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Banken: Auferstanden aus Ruinen?

Schöne neue Bankenwelt: Gestern noch am Abgrund, seit letzter Woche wieder Milliarden-Gewinne. Alles wieder im Lot bei den globalen Pleite-Kandidaten? Oder nur Luftnummern im Finanzsystem? Spurensuche im "Gute-Nachrichten-Kartell".

Eigentlich war es nur eine interne E-Mail von Citigroup-Chef Vikram Pandit. Doch die Aktion wurde perfekt an Wall Street inszeniert. Was zunächst nur als "intern" gehandelt wurde, vermeldete die Presse bald als Sensationsstory: Die Citibank hat in den ersten beiden Monaten Milliardengewinne verbucht.
Die Nachricht verfehlte ihre (vermutlich gewollte) Wirkung nicht: "Wie einst Tom Hanks und Meg Ryan im Filmklassiker "E-Mail für dich" griffen die Akteure an den Aktienmärkten die elektronische Botschaft begierig auf. Unter Führung der Finanzsektoren zogen Dow Jones Industrial Average und Dax über die Schwellen von 7000 und 4000 an, deren Unterschreiten zuvor Befürchtungen über einen neuerlichen heftigen Kursabsturz genährt hatte" - schreibt die Börsen-Zeitung.
Doch eine Bankenschwalbe macht bekanntlich noch keinen Finanzfrühling. Und siehe da, plötzlich vermeldeten fast alle großen Beinahe- oder Pleitekandidaten rings um den Globus im 12-Stunden-Takt, dass die Milliarden wieder sprudeln. Und der Mainstream frohlockt: So berichtete die FTD:

Wir verdienen wieder Geld: Mit dieser Aussage haben die Chefs mehrerer Institute für Erleichterung an den Börsen gesorgt. Tatsächlich sprechen viele Indizien für wieder sprudelnde Gewinne der Geldhäuser. Als hätten sie es verabredet: Nachdem die Banken dieser Welt monatelang Hiobsbotschaften en masse produziert haben, kommen ihre Chefs derzeit schon fast reihenweise mit guten Nachrichten aus der Deckung. Der Start in das Jahr 2009, tönt es plötzlich aus Frankfurt, New York und Zürich, sei prächtig verlaufen.

Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann vermeldet für Januar Erträge von 2,8 Mrd. Euro - nur knapp weniger als im Boomjahr 2007. Im Februar habe dieser Trend angehalten. Die Chefs von Citigroup, JP Morgan, sowie Bank of America berichteten, ihre Institute hätten in den ersten zwei Monaten des Jahres schwarze Zahlen geschrieben. Bank-of-America-Chef Kenneth Lewis kündigte sogar gleich für das Gesamtjahr ein positives Ergebnis an. Zuvor hatten bereits Credit Suisse und Commerzbank gute Starts in das laufende Jahr gemeldet.

Dass selbst Institute wie die Citigroup und Bank of America, die mit riesigen Summen an Steuergeld gestützt werden mussten, so gute Botschaften verbreiten, überrascht. Schließlich werden sich die Bankchefs kaum zu einem Gute-Nachrichten-Kartell zusammengeschlossen haben

