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Ein eiserner Besen statt guter Worte

Sie sitzen zusammen und reden. Ob auf dem G20-Gipfel etwas herauskommt, ist eher zweifelhaft. Dazu haben die Chefs der Länder viel zu unterschiedliche Interessen, obwohl sie eines eint – die Not. Statt zu reden, sollten sie zu Hause beginnen auszumisten, und das nicht nur mit Worten...

Mitarbeiter von Firmen werden wegen des Verzehrs von Brotbelag entlassen. Erinnern Sie sich an die Nachricht über eine Verkäuferin, die zwei Pfandbons nicht abgerechnet hatte? Übrigens wer sein Knöllchen nicht bezahlt, landet vor Gericht, wenn es schlimm kommt die Beugehaft. Zur gleichen Zeit werden erfolglose Manager gefeuert, die dann mit ihren vertraglich zugesicherten Pensionen oder Abfindungen in Millionenhöhe rechnen können oder im nächsten Unternehmen ihren hochbezahlten Feldzug der Dummheit fortsetzen können. Und wenn Gelder ausbleiben, bekommen sie diese mit Hilfe eines Gerichts. Die Welt ist aus den Fugen.
In diesen Tagen will man in London das Finanzsystem bändigen, kontrollieren und überwachen. Doch wer überwacht die Überwacher? Und ist es nicht zynisch, dass Alan Greenspan weiter Prognosen abgibt und Reden hält, obwohl er eine gehörige Mitschuld am Aufpumpen einer Blase trägt? Wieso hat man ihm seinen „Sir“ nicht längst schon abgenommen? Hat er gute Bekannte? Heute sind die Notenbanken wieder am gleichen Punkt wie Greenpan damals nach dem Platzen der Internetblase. Und was machen sie? Sie verwenden die gleichen Rezepte.
In London versuchen Demonstranten die Bank of England zu stürmen und schlagen Fenster der Royal Bank of Scottland ein. Bankangestellte gehen inkognito zur Arbeit oder bleiben gleich zu Hause. Es ist kein Wunder, dass sich der Hass aufstaut. Die Masse vermeidet dabei eine Unterscheidung. Da die meisten die Hintergründe nicht verstehen, ist die Wut blind. Und da die Masse unwissend ist, orientiert sie sich an den anderen.
Und so richtet sich der Frust gegen Bankangestellte, die mit der Sache direkt nichts zu tun haben. Diese haben Produkte verkauft, die sie vielleicht mehr oder auch weniger verstanden haben, denn sie hatten Vorgaben und Angst vor Entlassung. „Wenn alle das machen, wird es schon richtig sein“, sagte eine Sparkassenangestellte auf einer Veranstaltung. Der Topf Erbsen wollte verteilt werden. Seriöses Auftreten und Krawatten waren dabei hilfreich. Das sind Bilder in den Köpfen der Otto Normalverbraucher, die vielleicht die Dinge nicht verstehen, wohl aber die Zahl auf ihrem Kontoauszug. Das macht emotional.
Hätte die Regierung beizeiten Fehler eingestanden und gleichzeitig begonnen diese zu beheben, wäre die Welt vielleicht nicht besser geworden, jedoch etwas sauberer. Man hätte bislang viel mehr Verantwortliche aus dem Verkehr ziehen sollen, nicht zu vergessen die dünnbrettbohrenden Beraterexperten mit ihren alten Lehrbuchmeinungen. Doch heute werden Verursacher geschützt. Viele von ihnen scheinen beste Kontakte zu haben. Lobbygruppen haben im Laufe der Zeit ganze Arbeit geleistet. Manche Böcke werden sogar zu Gärtnern gemacht. Das sind Leute die Suppen einführten und dafür sorgen, dass die Allgemeinheit diese auslöffelt. Das ist ver-rückt und vor allem ungerecht.
Die armen Politiker... Mit den Dingen überfordert, suchen sie Rat bei denen, die das Spiel verstanden haben und werden auf ein Karussell gesetzt, von dem es sich nicht leicht abspringen lässt. Da werden Manager gefeuert, die zugleich eine eigene Firma gründen und den alten Arbeitgeber gegen Bares beraten. Sonst kennt sich ja niemand mit der Materie aus.
Wenn sich die Politik nicht auf die Suche nach Verantwortlichen macht, wird es der Bürger tun. So wie gerade in London. Und er wird wohl kaum unterscheiden können, wer wirklich verantwortlich ist und wer nicht. Ich denke, es gehört zu einer „Neuordnung der Finanzmärkte“ dazu, die Verantwortlichen in die Wüste zu schicken – ohne Abfindungen - und Leute hinter Gitter zu setzen, die nicht nur das System ausgenutzt haben, sondern jetzt auch noch versuchen, dieses wie eine Kuh zu melken. Nicht nur in London hat man zu tun. Die Politik ist in der Pflicht, Konsequenzen zu ziehen, durchzugreifen und den Stall auszumisten, um künftig Schaden vom Volk abzuwenden. Ja, der Pranger war im Mittelalter ein sehr wirksames Instrument.
Solange Täter geschützt werden, wird es keine Grundreinigung geben. Solange die alten Lehrbücher aus den Schubladen gezogen werden, die da sagen, dass Feuer mit Benzin zu löschen wäre, wird es schlimmer, statt besser. Ich wette, wenn man echte und allem ehrliche Einschnitte ankündigt und durchsetzt, selbst wenn es schmerzlich wird, würden die meisten das akzeptieren. Doch da man früher zu feige und jetzt auch. Man verschiebt die Probleme und türmt sie wie ein Schneepflug auf. Mit steigender Fallhöhe trifft es dann auch diejenigen, die nichts mit der Sache zu tun haben. Und dann sind alle schrecklich überrascht. Nicht nur die Spekulationen gehören eingedämmt, sondern auch die, die sie anheizen. Und die Demonstranten in London hatten einen ganz guten Riecher, als sie in die Bank of England eindringen wollten...

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Frank-Meyer.eu