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Krise groß geschrieben

Ich bin froh, dass ich schon damals meine Krisenfahne gehisst habe. Anfang der Woche haben die Märkte der Welt neue Tiefstpunkte erreicht.... und der Dow hat zum ersten Mal seit 1997 mit weniger als 7.000 Punkten geschlossen... Damit liegen nur noch knapp 2.000 Punkte vor ihm, ehe wir anfangen können, nach der neuen Talsohle Ausschau zu halten.

Die Weltmärkte nehmen den lange befürchteten nächsten Weg nach unten", schreibt John Authers in der Financial Times. Die hilfreicheren Szenarien für eine echte Erholung der Wirtschaft müssen jetzt über Bord geworfen werden.

Was den letzten Ausverkauf hervorrief, war den Zeitungen zufolge diese Aussage:

Auf Distanz betrachtet, wünscht die Gruppe, dass sie deise Investition nicht gemacht hätte." sagte Michael Geoghegan, Vorsitzender von HSBC, der größten Bank der Welt. HSBC kaufte Amerikas Household Finance" für 15 Milliarden Dollar im Jahr 2003. Jetzt wünscht das Unternehmen, es hätte dies nie getan. Die amerikanische Abteilung zerstörte" 10 Milliarden Dollar Kapital, sagt die Bank.

Geld wird überall zerstört

Das könnte natürlich auch jeder andere Investor irgendwo auf der Welt sagen. Ganz egal, wo sie ihr Geld auch hin steckten, das Geld verschwand. Wir alle wünschten, dass wir irgendetwas nicht getan hätten.

Und es ist auch noch nicht vorbei. HSBC schließt in Amerika das gesamte Geschäft mit den Verbraucherfinanzen - gute 600 Niederlassungen im ganzen Land.

Aus Kalifornien heißt es, man leide unter lawinenartigen Stellenverluste". Überall im Land sind die Arbeitslosenzahlungen auf Rekordhoch.

AIG erhält weitere 30 Milliarden Dollar Rettungsgeld. Die New York Times nennt es ein weiteres Kartenhaus aufstellen".

Ein weiteres Kartenhaus ist General Motors. Sie haben gerade einen Verlust von 31 Milliarden Dollar auf einen Absatz von 149 Milliarden Dollar. Meiner schnellen Rechnung nach müssen sie mit jedem Auto, das sie verkauft haben, 3.000 Dollar verloren haben. GM hat bereits einen Kredit von 14,4 Milliarden Dollar von der Regierung erhalten. Jetzt wollen Sie 16 Milliarden Dollar mehr.

Und vergessen Sie nicht Fannie Mae. Fannie hat einen Verlust von 25 Milliarden Dollar gemacht... jetzt bezieht auch sie noch mehr Geld von der Regierung - zusätzlich 15 Milliarden Dollar.

Das ist gutes Geld für Schlechtes. Aber die gesamte Verbraucherwirtschaft ist ein Kartenhaus...

Auf dem Weg zu einer Sparrate von 10%

Vergessen Sie nicht, dass das eine Krise ist... und keine Rezession. Es ist eine Krise, weil sie eine Perestroika der Wirtschaft notwendig macht... eine Restrukturierung, nicht nur ein Luftholen und Rettungen. Der Schuldenzyklus wendet sich nun in die andere Richtung. Amerika könnte in Richtung einer Sparrate von 10% zurück kriechen - wie hier auf diesen Seiten prognostiziert - und wie jetzt auch der Nobelpreisträger Paul Krugman behauptet. Die Sparrate hat in den Vereinigten Staaten im Jahr 2006 das Tal erreicht, als die Sparrate in den negativen Bereich ging. Jetzt steigt die Sparrate wieder - und das schnell.

Das ist eine gute Nachricht für die Leute, die ihr Geld sparen, aber der Todeskuss für die Verbraucherwirtschaft. Irgendwie müssen die Unternehmen weiter machen, ohne dass sie mehr Schulden auf die Bilanzbögen der Haushalte bringen. Die Hausbauer müssen einen Gewinn machen, indem sie nur für die Leute Häuser bauen, die sich auch Häuser leisten können. Die Einkaufszentren mussten ihre Kunden aufgeben, die Geld ausgegeben haben, dass sie noch nicht verdient hatten. Jedes Unternehmen der Welt muss sich an die neue Wirtschaft anpassen.

Wirtschaftler nennen es das Paradox des Sparens". Die Ersparnisse sind gut für das Individuum, wenn aber die Sparrate steigt, dann sinken die Ausgaben. Die Wirtschaft leidet. Und dann verlieren die Leute ihre Arbeitsplätze und ihr Einkommen, und senken damit das Wirtschaftswachstum weiter.

Viele Wirtschaftler fingen an zu glauben, dass ein wenig Inflation notwendig sein würde, weil sie die Leute vom Sparen abhält. Aber die Leute werden alles glauben, wenn man ihnen genug Bildung verschafft. Sie haben auch gedacht, dass Derivate eine gesunde Innovation sind, weil sie die Risiken verteilen... und dass die minderwertigen Kredite ein Dienst am Land seien, weil sie es den Leuten ermöglichten, Häuser zu kaufen, die sie sich sonst nicht hätten leisten können.

Die Rache des Überangebots

"Aber jetzt haben wir es mit der Rache des Überangebots" zu tun, sagt Krugman. Er bezieht sich damit auf eine weitere dumme Idee, die die Wirtschaftler hatten: dass die Vereinigten Staaten der Welt einen Gefallen tun, indem sie das asiatische Überangebot der Ersparnisse aufbrauchen.

Und plötzlich sind die Amerikaner klüger geworden. Sie haben das Wasser für die asiatischen Sparer nicht mehr getragen. Die Folge war, dass riesige Vorräte an Dollar-Ersparnissen sich nicht mehr so füllen wie einst.

Und die Folge (die bislang von den meisten Kommentatoren noch nicht erkannt wurde), ist, dass die Asiaten nicht mehr in der Position sein werden, so viele Schatzbriefe zu kaufen.

Jetzt sparen die Amerikaner für sich. Ein willkommener Trend, soweit es mich betrifft... selbst wenn das eine Krise mit sich bringen wird.


© Bill Bonner
Quelle: Auszug aus dem Newsletters "» Kapitalschutz Akte"

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Goldseiten.de