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Das Schlimmste für die Banken kommt erst noch

von Dirk-Hinrich Heilmann
Das Misstrauensvotum der Märkte ist eindeutig: Die drei führenden Finanzinstitute Irlands sind zusammen noch 800 Mio. Euro wert. Weder mit einer weitreichenden Garantie auf alle Bankeinlagen noch mit Kapitalspritzen in Milliardenhöhe konnte die Regierung die Anleger überzeugen, wieder Vertrauen in die irischen Banken zu fassen.

LONDON. Das Misstrauensvotum der Märkte ist eindeutig: Die drei führenden Finanzinstitute Irlands sind an der Börse zusammen noch 800 Mio. Euro wert. Und das, obwohl ihre Aktienkurse gestern als Reaktion auf die Jahresbilanz des Marktführers Allied Irish Banks (AIB) kräftig gestiegen sind. Weder mit einer weitreichenden Garantie auf alle Bankeinlagen noch mit Kapitalspritzen in Milliardenhöhe konnte die Regierung die internationalen Anleger davon überzeugen, wieder Vertrauen in die irischen Banken zu fassen. Dabei sind das Hauptproblem der Institute keineswegs toxische Wertpapiere aus den USA, sondern eine starke Abhängigkeit vom kollabierenden Immobiliensektor.
Die Jahreszahlen von AIB zeigten gestern das Dilemma. Für 2009 und 2010 rechnet das Institut im schlimmsten Fall mit einer Halbierung der Preise für Gewerbeimmobilien in Irland und Großbritannien, den Hauptmärkten der Gruppe. Das würde Wertberichtigungen auf Kredite von vier Mrd. Euro im Jahr auslösen. Für das wahrscheinlichste Szenario hält Finanzchef John O?Donnell Wertberichtigungen von 2,9 Mrd. Euro. Im vergangenen Jahr waren es bereits 1,8 Mrd. Euro. Erst 2011 sieht er die Talsohle erreicht. Dank Kostensenkungen blieb AIB immerhin 2008 in den schwarzen Zahlen: Der Reingewinn sank um zwei Drittel auf 767 Mio. Euro. Mit einer Bilanzsumme von 188 Mrd. Euro käme AIB in der Rangliste deutscher Banken etwa auf Platz 15.
Die langfristigen Aussichten sind jedoch weder für AIB gut noch für die Nummer zwei des Landes, Bank of Ireland. Die Analysten von Barclays Capital führen beide auf der Liste europäischer Firmen, deren Bonitätsbewertungen bald auf Junk-Bond-Niveau fallen dürften. Die Kapitalspritze von je 3,5 Mrd. Euro, mit der die irische Regierung den beiden Banken unter die Arme greift, scheint angesichts der drohenden Verluste aus Immobilienkrediten zu klein. Analysten warten nun darauf, wie die Regierung das Problem der notleidenden Kredite lösen will - durch eine Versicherungslösung nach britischem Vorbild oder durch die Gründung einer Bad Bank. Die drittgrößte Bank des Landes, Anglo Irish Bank, ist nach einer Serie von Skandalen bereits verstaatlicht worden.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Handelsblatt.com