Die FTD deutet es zwar an, verwirft die These aber gleich wieder - nach dem Motto: Nur nicht hinterfragen, nur nicht zweifeln. Dabei wurden die wesentlichen Elemente der weltweiten Banken PR-Aktion schon angesprochen: "Als hätten sie es verabredet" vermeldeten die Kreditinstiute "schon fast reihenweise gute Nachrichten". Bei der Deutschen Bank gar läuft das Geschäft wieder so gut wie im Boom Jahr 2007.
In der Wirtschaftspresse wird diese wundersame 180Grad Wende wie eine Selbstverständlichkeit widergekaut. Keine Fragen. Keine Skepsis. Doch genau die ist mehr als angebracht.
Die FTD schreibt: "Schließlich werden sich die Bankchefs kaum zu einem Gute-Nachrichten-Kartell zusammengeschlossen haben". - Doch genau danach sieht die gut abgestimmte globale Banken PR-Aktion aus. Nichts anderes als ein "Gute-Nachrichten-Kartell" - um Märkte und Menschen ruhig zu stellen.
Wie kann eine Bank in der schlimmsten Geldsystem-Krise der Menschheit Gewinne erzielen wie zu besten Boomzeiten?
Wie wäre es denn mit folgender Erklärung: Die Banken sitzen auf Billionen Dollar faulen Assetts, die sie nicht mehr verkaufen können. Das erkennen auch die Notenbanken unter Führung der FED. Bernanke schlägt also den größten Kreditinstituten folgenden Deal vor:
Verkauft euch das Zeug einfach gegenseitig, dann könnt ihr es wieder höher bewerten. Motto: Ich kaufe von dir deinen abgewerteten Kreditmüll zu 10% höheren Kursen ab, wenn du mir ebenfalls meinen Kreditmüll 10% teurer abkaufst.
Unterm Strich sitzen also beide Banken auf dem gleiche Schrott, nur mit einem Unterschied: Sie haben ihn sich zwischendurch zu höheren Preisen verkauft und können ihn so als Gewinn verbuchen.
So oder so ähnlich könnte es gewesen sein, als die größten Banken dieser Welt sich vor wenigen Monaten in den USA trafen, um Auswege aus der Finanzkrise zu erörtern. Bekanntlich war auch die Deutsche Bank auf diesem Meeting vertreten, von dem relativ wenig an die Außenwelt trat.
Die Direktive der FED lautete dieser Version nach wie folgt: Wertet den Schrott ab, weist riesige Verluste aus. Anschließend verkauft ihr ihn euch zu höheren Preisen wieder gegenseitig und ihr seid fein raus mit eurer Bilanz. Ausserdem wäre es ein hervorragendes Signal an die Finanzmärkte.
Und so ist es dann auch geschehen. Urplötzlich und wie aus heiterem Himmel verkünden die Kreditinstitute, dass sie wieder Millarden - Gewinne verbucht haben. Wie diese im Einzelnen zustande gekommen sind, bleibt gleichwohl im Dunkeln.
Auch einem aufmerksamen Besucher von MMnews sind diese Luftschlösser aufgefallen. Denn solche Schönrechnungen sind im Bankengewerbe nichts Ungewöhnliches. Banken können Gewinne aus der Luft zaubern. Voraussetzung ist nur, dass alle mitspielen. Danach ist die Aktion so abgelaufen:
Tatsächlich gibt es diese Gewinne, und wenn benötigt auch längerfristig. Es ist sozusagen eine echte Wundertüte, denn die Banken nutzen einfach die Regelungen des US-GAAP für sich: Bank A, B und C haben jeder wertlose Papiere (Level 3 Assets, also Werte ohne Marktpreise) für angenommen nominal 100 Mrd in den Büchern. Bewertet sind diese mit aktuell 40 Mrd (40%), der Rest wurde schon abgeschrieben. Jetzt beginnt die wundersame Vermehrung:

Bank A verkauft an Bank B beispielsweise Papiere für nominal 10 Mrd für 10 Mrd (ja Bank B kauft noch mehr wertloses Zeug!)
Ist denn der Vorstand verrückt? Selbst die 40% "Marktwert" waren doch noch geschönt? Nun, Bank B verkauft selbst ja an Bank C Papiere im gleichen Stil und zu gleichen Konditionen.
Bank C wiederum an Bank A.
Warum das ganze? Nun jeder gewinnt! Denn plötzlich gibt es ja wieder einen "Markt" für solche Produkte. Und siehe da, die Marktpreise sind viel höher als die Buchwerte. Jede Bank macht also einen Gewinn von 6 Mrd und zusätzlich können die noch die Buchwerte wieder erhöhen (Abschreibungen auflösen). Letzteres ist aber leicht als Bilanzierungstrick erkennbar, der Handel untereinander aber ist nicht als Manipulation feststellen.

Hörenswert, extrem krass: Podcast-Piraterie presents: Kreuzburg - Tabu.mp3 --->Podcast-Piraterie presents: Kreuzburg - Finanzkrise.mp3

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » MMnews.de