dem Zeitpunkt selbst in die Luft zu jagen, zu dem sich die Menschen am stärksten auf ihn verlassen.
Was die gegenwärtige Krise anbelangt, hätte sogar ein Zentralbanker sie kommen sehen müssen. Wenn man Geld an Leute verleiht, die das Geld nicht zurückzahlen können, dann muss man immer mit Schwierigkeiten rechnen. Aber das hält die Kapitalisten nicht davon ab, bei den Behörden zu jammern, wenn die Schwierigkeiten dann wirklich kommen. Halb Idiot und halb Knecht, haben sich die Regierungen in Bewegung gesetzt. 14 Billionen Dollar, oder etwas in der Größenordnung, wurden eingesetzt, um zu verhindern, dass der Kapitalismus sich selbst korrigiert.

Mehr Protektionismus
Der Protektionismus nimmt wieder zu - und das in einer Zeit, in der die wichtigsten Köpfe des Landes dagegen wettern. In Europa senken sie die Lebenserwartung von Autos. In Amerika leiten die Regierungsvertreter im Grunde genommen die größte Automobilindustrie... die größten Versicherungsunternehmen... und auch die größten Hypothekenfinanzierer. Schon bald haben sie vielleicht auch die Kontrolle über die Fast-Food-Ketten. Mehr Fehler, mehr Schikanen - sind - mit anderen Worten - das, womit wir zu rechnen haben.
Selbst die angeblichen Freunde sagen, dass der freie Markt sich als gescheitert und als Scharlatan erwiesen hat. Und das ist der Grund, warum sich die G20 in der vergangenen Woche in London getroffen haben - sie sollten entscheiden, was man in dieser Sache unternehmen kann. Peter Thal Larsen schrieb in der Financial Times:
Das weltweite Finanzsystem, so wie wir es kennen, war von einer Deregulierung verfälscht, die von einem Glauben an den freien Markt getragen wurde. Dieser Ansatz ist gescheitert. Die Aufgabe besteht heute darin, zu beweisen, dass man ihn mit besseren Bremsen und einer besseren Steuerung wieder auf die Straße bringen kann. Bis zum Ende des Gipfeltreffens wird die Welt eine viel deutlichere Vorstellung davon haben, ob das System überleben kann oder nicht."
William Pesek äußert sich auf Bloomberg: Es besteht überhaupt keinen Zweifel mehr daran, dass die Welt, so wie Reagan sie sich vorgestellt hat, nicht funktionieren kann. Der Washington Consensus der freien Märkte, des kleinen Staates und der uneingeschränkten Globalisierung, der die Neunziger Jahre charakterisierte, ist vorbei."

Im Wald verlaufen
Und gleichzeitig sitzen sie im anderen Lager um die offenen Feuer... und stellen fest, dass sie sich im Wald verlaufen haben. Das Magazin Nation bringt einen Beitrag Den Sozialismus neu denken", in dem Barbara Ehrenreich und Bill Fletcher schreiben: Haben wir einen Plan, Leute? Können wir unseren Weg hier heraus erkennen, in eine gerechte, demokratische, tragbare (hier können Sie Ihre Lieblingsadjektive beliebig frei ergänzen) Zukunft? Wir wollen es offen auf den Tisch legen. Nein, wir sehen den Weg nicht."
Nachdem die üblichen Gutmenschen keine Ideen mehr haben, wendet die Welt ihr müdes Auge in eine andere Richtung. Wer kann den Kapitalismus jetzt noch retten? Die Kommunisten!
Wenn die Kräfte des Marktes unkontrolliert bleiben, dann wird das zu einer Investitionsblase führen und letzten Endes zu einer katastrophalen Marktreinigung in Form einer Finanzkrise wie der aktuellen Krise", heißt es in einem Bericht von der chinesischen Zentralbank.
Alle wollen Chinesen sein. Weil die Chinesen Geld haben. Und weil sie keinen freien Markt haben. Es wird allgemein davon ausgegangen, dass das Reich der Mitte einen Konjunkturrückgang ohne demokratische, vom Konsens geführte Institutionen, die im Weg stehen, effektiver bekämpfen kann.

Welche Theorie hat die Zentralplanung zu bieten?
Aber hier ist der Grund, warum ich nach Luft schnappe. Welche Theorie hat die Zentralplanung zu bieten - egal ob sie von den chinesischen Kommunisten oder den amerikanischen Demokraten kommt - die das Kapital besser verteilen kann, als die Leute, die es verdient haben.
Es gibt keine solche Theorie. Und das ist der Grund, warum die Weltführung - und auch die meisten Kommunisten - sich selbst eine saftige Lügengeschichte gönnen. Sie sagen, dass sie überhaupt keine Theorie bräuchten. Pragmatismus", war das Wort, das jeder in der vergangenen Woche in London im Munde führte. Frei von den Ketten zu den toten Wirtschaftswissenschaftlern, sagen sie, wollen sie alles was wirkt" ausprobieren.
Ach, diese liebenswerten Schwachköpfe. So naiv, dass sie alles glauben würden, so aufnahmefähig wie ein Mülleimer. Pragmatismus" ist in der Wirtschaft so trügerisch, wie die Männer, die ihn predigen. Jeder von ihnen hat eine eselsohrige Ausgabe von Keynes Allgemeiner Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes" in der Aktentasche und ein Ass im Ärmel. Und jede angeblich neue, pragmatische Idee, die sie entwickeln, ist im Grunde genommen lediglich eine andere Version der gleichen verpfuschten Heilmittel, die die Wirtschaft das letzte Mal schon an das Krankenhaus fesselte.
Vielleicht kann man eine Brücke pragmatisch zeichnen. Wenn einem die Farbe nicht gefällt, dann kann man sie schnell ändern. Aber wenn man eine Brücke, ein Flugzeug oder ein Wirtschaftssystem baut, dann kann man das nicht ändern, nachdem man einmal damit angefangen hat. Man muss eine Vorstellung haben, wie es funktionieren soll, ehe man anfangen kann. Abgesehen davon, kommt es nicht über Nacht zu den Ergebnisse aus den fiskalischen, den monetären oder den regulatorischen Maßnahmen. Die Rückkopplungschleifen brauchen Jahre.
Die Bolschewiken haben sieben Jahrzehnte gebraucht, ehe ihnen klar wurde, dass sie über's Ohr gehauen wurden. Friedmans Kritik an der Politik zur Großen Wirtschaftskrise in Amerika ist erst dreißig Jahre nach dem Ereignis erschienen. In Japan wissen sie immer noch nicht, was damals wirklich schief gelaufen ist. Und wenn die Regierungsvertreter diesmal dahinter kommen werden, dann werden sie vermutlich schon längst eine ganz gewöhnlich Krise in eine große Krise verwandelt haben.

Quelle: Kapitalschutz Akte
» Wie man aus einer Krise eine große Krise macht
weitere Informationen:
» Investor Verlag

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Frank-Meyer.eu