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Staatsbankrott programmiert

Von Martin Hennecke Dienstag, 31. März 2009
Staaten machen Schulden, Zentralbanken drucken Geld als gäbe es kein Morgen. Die Staatsanleihen der Industrienationen laufen auf Junk-Status zu - urteilt die Ratingagentur S&P. Die Frage ist nicht "ob", sondern "wann" sie wertlos sind. Mit der Finanzkrise ist dieser Zeitpunkt näher gerückt. Weimar lässt grüßen.

Innerhalb der letzten 12 Monate haben wir ein starkes Deflationsszenario beobachten koennen, was viele Anleger dazu veranlasst hat in die vermeintliche Sicherheit von Cash und Staatsanleihen zu fluechten.
Sicherlich bestehen auch weiterhin deflationaere Risiken, besonders in Anlagen, die typischerweise auf Kredit finanziert wurden, wie z.B. Immobilien. Deshalb sollte man nach Moeglichkeit schuldenfrei sein oder eventuell bestehende Schulden (inklusive Hypotheken) als erste Prioritaet begleichen.
Gleichzeitig muss man sich jedoch auch der Tatsache bewusst sein, dass das schier grenzenlose Schuldenmachen der Staaten Konsequenzen schwerwiegende hat. Es entsteht dadurch eine Situation, die durchaus mit Weimar vergleichbar ist. Diese, mit Weimar Deutschland vergleichbaren, ‘quantitative easing’ Methoden der westlichen Zentralbanken weerden die Deflation sehr schnell in Inflation und moeglicherweise Hyperinflation umschlagen lassen. Nämlich dann, wenn das vertrauen in Staatsanleihen und Waehrungen verloren geht.
Im Prinzip handelte der Staat und die Zentralbank in den 30iger Jahren ähnlich wie heute, wenn auch die Gründe unterschiedlich waren. Damals mussten die Lasten des Krieges finanziert werden. Dies führte zu masslosem Gelddrucken - ebenfalls in Form von ‘quantitative easing’, wie man heute sagen würde.
Erste Folgen des Gelddruckens sind heute schon spürbar. Die kürzliche Schwaeche der Bond-Auktionen insbesondere in Grossbritannien und den USA (trotz Intervention durch Teil-Kauf der eigenen Anleihen) deutet darauf hin, dass Staatsanleihen, besonders die langfristigen, die naechste grosse Asset-Blase darstellen und moeglicherweise bald stark einbrechen koennten, da die Bailouts der Banken und Konjukturpakete die finanziellen Resourcen / Finanzierungsfaehigkeiten der Staaten uebersteigen.
Die Probleme/Verluste der Banken wurden ja nicht wundersam geloest, sondern ledeglich durch die Bailouts auf die Staaten, und damit auf die Steuerzahler und die Waehrungen (zukuenftige Inflation) uebertragen.
Im Hinblick auf die heikle Haushaltslage warnte die Bank of England kuerzlich Grossbritannien’s Regierung vor weiteren Bailouts / Konjukturpaketen. Es wurde auch die moegliche Notwendigkeit von ploetzlich stark ansteigenden Zinssaetzen dargelegt. Als noch dramatischer wird die Aussage des Finanz-Spekulanten/Finanzier’s George Soros gewertet, der am Wochenende die Ansicht aeusserte, dass die Notwendigkeit eines IMF-Bailouts fuer Grossbritannien „conceivable“ (moeglich) waere. Natuerlich sehen Irland, die gerade auf AA+ herabgestuft wurden, sowie Griechenland, Spanien, Portugal und Italien auch nicht besser aus.
Diese Entwicklungen sind besonders vor dem Hintergrund von Standard & Poor’s Staatsanleihen-Rating Projektion vom Maerz 2005 interessant, denn schon damals prognostizierte die Rating-Agentur, dass die Staatsanleihen aller grossen westlichen Industrienationen auf den Junk-Status zulaufen. [Siehe Artikel: http://www.kitco.com/ind/hennecke/dec012006.html.] Es ist bemerkenswert dass diese Rating-Herabstufungen schon vor dem sichtbaren Ausbruch der Finanzkrise erwartet wurden, die jetzt natuerlich die Staatsausgaben noch weiter nach oben treibt waehrend Steuereinnahmen kollabieren.

Junk Status für Frankreich, USA, Deutschland und GB
Prognose vom März 2005

Aus "gutem Grund" gibt es derzeit keine neuen Prognosen der Rating-Agenturen in Sachen Staatsanleihen mehr. Wie weit das "Ende", also der Junk-Status, aufgrund der aktuellen Schuldenorgie zeitlich nach vorne gerückt ist, bleibt ein Geheimnis von S&P & Co. - Doch das Ende scheint bedenklich nächer gerückt zu sein.
Investoren sollten sich demnach der Gefahr bewusst sein, dass die ausser Kontrolle geratenen Staatsschulden letztendlich in der Hyperinflation muenden koennten, und aufgrund dessen insbesondere langfristige Staatsanleihen sowie langfristigen Anleihen allgemein meiden. Edelmetalle stellen eine gute inflations-sichere Alternative dar. Ausserdem haben sich letzlich, nach dem starken Abverkauf in 2008, auch in anderen Rohstoffen sowie in einigen export-unabhaengigen Asiatischen/Chinesischen Firmen attraktive Anlagemoeglichkeiten aufgetan.
Martin Hennecke - Associate Director,
Tyche Group, Hongkong. Kontakt: mhennecke@tyche-group.com

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » MMnews.de